Silber putzen hat einen Grund. Denn Gegenstände aus Silber, zum Beispiel Besteck, Geschirr oder Schmuck bekommen schnell eine schwarze Patina. Diese Schicht aus oxidiertem Silber wieder wegzuputzen ist mühsam. Schneller geht es, wenn Sie das Silber reinigen und sich dabei von Chemie unterstützen lassen.
Silber putzen mit Salz und Alufolie
Geben Sie die Silber-Gegenstand in eine Schüssel. Dazu etwa einen Teelöffel Speisesalz und ein paar Schnipsel Alufolie. Anschließend übergießen Sie das ganze mit heißem Wasser. Alternativ lassen Sie das Besteck etwa eine Stunde in einem Kochtopf mit köchelndem Wasser oder in der Spülmaschine.
Je nach Verschmutzungs-Grad des Silbers dauert das ein bis zwei Minuten. Sie sollten das Silber nicht zu lange in dem Reinigungsbad lassen, da sich sonst eine nur schwer zu entfernende Schicht darauf bildet.
Wird das Silber nicht auf Anhieb sauber, nehmen Sie es lieber heraus, waschen es ab und legen es in ein neues Bad. Denn die Reinigungskraft der Lösung ist begrenzt.
Verbindung aus Schwefel und Silber lösen
Für die schwarze Schicht ist Silbersulfid zuständig, das durch den Kontakt mit der Luft und Speisen entsteht. Da das Silber bei dieser Reaktion Elektronen abgibt, spricht man davon, das das Silber oxidiert wird.
Um diese Schicht zu entfernen, müssen also Elektronen angeboten werden, die die Verbindung zwischen Silber und Schwefel lösen.
Je unedler ein Metall ist, desto leichter gibt es Elektronen ab. Das machen wir uns bei diesem Trick zu nutze. Da Aluminium sehr unedel ist, gibt es viel leichter Elektronen ab, als das recht edle Silber. Gibt man also beide Metalle gleichzeitig in eine Lösung wandern Elektronen vom Aluminium zum Silber, so entsteht eine geringe Spannung.
Das Salz in der Lösung trennt sich in Ionen (geladene Teilchen) und erleichtert so den Transport der Elektronen.
Beim Putzen das Silber vom Schwefel trennen
Kommen die Elektronen am Silber an, trennt sich das Silber vom Schwefel und es entsteht wieder reines Silber. Genauer gesagt wird das Silber wieder reduziert und braucht daher den negativ geladenen Bindungspartner Schwefel nicht mehr.
Der Schwefel und das oxidierte Aluminium bleiben in der Lösung zurück. Da das Aluminium nicht beliebig viele Elektronen abgeben kann und die Lösung auch nicht beliebig viele der entstehenden Ionen aufnehmen kann, kommt diese Reaktion zum erliegen. Das heißt die Lösung ist verbraucht. Ist das der Fall, können sich die Ionen auch am Silber niederschlagen, was wieder zu unangenehmen Niederschlägen führt.
Übrigens: Das warme Wasser dient nur dazu, die Reaktion loszutreten und zu beschleunigen. Theoretisch geht es auch mit kaltem Wasser, dann dauert es aber deutlich länger, bis sich der schwarze Film auflöst. Sie brauchen also etwas Geduld beim Silber putzen.