Gerade bei größere Projekten kommt man meist nicht mit einem Knäuel Wolle aus. Ist das erste dann verbraucht, stellt sich die Frage, wie man mit dem nächsten Knäuel weitermacht.
Hier ist ein Überblick über die Möglichkeiten ein neues Knäuel zu beginnen.
Vernähen
Am einfachsten ist es, sowohl vom alten als auch vom neuen Knäuel etwa 10 cm übrig zu lassen und beide Enden mit einem Knoten zu verbinden. So können Sie gleich weiter stricken und die Enden erst am Schluss vernähen.
Vorteile:
Das System ist einfach und die Vernähten Enden halten in der Regel sehr gut
Nachteile:
Die vernähte Stelle fällt besonders bei glatten Mustern sehr stark auf und das Vernähen am Schluss macht viel Mühe
Zusammen stricken
Vom Prinzip her ähnlich wie das Vernähen aber eleganter ist es die beiden Knäule zusammen zu stricken. Dazu nimmt man am Ende des alten Knäuels bei den letzten 10 cm des Fadens den neuen Faden dazu und strickt so einige Maschen mit zwei Fäden.
Vorteile:
Dieses System spart Arbeit da keine Fäden vernäht werden müssen. Bei unruhiger Wolle mit Knubbeln oder unterschiedlichen Mustern fällt der Ubergang so gut wie gar nicht auf
Nachteile:
Bei fusseliger Wolle endet das Ganze schnell in einem Knoten und dieser Übergang hält nicht viel Belastung aus. Wird der gestrickte Gegenstand häufig stark gedehnt, kann der Übergang sich auseinander ziehen und auflösen.
Den Übergang an den Rand legen
Die eleganteste Lösung ist es wohl, den Übergang zwischen den Knäulen an das Ende einer Reihe zu legen. Das geht allerdings nur, wenn Sie nicht rund stricken.
Vorteile:
Der Übergang ist nicht zu sehen und hält gut
Nachteile:
Sie haben viel Verschnitt. Für eine Reihe müssen Sie etwa die dreifache Länge der Reihe an Wolle rechnen. Wenn Sie Pech haben, haben Sie also fast diese Länge Verschnitt.
Wolle kaufen: auf die Chargen-Nummer achten
Wolle wird in Chargen hergestellt. Das diese Chargen getrennt gefärbt werden, kann sich die Farbe leicht unterscheiden — auch wenn die Wolle von derselben Marke und im selben Farbton ist.
Die Chargen-Nummer ist meist auf dem Etikett jedes Wollknäuels abgedruckt. Suchen Sie sich also die benötigte Menge an Wolle von einer Charge heraus.
Ist nicht mehr genug von einer Charge da, sollten Sie den Farbton sorgfältig vergleichen und vielleicht die einzelnen Teile Ihres geplanten Projekts jeweils aus Wolle einer einheitlichen Charge herstellen.
Vergleichen Sie den Farbton der gewünschten Wolle nicht nur im Laden bei Kunstlicht sondern nach Möglichkeit auch draußen bei Tageslicht. Hier wirken die Farben oft ganz anders.
Das mag zwar mühsam sein, lohnt sich aber. Denn ein selbst gestrickter Pullover der auf einmal einen Streifen in einer etwas anderen Farbe hat, sieht einfach nicht so gut aus.
So verzählen Sie sich nicht beim Aufnehmen von Maschen
Gerade wenn man für ein großes Kleidungsstück oder eine Decke viele Maschen aufnehmen muss, verzählt man sich leicht. Das ist ärgerlich, wenn das Muster später nicht mehr aufgeht. Abhilfe schafft ein einfacher Trick.
Nehmen Sie ein langes Stück einer andersfarbigen Wolle und legen es nach zehn aufgenommenen Maschen über den Faden. Alle zehn weitern Maschen legen Sie diesen Faden nun auf die andere Seite. So entsteht eine zuverlässige Zehnermarkierung.
Kommen Sie jetzt beim Zählen durcheinander, brauchen Sie nur die Zehnerblocks nachzuzählen und die Maschen nach der letzten Markierung. Das ist deutlich weniger Aufwand, als alle Maschen noch einmal zu zählen.
Ist die erste Reihe gestrickt, lässt sich Markierungsfaden einfach wieder herausziehen.