Holzbehandlung: Lack oder Lasur?

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Jedes Holzstück muss nach der Verarbeitung vor Umwelteinflüssen geschützt werden, auch wenn es in einem Innenraum stehen soll.

Dafür gibt es zwei Beschichtungsarten: Lacke oder Lasuren. Beide wirken in etwa gleich gut. Der Unterschied ist allerdings, dass Lack auf dem Holz eine geschlossene Schicht bildet, wie man sie vom Autolack her kennt.

Die Struktur des Holzes ist nach einer Lackierung nicht mehr zu sehen. Eine Lasur dagegen dringt in das Holz ein und schützt so quasi von Innen.

Das fühlt sich weniger glatt an, allerdings bleibt die Struktur der Holzoberfläche erhalten.

So bleibt es also Geschmackssache, für welche Beschichtung Sie sich entscheiden. Für Umwelt-Puristen gibt es noch eine dritte Möglichkeit: Sie können das Holz zuerst mit einem speziellen Öl und anschließend mit einem Holzwachs (in der Regel Bienenwachs) einlassen. Dieser Schutz muss allerdings etwa alle zwei Jahre erneuert werden. Dafür bringen Sie kein Gramm Giftstoff in die Wohnung.

Innenbereich: Die richtige Lasur für das Holz wählen

Wenn Sie Holz im Innenbereich behandeln wollen, dann sollten Sie auf alle Fälle unbedingt darauf achten, dass auch die Lasur dafür geeignet ist. Lasuren für außen können zum Schutz vor Holzschädlingen hochgiftige Bestandteile aufweisen, die dann im Laufe der Zeit an die Raumluft abgegeben werden. So hat sich schon mancher eine schwere Nervenschädigung geholt!

Bei nicht der Witterung ausgesetzten Flächen können Sie das Holz auch mit farblosen Lasuren behandeln (eigentlich eine unrichtige Materialbezeichnung, denn eine Lasur zeichnet sich eben dadurch aus, dass sie Farbpigmente enthält).

Möchten Sie aber eine bestimmte Farbwirkung erzielen, dann empfiehlt es sich, zuerst einen Anstrich mit einer farblosen Lasur vorzunehmen. Der Grund:

Die hellen Jahresringe sind weicher und somit saugfähiger als die dunklen. Wo mehr Lasur aufgesaugt wird, lagern sich zwangsläufig auch mehr Pigmente ab als auf den dunklen Jahresringen. Wenn Sie mit einer stärker getönten Lasur arbeiten, kehrt sich so das Holzbild unnatürlich um. Sie haben dann breite dunkle Ringe und schmale helle. Ein Voranstrich mit farbloser Lasur kann dieses unerwünschte Ergebnis abfangen.

Farblose Lasur für Holz im Außenbereich nicht verwenden

Holz, das der Witterung ausgesetzt ist, sollten sie in keinem Fall nur farblos behandeln. Der Grund: Bei unpigmentierten Lasuren kann die Sonne nahezu ungehindert durch den Lasuranstrich auf die Holzoberfläche einwirken. Die UV-Strahlen verändern im Laufe der Zeit das Zellgefüge des Holzes so, dass es seine Festigkeit verliert. Dadurch ist es kein tragfähiger Untergrund für den Lasuranstrich mehr und es kann zu Anstrichschäden kommen.

Verwenden Sie deshalb ausschließlich pigmentierte Lasuren. Auch hier empfiehlt sich wieder ein Voranstrich mit farbloser Lasur.

Wählen Sie aber auch keinen zu dunklen Farbton. Dunkle Farbtöne heizen sich unter Sonneneinstrahlung sehr stark auf, wodurch sich eine unerwünschte thermische Belastung ergibt. Die kann einerseits zu beträchtlichem „Arbeiten“ des Untergrundes führen mit der Gefahr von Riss- und Spaltenbildung. Andererseits kann es im Sommer zum Beispiel bei einem Regenguss nach Sonnenbestrahlung zu einer Schockabkühlung der Oberfläche kommen, die ebenfalls zu Rissen führen kann.

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Martin Goldmann

Martin ist seit 1986 begeistert von Computern und IT. Er arbeitete von 1986 bis 2011 als Autor und Redakteur für diverse Computer-Zeitschriften. Seit 2011 ist Martin Goldmann als Kameramann und Redakteur in der Videoproduktion tätig und hält Video-Schulungen. Doch das Thema Computer hat ihn nie los gelassen. Seine Schwerpunkte hier auf Tippscout.de: Apple-Software, Videoproduktion, Synthesizer.