Gipskarton-Platten sind für viele Zwecke der richtige Baustoff. Mit ihrer Hilfe können Sie Altbau-Wände begradigen, Decken verkleiden oder Zwischenwände einziehen.
Diese Leichtbauplatten haben allerdings ein Manko: Weder mit Schrauben alleine noch zusammen mit normalen Dübeln erreichen Sie stabile Befestigungen. Denn das weiche Gipsmaterial reisst schnell aus.
Es gibt verschiedene Hilfsmittel, um dieses Problem zu lösen.
So halten Schrauben ohne Hilfsmittel
Bevor Sie in den Baumarkt stürmen und sich spezielle Dübel kaufen, sollten Sie prüfen, ob es nicht einfacher geht. Denn die meisten Gipskarton-Platten sind auf einer Unterkonstruktion aus Holzlatten aufgeschraubt.
Wenn Sie den genauen Verlauf dieser Lattung kennen und deren Lage zu Ihrem Befestigungsproblem passt, können Sie Holzschrauben – also zum Beispiel die typischen Spax- oder Sperrholzschrauben – direkt dort einschrauben.
Kennen Sie die Lage der Lattung nicht, hilft Ihnen ein Balkenfinder. Das sind kleine Geräte, die meist auch die Lage von elektrischen Leitungen und Wasserrohren orten. Sie schieben sie über die Oberfläche und erhalten ein optisches oder akustisches Signal, sobald ein Balken überfahren wird.
So verwenden Sie Schneckendübel
Die knubbeligen Schneckendübel mit dem typischen Grobgewinde sparen eine Menge Ärger. Sie bohren sie mit Hilfe eines (meist mitgelieferten Werkzeugs) und Ihres Akkuschraubers ohne Vorbohren in die Rigips-Platte. Es reicht ein normaler Akkuschrauber im kleinen Gang.
In der Kraft liegt das einzige Problem mit den Dübeln: Wer mit zu viel Power an die Sache geht, dreht die Rigipsdübel so heftig ein, dass der Dübel am Ende des Gewindegangs durchdreht und so deutlich an Halt verliert, weil das Material um ihn herum zerbröselt.
Deshalb: Rigipsdübel mit halber Kraft eindrehen. Hat der Akkuschrauber einen Drehmoment-Begrenzer, so stellen Sie ihn auf halbe Kraft. Besonders bei den letzten Umdrehungen langsam und behutsam vorgehen. Dann splittert nichts ab.
Das bringen Hohlraumdübel
Hohlraumdübel (auch Quetschdübel) gibt es in verschiedenen Ausführungen. Recht praktisch sind beispielsweise die im Bild gezeigten Universaldübel mit Hohlraum-Eignung.
Das Funktionsprinzip hier ist, dass die Schraube die als Ring ausgeführte Spitze des Dübels erfasst und beim EInschrauben den Kopf zurückzieht. Dadurch spreizt sich der Dübel und bildet eine Art Knoten, der Kraft auf die Hinterseite der Gipskartonplatte ausübt und so die Schraube fixiert.
Damit das funktioniert muss einerseits die Schraube so lang sein, dass Sie die Dübelspitze erreicht und der Dübel braucht einen Kragen, der ihn daran hindert, nach innen gezogen zu werden.
Achtung: Beim Eindrehen in eine Gipskartonplatte verhalten sich diese Dübel anders, als etwa ein Dübel in einer Ziegelwand. Nachdem die Schraube das Ende des Dübels erreicht hat, steigt die Gegenkraft immer weiter leicht an, fühlt sich dabei aber an, wie Gummi. Das kommt daher, dass der Dübel während des Zurückziehens einen flexiblen Gegendruck ausübt.
Gelangt das zerknautschte Material dann an der Rückseite der Wand an, wird der Gegendruck langsam stärker. Wann Sie aufhören müssen, verlangt etwas Gefühl. Wenden Sie auf jeden Fall nicht so viel Kraft auf, wie bei einem normalen Dübel in Ziegel oder Beton. Denn sonst passiert es Ihnen, dass die Schraube in der Dübelspitze durchdreht und der Halt dahin ist.
Ein Nachteil dieses Dübeltyps ist, dass Sie ihn nicht einfach herausziehen können.Sie müssen zum Entfernen den Kragen mit einem Universalmesser oder Stechbeitel entfernen und den Dübel nach innen klopfen, um das Loch wieder freizubekommen.
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