Der Erfolg eines Vortrags hängt von vielen Faktoren ab. Sie können aber mit der Art, wie Sie Ihren Vortrag halten, viel zu seinem Gelingen beitragen. Wir haben hier eine Reihe von Tipps gesammelt, mit denen Ihre Präsentation besser und interessanter wird. Vielleicht ist etwas für Sie dabei?
So wird Ihr Vortrag ein Erfolg
- Verstecken Sie sich nicht hinter Ihrem Manuskript – selbst wenn Sie den Vortrag ablesen. Suchen Sie immer wieder den Blickkontakt zum Publikum (nicht nur zu Ihrer Vertrauensperson).
- Lassen Sie sich Zeit! Sprechen Sie langsam, legen Sie hin und wieder kurze Sprechpausen ein und versuchen Sie selbst, jeden Ihrer Sätze inhaltlich zu verstehen.
- Konzentrieren Sie sich auf die Situation, schweifen Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit nicht ab. Gedanken wie beispielsweise „Wie komme ich eigentlich an?“ lenken Sie nur ab.
- Und denken Sie daran: Ein „Versprecher“ oder „Hänger“ ist etwas ganz Normales. So etwas macht Sie eher sympathisch (natürlich nur, wenn Sie sich nicht ständig versprechen).
Präsentation vorbereiten: Vortrag strukturieren
Wie Sie einen Vortrag aufbauen, hängt ganz von Ihren Zielen ab. Ein hilfreiches Gliederungsmittel ist hierbei der rhetorische 5-Satz.
Ein Beispiel: Wenn Sie die Geschäftsleitung zu einer Investition bewegen wollen, könnte die Grobgliederung so aussehen:
- Ist-Analyse, Stand des Problems
- Analyse der Ursachen
- Bestimmung des Ziels
- Erläuterung der Maßnahmen oder der Lösung
- Appell
Immer wieder erlebt man, dass Präsentationen zum Ende hin abfallen. Als hätte der Vortragende keine Zeit mehr gehabt, den Schluss vorzubereiten, oder als ginge ihm die Energie aus.
Das ist schade, da gerade der Schluss beim Zuhörer den stärksten Eindruck hinterlässt. Bereiten Sie also den Abschluss möglichst frühzeitig vor. Wenn Sie mit dem Vortrag jemand überzeugen oder etwas „verkaufen“ wollen, heben Sie sich die stärksten Argumente für den Schluss auf.
Es kann auch sinnvoll sein, eine Präsentation, mit der Sie etwas verkaufen wollen, mit einer Frage zu beenden und den Ball an Ihren Gegenüber abzugeben, der dann aktiv werden muss.
Ratlos vor dem leeren Blatt?
Sie wollen eine Rede vorbereiten, sitzen aber ohne jede Idee vor dem leeren Blatt beziehungsweise Bildschirm?
Probieren Sie es einmal mit diesem Trick: Picken Sie sich einen Begriff, der mit dem Thema des Vortrags zu tun hat, heraus, und finden Sie heraus, wo er herkommt oder welche Bedeutung er in anderen Sprachen hat.
Andere Sprachen helfen
Damit helfen Sie nicht nur Ihrer Fantasie auf die Sprünge – Sie werden sehen, dass die Ideen sehr schnell zu sprudeln anfangen, wenn Sie zum Beispiel mit Hilfe eines ethymologischen Wörterbuchs der Bedeutung und Herkunft eines Wortes auf die Spur folgen.
Außerdem bringen Sie Tiefe in Ihre Reden. Sie machen damit Eindruck beim Publikum, fesseln seine Aufmerksamkeit, sorgen für ein Aha-Erlebnisse.
Stichwortzettel vorbereiten
Falls Sie einen Vortrag nicht komplett frei halten, aber auch nicht vom Blatt ablesen wollen, arbeiten Sie mit Stichwortzetteln. Hier einige Tipps dazu:
- Verwenden Sie kein normales Druckerpapier, sondern helle Karteikarten im Format A5 oder A6. Die Karteikarten sollten nicht spiegeln.
- Benutzen Sie die Karten nur einseitig. Dann fällt es Ihnen bei Problemen leichter, schnell die richtige Karte zu finden.
- Notieren Sie pro Karte nur einen Gedanken oder Gliederungspunkt. Sonst laufen Sie Gefahr, dass Sie später in der Aufregung einen wichtigen Punkt übersehen.
- Skizzieren Sie den Ablauf des Vortrags auf einer andersfarbigen Karte. So haben Sie immer noch ein Sicherheitssystem, falls Sie den Faden verlieren.
- Nummerieren Sie die Karten groß und deutlich. Dann können Sie die Karten leicht sortieren, falls sie Ihnen im Aktenkoffer durcheinander geflogen sind.
- Schreiben Sie so groß, dass Sie die Notizen aus 50 cm Abstand lesen können – selbst wenn Sie Ihre Brille vergessen haben.
- Legen Sie Karten, mit denen Sie fertig sind, weg, damit Sie nicht durcheinander kommen.
Vor einer Präsentation sollten Sie etwas früher kommen und die Technik prüfen
Müssen Sie in Ihrer Firma eine Präsentation halten, dann sollten Sie darauf achten, der erste im Vorführraum zu sein. Denn das hat zwei Vorteile
Technik prüfen und Zuhörer begrüßen
- Sie können sicherstellen, dass die Technik funktioniert. Zum Beispiel, dass der Overhead-Projektor Strom hat oder die Verbindung zwischen Notebook und Beamer funktioniert. Das sollten Sie immer probieren. Falls etwas nicht funktioniert, suchen Sie jemanden, der Ihnen hilft. Besser noch: prüfen Sie gemeinsam mit dem Techniker vor Ort, ob alles funktioniert.
- Sie können jeden Ihrer Zuhörer persönlich begrüßen. Das schafft eine entspannte Atmosphäre. Außerdem haben Sie so die Möglichkeit, Ihnen unbekannte Personen vor der Präsentation kennen zu lernen. Das wird Ihnen den Vortrag erleichtern, da Sie Ihre Zuhörer besser einschätzen können.
Präsentationsbeamer richtig aufstellen
Damit das Publikum Ihrer Präsentation gut folgen kann, sollten Sie den Beamer optimal aufstellen.
Das Bild sollte etwa 1,2 Meter über dem Fussboden beginnen. Diese Höhe ist auch dann ausreichend, wenn zwischen Betrachter und Projektiosfläche Schreib- oder Arbeitstische stehen.
Die Bildgrösse sollten Sie etwa so wählen, dass eine 12 Punkt grosse Schrift (im Präsentationsprogramm) von allen Plätzen gut lesbar ist.
Der Minimalabstand zwischen Betrachter und Leinwand sollte mindestens der Bildbreite entsprechen.
Trinken beim Vortrag
Ganz wichtig: Sorgen Sie dafür, dass Sie während eines Vortrags oder einer Präsentation ein Glas Wasser in Griffweite haben.
Trinken Sie während des Vortrags ruhig einen Schluck, wenn Sie merken, dass Ihr Hals rau wird – das ist nicht unhöflich, sondern hilft Ihrer Stimme. Außerdem verschafft das Trinken Ihnen und dem Publikum eine kleine Pause.
So halten Sie souverän eine gute Rede
Gerade weniger geübte Redner glauben, die Zuhörer würde jede Unterbrechung des gleichmäßigen Sprachflusses damit quittieren, dass sie mit der Aufmerksamkeit weg gehen.
Dabei ist es im Gegenteil so, dass Sie Ihr Publikum schneller „verlieren“, wenn Sie wenig Pausen machen und gleichförmig reden. Deshalb: Variieren Sie das Sprechtempo und die Lautstärke und machen Sie gezielt Pausen, um Spannung beim Zuhörer zu erzeugen.
So ziehen Sie bei einer Präsentation die Aufmerksamkeit wieder auf sich
Das passiert dem besten Redner: Plötzlich wird das Publikum unruhig, fängt an zu reden und scheint den Vortragenden nicht mehr zu beachten.
Mit Störern umgehen
Das muss nicht daran liegen, dass Ihre Präsentation uninteressant wäre. Vielleicht hat nur jemand eine witzige Bemerkung gemacht oder es ist eine andere Störung eingetreten.
Ein guter Trick die Aufmerksamkeit wieder zu erlangen ist, einfach etwas leiser zu sprechen. Die Zuhörer müssen sich dann mehr auf den Vortrag konzentrieren um nichts zu verpassen.
Nachfragen
Wenn das nicht hilft, dann unterbrechen Sie einfach Ihren Vortrag und fragen gezielt aber freundlich nach dem Grund der Unaufmerksamkeit.
Meistens kriegen Sie die Zuschauer damit sofort in den Griff. Wenn nicht, dann liegt vielleicht eine wirkliche Störquelle vor, die Sie jetzt beseitigen können.
Präsentation: Wohin mit den Händen
Bei einer Präsentation beruht ein Großteil Ihrer Wirkung auf dem, was Sie mit Ihren Händen machen. Gemäßigtes Gestikulieren unterstreicht Ihre Aussagen, macht den Vortrag lebendig und zeigt, dass Sie auf die Zuhörer eingehen.
Ungeschickt ist deshalb:
- beide Hände in der Hosentasche zu haben,
- die Hände hinter dem Rücken zu verschränken.
Wenn Sie mit zwei Händen nichts anfangen können, dann können Sie ruhig eine Hand in die Hosentage stecken oder sich auf dem Rednerpult abstützen. Das wirkt oftmals natürlicher, als unbeholfenes Gestikulieren mit zwei Händen.
Auf die Geste kommt es an
Wollen Sie bei einer Präsentation oder einem Vortrag Ihr Publikum begeistern, dann achten Sie auf Ihre Gestik. Je nach dem in welcher Höhe Sie Ihre Hände halten, wird Ihr Auftritt als negativ, neutral oder positiv bewertet.
Optimal ist es, wenn Sie vor allem in Brusthöhe und über der Gürtellinie gestikulieren. Neutral und unbestimmt wirken Sie auf Ihre Zuschauer, wenn Sie in Höhe der Gürtellinie gestikulieren. Negativ, weil arrogant und desinteressiert wirkt es, wenn Sie Ihre Hände unterhalb der Gürtelline halten.
Nervös beim Präsentieren? Dann Kugelschreiber nehmen
Sie sind nervös bei der Präsentation? Sie wissen nicht, wohin mit Ihren Händen beim Referat? Dann nehmen Sie ein einfaches und günstiges Hilfsmittel: Einen Kugelschreiber.
Nehmen Sie den Kugeschreiber so, dass Sie ihn mit beiden Händen in den Fingerspitzen halten. Dann sind die Hände schon einmal untergebracht und wandern nicht mehr in die Taschen, zur Nase, zum Ohr oder sonstwohin.
Ideal ist es, wenn Sie den Kugelschreiber nicht nur so in der Hand halten, sondern aktiv einsetzen – zum Beispiel als Verlängerung des Zeigefingers, um auf eine Präsentation zu deuten. Immer gut ist er natürlich auch, um als Schattengeber bestimmte Punkte auf einer Grafik zu zeigen, die per Beamer an die Wand geworfen wird.
Achten Sie aber darauf, dass Sie den Kugeschreiber nicht biegen oder drücken und ständig nervös daran herumspielen – das wirkt verkrampft. Halten Sie ihn entspannt und filigran in Ihren Fingerspitzen.
Dann klappt das auch mit der Präsentation.
Machen Sie Sprechpausen
Ein Redner, der Pausen macht, wird von seinen Zuhörern als besonders kompetent empfunden. Denn diese Redeweise strahlt Ruhe, Gelassenheit und Souveränität aus und sie erzeugt Spannung.
Pausen haben für beiden Seiten Vorteile:
- Die Zuhörer können die gehörten Informationen verarbeiten, sich kurz erholen und auf den nächsten Gedanken vorbereiten.
- Der Sprecher kann den nächsten Gedanken vorbereiten, in Ruhe ein- und ausatmen, Blickkontakt mit den Zuhörern aufnehmen und ihre Stimmung einschätzen.
Sicher auftreten
Ein Vortrag oder ein Referant sind immer aufregend. Gegen zu viel Lampenfieber helfen aber ein paar Tricks:
- Bringen Sie zu einem Vortrag vor großem Publikum eine Person Ihres Vertrauens mit, und setzen Sie diese in eine der ersten Reihen. So haben Sie in jedem Fall jemand, der Ihnen freundlich gesonnen ist und den Sie während des Vortrags immer mal wieder anblicken können.
- Um eventuelle Ängste vor einem vermeintlich gegen Sie eingestellten Publikum abzubauen, nehmen Sie vor einem Vortrag schon einmal Kontakt mit Ihrem Publikum auf. Reden Sie mit dem Veranstalter oder mit Personen, die Sie bereits kennen. Sie werden sehen: Das hilft, die Anspannung zu lockern, die vor einem Vortrag fast unvermeidlich ist.
Bei Vortrag oder Referat in das Publikum hineingehen
Ein schwieriges Thema, ein Publikum, dessen Aufmerksamkeit nachlässt? Dann werden Sie aktiv. Als Seminarleiter, Trainer oder bei einer Präsentation sind Sie nicht hinter Ihrem Stehpult oder am Flipchart angebunden.
Gehen Sie in das Publikum hinein. Der Effekt ist verblüffend. Alle Köpfe folgen Ihnen, es wird ruhiger und Sie bekommen wieder volle Aufmerksamkeit. Die Überraschung ist geglückt, Sie haben Ihre Zuhörer wieder.
Bleiben Sie aber nicht zu lange in den Reihen der Zuhörer – das kann dem einen oder anderen unangenehm werden. Und turnen Sie nicht die ganze Zeit herum. Sonst nutzt sich der Überraschungseffekt schnell ab.
Hänger bei Referat, Vortag oder Präsentation überspielen
Auch wenn Sie sich noch so gut auf einen Vortrag vorbereitet haben: Es kann immer mal passieren, dass Sie den Faden verlieren. Mit den folgenden Taktiken überspielen Sie Ihren Blackout:
- Legen Sie eine Sprechpause ein. Dazu halten Sie am Ende eines Satzes einfach inne. Ihr Publikum wird es für eine geschickte Maßnahme halten, nicht für eine Zwangspause.
- Wiederholen Sie den letzten Punkt. Das Auditorium wird es für eine publikumsorientierte Wiederholung halten, damit es dem Vortrag besser folgen kann.
- Schlagen Sie eine Pause vor. „Ich unterbreche meinen Vortrag für eine kleine Pause. Etwas frische Luft ist jetzt genau das Richtige.“
- Gehen Sie zum nächsten Thema über. „Ein weiterer wichtiger und interessanter Aspekt ist …“ Das Publikum wird höchstwahrscheinlich nicht merken, dass Ihr vorheriger Punkt noch nicht ganz abgeschlossen war.
- Kehren Sie zum unbeendeten Punkt zurück. Wenn Sie eine dieser Methoden angewandt haben, dann spricht nichts dagegen, später zu dem nicht abgeschlossenen Punkt zurückzukehren: „Ich komme noch einmal auf das Thema xy zurück.“
- Fassen Sie das bisher Gesagte zusammen. Ihr Publikum freut sich darüber, Inhalte in komprimierter Form erneut zu hören.
- Bitten Sie um Rückmeldungen. „Was bedeutet das für Ihr Unternehmen?“ oder „Welche Fragen stellen sich in diesem Zusammenhang für Sie?“ könnten passende Formulierungen sein.
- Seien Sie ehrlich. „Jetzt habe ich den Faden verloren. Wo waren wir gerade stehen geblieben?“ Ihr Publikum wird es als menschlich ansehen, dass Ihnen solch ein Blackout passiert, und Ihre Ehrlichkeit anerkennen.
Einen Vortrag nachbereiten
Eine Präsentation ist nicht zu Ende, wenn Sie den letzten Satz gesagt haben. Wichtiger Bestandteil ist eine umfassende Nachbereitung – nur so lernen Sie für das nächste Mal.
Zur Nachbereitung klären Sie Fragen wie:
- Habe ich mein Ziel erreicht? War das Publikum überhaupt das richtige?
- Habe ich alle Informationen „rübergebracht“? Habe ich etwas vergessen?
- Passte der Ablauf? Stimmte die Organisation? Gab es Pannen?
- Habe ich die Fragen des Publikums beantwortet?
- Was kann ich beim nächsten Mal besser machen?
Interessant sind natürlich auch alle schriftlichen und mündlichen Feedbacks aus dem Publikum. Nehmen Sie sich aber nicht jede Kritik zu Herzen. Sie können es nicht jedem und jeder recht machen. Nehmen Sie aber die Anregungen und Ideen mit, die aus dem Publikum kommen. Denn die nutzen Ihnen bei Ihrer nächsten Präsentation bestimmt.