Reifenwechsel in der Werkstatt – Tipps

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Beim Reifenwechsel in der Werkstatt müssen Sie sich nicht die Finger schmutzig machen. Dafür allerdings sollten Sie ein paar Tipps beachten, damit es nicht zu teuer wird.

Das sollten Sie beachten, wenn Sie die Reifen in der Werkstatt wechseln lassen

  • Erkundigen Sie sich nach den Preisen für den Wechsel. Es gibt große Preisunterschiede.
  • Buchen Sie rechtzeitig in der Wechselsaison.
  • Bei vielen Autos haben die Sommer- und Winterräder verschiedene Felgenschrauben. Denken Sie daran, diese mitzubringen.
  • Haben Sie einen Diebstahlschutz (spezielle Felgenschraube oder Schlosses), muss der Aufsatz oder Schlüssel mit zur Werkstätte.
  • Sind die Felgen stark verschmutzt, lohnt sich eine Fahrt durch die Waschanlage vor dem Wechseln.
  • Sie können die Räder in der Werkstatt einlagern lassen. Erkundigen Sie sich nach den Kosten.
  • Auswuchten ist in der Regel nur bei neuen Reifen notwendig.
  • Nehmen Sie ein paar Arbeitshandschuhe mit, falls Sie die Reifen später aus dem Auto heben müssen.
  • Lesen Sie hier, wie Sie Ihre Reifen korrekt lagern.
Mann wechselt Reifen in einer Werkstatt - (Foto: iStockphoto/bojan fatur)
Mann wechselt Reifen in einer Werkstatt – (Foto: iStockphoto/bojan fatur)

Was bringt das Spezialgas für die Reifen?

Die Bereifung an einem Automobil wird normalerweise mit Druckluft befüllt, die der Umgebung entnommen und mit einem Kompressor verdichtet wird; meist ist noch ein einfacher Filter davorgeschaltet, der Fremdstoffe vom Kompressor fernhält und für saubere Druckluft sorgt.

Schon seit einigen Jahren wird von Werkstätten und Fachbetrieben als Alternative zur Druckluft die kostenpflichtige Befüllung der Reifen mit einem Spezialgas, meistens Stickstoff, angeboten.

Welche Vorteile haben Sie von so einer Reifenfüllung mit Spezialgas?

Die Anbieter dieser Technik werben überwiegend mit folgenden Aussagen:

  • konstanterer Reifendruck durch weniger Druckverlust aufgrund von größeren Gasmolekülen
  • dadurch auch geringerer Verschleiß und geringerer Kraftstoffverbrauch, weil die Reifen immer mit dem optimalen Fülldruck genutzt werden
  • Schutz vor Rost und Oxidation an den Felgen durch den fehlenden Sauerstoffanteil im Gas
  • bessere Dämpfungseigenschaften und geringere Walkarbeit der Reifen

Eine gesunde Skepsis an solchen Versprechungen ist allerdings durchaus angebracht, und Sie sollten sich einige physikalische Grundlagen vor Augen führen:

  • unsere Umgebungsluft besteht zu ungefähr 78% aus Stickstoff; der Unterschied zwischen reinem Stickstoff und Druckluft ist also eher gering
  • das Fehlen von Sauerstoff im Gas ist in der Tat ein guter Faktor, um Rost an Stahlfelgen und Oxidation an Alu-Felgen zu verhindern, allerdings ist eine Felge schützend lackiert und der Bereich im Inneren des Reifens vor mechanischen Schäden bestmöglich geschützt, so dass die rostschützende Wirkung zwar vorhanden, aber eigentlich unnötig ist
  • der Moleküldurchmesser von Stickstoff ist nur marginal größer als der von Sauerstoff, so dass die technischen Eigenschaften dieser Gase hinsichtlich schleichenden Druckverlustes im Reifen als quasi identisch anzusehen sind – zumal ein schleichender Druckverlust nicht durch das Hindurchdiffundieren der Gasmoleküle durch die Reifenwandung entsteht, sondern vielmehr durch kleine Undichtigkeiten aufgrund von winzigen Schmutzpartikeln zwischen Reifen und Felge, an der Ventildichtung und Ähnlichem.

Zusammengefasst kann man über Spezialgas zum Reifenfüllen Folgendes sagen:

Es kann Ihren Reifen zwar auf keinen Fall schaden, aber ein positiver Nutzen ist eher fraglich.

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Markus Schraudolph

Markus ist IT-Fachjournalist der ersten Stunde. Seine ersten Texte veröffentlichte er 1987 beim legendären Markt&Technik-Verlag. Seine Spezialität sind Datenbanken und Microsoft Excel. Als PHP-Experte programmierte Markus maßgeblich die erste Version des Tippscout und ist anerkannter Experte für PHP, MySQL und Wordpress.