Wer seinen Rechner aufmacht, findet darin die SATA-Anschlüsse Festplatten. Doch was hat es mit der Farbe der Buchsen auf sich? Und was tun, wenn die Platte nicht von der Hauptplatine erkannt wird? Hier helfen unsere Ratschläge.
Das bedeuten die Farben der SATA-Anschlüsse auf einem Mainboard
Wenn Sie Ihre SATA-Festplatte mit dem Mainboard verbinden möchten, stehen Sie oft vor einem Rätsel: Die Buchsen haben verschiedene Farben. Diese Farbkodierung charakterisiert den Typ des jeweiligen Anschlusses.
Blaue SATA-Buchsen
Diese Anschlüsse sind für den mit 6 GBit/s derzeit schnellsten SATA-Standard vorgesehen. Wegen der Abwärtskompatibilität können Sie damit zwar auch Festplatten einsetzen, die die 6 GBit/s nicht beherrschen, aber ohne jeglichen Geschwindigkeitsvorteil
Schwarze und rote SATA-Buchsen
Hier gibt es leider je nach Mainboard-Hersteller verschiedene Bedeutung. Generell sollen die Farben die RAID-fähigen von den normalen Anschlüssen separieren. RAID bedeutet für Sie, dass Sie 2 Festplatten zusammenschalten können, um sie gespiegelt laufen zu lassen, was die Ausfallsicherheit erhöht.
Wenn Sie die RAID-Funktion im BIOS nicht eingeschaltet haben, können Sie diese Anschlüsse ganz normal nutzen. Die speziellen RAID-Buchsen sind auf jeden Fall immer Paare. Eine Farbe, die auf dem Mainboard eine ungerade Anzahl von Buchsen hat, kennzeichnet also nicht RAID-fähige Schnittstellen.
Im Bild sehen Sie ein ASUS-Mainboard, dessen 2 schwarze Anschlüsse für den RAID-Betrieb vorgesehen sind. Der eine rote Anschluss ist ein normaler SATA-Typ.
Faustregel zum Anschliessen von SATA-Festplatten
Wenn Sie gar keinen Durchblick bei den Anschlüssen haben, dann lesen Sie auf dem Mainboard die Nummer der Anschlussbuchse ab und orientieren sich an folgender einfachen Regel:
moderne Festplatten gehören an eine freie blaue Buchse mit der niedrigsten Portnummer
alle anderen Festplatten oder sonstigen Geräte, wo es nicht so auf die Geschwindigkeit ankommt, verbinden Sie mit der ersten nicht-blauen Buchse
Haben Sie gar keinen SATA-Anschluss mehr frei? Dann können Sie immer noch eine externe Festplatte verwenden.
Wenn die SATA-Festplatte vom Mainboard nicht erkannt wird
Die Datenübertragung zwischen Festplatte und Mainboard kann beim SATA-Standard mit verschiedenen Geschwindigkeiten ablaufen. Bei den ersten SATA-Geräten lag die Datenrate bei 1,5 GBit/s. Später kamen 3 GBit/s und 6 GBit/s hinzu.
Normalerweise verhandeln Platte und Mainboard die zu benutzende Geschwindigkeit aus. Darum funktioniert beispielsweise eine schnelle Festplatte problemlos in einem alten PC, dessen Hauptplatine nur die langsame Datenrate beherrscht.
In bestimmten Fällen klappt dieses Aushandeln aber nicht und die Harddisk wird vom PC nicht erkannt. Zum Beispiel sind einige ältere VIA-Chipsätze für dieses Problem bekannt.
In einem solchen Fall müssen Sie der Festplatte die langsame Datenrate von 1,5 GBit/s fest vorgeben. Dafür gibt es zwei Wege:
Die Festplatte hat eine Leiste für kleine Kontaktstecker („Jumper“) und die Anleitung oder ein Aufdruck zeigt die Belegung, mit der die Datenrate fest auf den niedrigen Wert eingestellt wird
Es gibt keine Jumper, aber ein spezielles Programm des Herstellers, um verschiedene Einstellungen zu konfigurieren. Dabei wird dann immer eine Boot-CD oder eine Diskette erzeugt, mit der ein PC hochgefahren werden muss. Das sollte ein moderner Rechner sein, der die Platte erkennt, damit die Kommunikation funktioniert. Für Festplatte von Hitachi, IBM und Excelstore gibt es zum Beispiel das Programm Feature Tool.
Adapter verbindet interne Festplatte extern mit dem PC
Schon für 15 Euro gibt es USB-Adapter, mit denen Sie ganz auf die Schnelle auf eine ausgebaute Computer-Festplatte zugreifen können, ohne sie in einen PC einbauen zu müssen. Dabei bringen die Adapter ihre eigene Stromversorgung mit und eignen sich sowohl für den älteren Standard PATA/IDE, wie auch für die SATA-Schnittstelle.
Mit der Hilfe eines solchen Adapters kommen Sie zum Beispiel an Ihre früheren Daten heran, ohne die Festplatte in Ihren aktuellen PC oder Mac einbauen zu müssen. Sie nehmen einfach die alte Harddisk aus dem Schrank und schliessen sie an den PC an. Sein Gehäuse bleibt zu und Sie müssen nicht einmal neustarten. Denn diese Adapter funktionieren im Prinzip genauso, wie die Elektronik einer externen Festplatte.
Auch praktisch: Wird Ihr Notebook zum Garantiefall, bauen Sie einfach dessen Festplatte aus, hängen Sie per Adapter an einen anderen Computer und brennen sich eine Sicherungs-DVD. Denn der Kundendienst packt sehr oft bei Problemen einfach ein frisches Windows drauf.