In unseren heutigen Zeiten, wo man alle Waren fast rund um die Uhr einkaufen kann, mag man an eine Knappheit durch Notfälle gar nicht denken. Doch auch in unserer hochentwickelten Gesellschaft kann eine solche Krise schnell eintreten. Lesen Sie, wie Sie dagegen gewappnet sind.
Schon geringe Ursachen können eine Krise auslösen
Beim Thema „Notfallvorräte“ muß man gar nicht an einen schlimmen Unfall wie in Fukushima oder an Krieg denken: In ländlichen Regionen kann schon starker starker Schneefall dazu führen, dass durch abgerissene Leitungen der Strom ausfällt und die Straßen eine Zeit lang unbefahrbar sind.
Um für Notfälle aller Art vorzusorgen, sollten Sie sich einen Grundvorrat an Lebensmitteln zusammenstellen und anderen Waren denken.
Soviel Wasser sollten Sie vorhalten
Sollte die Versorgung mit unbedenklichem Trinkwasser nicht mehr gewährleistet sein, brauchen Sie Wasser. Bedenken Sie: Es soll zum Trinken wie auch zum Kochen reichen.
Rechnen Sie mit einem Bedarf von 2 Litern pro Kopf und Tag. Die von der Bundesregierung erarbeitete „Konzeption zivile Verteidigung“ geht von maximal zehn Tagen aus, bis öffentliche Stellen für Hilfe sorgen. Folgen Sie dieser Logik, sollten Sie also pro Person 20 Liter Trinkwasser bevorraten.
Ob Sie den Wasservorrat nun in der Form von Mineralwasserflaschen tun oder sich dafür Plastikkanister besorgen, macht keinen großen Unterschied. Prinzipiell sind Glasflaschen zwar schwerer und können zerbrechen. PET-Flaschen oder andere Plastikbehälter stehen dagegen im Verdacht, bei längerem Kontakt Schadstoffe ans Wasser abzugeben. Also denken Sie daran, das Wasser gegebenenfalls öfters gegen frisches auszutauschen.
Auch H-Milch ist eine gute Sache, weil Sie sie lange aufheben können und sowohl als Getränk, wie auch als Kochzutat für Grießbrei oder Milchreis verwenden können.
Empfehlenswerte Nahrungsmittel für den Notvorrat
Neben dem Trinkwasser is das Wichtigste das Essen. Dabei eignen sich Konserven am besten, die ohne Zusatz weiterer Zutaten und im schlimmsten Fall auch kalt genießbar sind, also so etwas wie die bekannten Dosenravioli oder andere Fertiggerichte.
Nudeln und Reis sind ein guter Lieferant von Energie und eignen sich in Kombination mit Gemüsekonserven und Fleischgerichten zum Kochen von schmackhaften Gerichten.
Trotz aller Schlankheitsideale braucht der Körper auch Fett. Butter oder Margarine führt das dem Körper genauso zu wie haltbare Würste, also etwa Dauersalami. Auch an Fischkonserven sollten Sie denken.
Wenn auch durch die Konservierung viel der guten Bestandteile verlorengeht: Kaufen Sie Obstkonserven oder lagern Sie selbst welche ein. Kirschen, Aprikosen oder Birnen schaffen nicht nur Abwechslung, sondern versorgen Sie auch mit einem Grundvorrat an Vitaminen.
Wenn statt diesen allgemeinen Hinweisen lieber eine konkrete Liste an Vorräten zur Hand haben, nutzen Sie den persönlichen Rechner für den sinnvollen Ausstattungsstand einer Familie von der Webseite www.ernaehrungsvorsorge.de des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz. Hier finden Sie auch viele weitere Tipps und Informationen.
So bleibt´s geniessbar: Vorräte rotieren lassen
Sie sollten diese Vorräte immer wieder austauschen und durch frische ersetzen. Denn trotz der Konservierung halten sie nicht ewig und schmecken nach einigen Jahren nicht mehr gut.
Am besten setzen Sie sich auf Ihrem Terminplan oder in einer Erinnerungs-App am Smartphone einen fixen Termin – wie etwa jeden ersten Tag im Quartal, an dem Sie die ältesten Vorräte aus dem Lager in Ihre Küche oder Speisekammer holen, um sie bald zu verbrauchen und den freigewordenen Lagerplatz mit einem frischen Ersatz aufzufüllen.
Damit Ihr Vorrat lange hält, sollten Sie einen Lagerort auswählen, der keine extremen Temperaturschwankungen aufweist. Ein Keller ist zum Beispiel ein idealer Platz dafür. Allerdings muß der Raum trocken sein, denn sonst droht Schimmel, der Ihre Reserve ungeniessbar macht.
Was ausser Essen und Trinken noch wichtig ist
Abseits von den Lebensmitteln sollten Sie zum Beispiel an die folgenden Dinge denken.
Feuerzeug
Kerzen
ein batteriebetriebenes Radio
Taschenmesser
Taschenlampe
eine Kochmöglichkeit, die ohne Strom oder Gas auskommt, wie einen Campingkocher
Erste-Hilfe-Set mit Verbandsmaterial, Schmerzmitteln, Fiebersenkern und Desinfektionslösungen
Notfallvorsorge per App
Die kostenlose App NINA des BKK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) unterstützt Sie, damit Sie für den Fall der Fälle. Sie gibt es sowohl für mobile Apple-Geräte, als auch für Android.
Sie steht Ihnen durch verschiedene Funktionen zur Seite. So verfügt Sie über ein Warnsystem, das Sie per Handy alarmiert, wenn für Ihr Gebiet eine besondere Notsituation zu erwarten ist, wie etwa eine Überschwemmung.
Zusätzlich finden Sie in der App auch hilfreiche Ressourcen, die offline nutzbar sind, wie Tipps für verschiedene Notfallsituationen oder Checklisten zur Vorsorge.