Ob Moos als störend empfunden wird oder als zierender Gewinn, hängt vom Wuchsplatz und von der Gartengestaltung ab. Moose finden sich in nahezu jedem Garten, aber im liebevoll gepflegten Rasen entwickeln sie sich zum Störenfried.
Moose lieben dunkle und feuchte Ecken im Garten
Moose brauchen nährstoffarmen, schattigen und feuchten Boden mit niedrigem ph-Wert. In der Natur haben sie sich auf Böden mit solchen Eigenschaften zum Standortspezialisten entwickelt. Hier haben sie wenig
Konkurrenz, denn die meisten anderen Pflanzen wachsen hier nur kümmerlich.
Auch im Garten gibt es solche Stellen. Um dort eine Ausbreitung von Moosen dauerhaft zu verhindern, müssen Sie deshalb die Standorteigenschaften ändern.
Moos manuell entfernen
In einer Rasenfläche fallen größere Stellen mit Moosen natürlich deutlich auf und der Rasen wird dort zurückgedrängt. Auch in Beeten sind Moosflächen meist unerwünscht.
Als erstes machen Sie deshalb eine Runde durch den Garten und entfernen sie die störenden Moosflächen manuell. Dazu können Sie einen Plastikrechen benutzen oder die Moose einfach von der Oberfläche absammeln.
Das ausgekämmte Moos können Sie problemlos kompostieren. Im Frühling sind Moose besonders für die Vögel zum Nestbau erforderlich. Wer seinen Meisen eine Freude machen möchte, stellt das auskämmte
Moos der Rasenflächen auf dem Kompost zum Abholen bereit.
Den Boden verbessern
Die Erste-Hilfe-Maßnahme schlechthin ist die Veränderung des ph-Wertes durch Kalkung und zusätzliche Düngung. Dadurch wird das Wachstum der erwünschten Pflanzen gestärkt und die Moose zurück gedrängt.
Durch den höheren Kalkgehalt wird der Boden gelockert und hält nach Regenfällen schlechter das Wasser. Die Fläche wird insgesamt trockener, die Wuchsbedingungen für Moos also schlechter.
Schwere lehmige Böden können zudem mit Sand und Natursteinmehl verbessert werden.
Achten Sie allerdings darauf, dass Sie diesen Schritt vorsichtig, in mehreren Etappen und nur bei guter Bodenfeuchtigkeit durchführen, damit der Rasen keinen Schaden erleidet.
Mit Moosen den Garten gestalten
Trotz aller Maßnahmen werden Sie feststellen: Es gibt Stellen im Garten, an denen Rasen einfach nicht gut wächst.
An schattigen Plätzen, rund um Naturstein-Trittplatten, unter Birken und im Schatten dichter Koniferen sind die Bodenverhältnisse meist für grüne Rasenflächen ausgesprochen ungünstig. Für Moose dagegen sind die
Wachstumsbedingungen einfach unschlagbar.
Also warum nicht aus der Not eine Tugend machen und die Moospolster fördern.
Statt schütter wachsendem kränklichem Rasengrün sehen Moospolster zusammen mit Findlingssteinen, Blauschwingelgras und Heidekraut ursprünglich und natürlich aus. Zwischen Trittplatten wächst gerne das
Sternmoos (Sagina subulata), das botanisch zwar nicht zu den Moosen gehört, aber so aussieht und überdies hübsch blüht.
Moose zur Schneckenbekämpfung und Schimmelabwehr nutzen
Auch wer Platten des dunkelgrünen und gut versteckten Lebermooses (Marchantiophyta) zwischen den Pflanzen findet, sollte sich überlegen, ob diese wirklich stören.
Lebermoose enthalten pflanzeneigene biochemische Stoffe, die schädlingsabweisend und pilztötend sind. Schnecken und andere Schädlinge meiden Lebermoose.
Die schimmelverhütenden Stoffe sind übrigens so erfolgreich, dass sie gewerblich genutzt werden. Aus Lebermoosextrakt werden biologische Spritzmittel gegen Tomaten- und Erdbeerfäule hergestellt.
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