Bondic ist ein UV-Kleber. Das bedeutet, dass er nicht durch Trocknen oder Vermengung zweier Wirkstoffe funktioniert. Stattdessen wird der Klebstoff durch Bestrahlung mit ultraviolettem Licht hart. Lesen Sie, wie Sie damit arbeiten.
Das ist im Bondic-Set enthalten
Das Starterset des Bondic, das Sie im Baumarkt oder bei Amazon für rund 20 Euro bekommen, enthält eine stabartige Halterung mit eingebauter LED-Leuchte, eine schwarze Ampulle mit Klebstoff, eine Feile und Reinigungs-Pads.
Das ganze steckt in einer hochwertigen Kassette aus Aluminium, damit die Einzelteile nicht verloren gehen.
Bis auf die orange Halterung können Sie alle weiteren Bestandteile nachkaufen. Eine Kleberkartusche kostet zum Beispiel rund 8 Euro.
So arbeiten Sie mit dem UV-Kleber von Bondic
Reinigen Sie die Klebestellen mit dem beigelegte Reinigungstuch oder reinen Alkohol. Je nach Oberfläche kann zusätzlich ein Aufrauen mit der Feile sinnvoll sein
Setzen Sie die Klebstoff-Ampulle in die orangefarbene Halterung ein und verriegeln sie durch eine kleine Drehung.
Nehmen Sie die Kappe ab und tragen mittels der feinen Kanüle den Klebstoff auf. Er sieht etwa aus, wie Sekundenkleber, ist aber so dick, dass er nicht von alleine wegfliesst.
Nun verwenden Sie die andere Seite des Stabes und schalten per Fingerdruck die LED-Lampe an. In 4-8 Sekunden ist der Klebstoff ausgehärtet und bleibt dabei glasklar.
Weil der Kleber in mehreren Schichten aufgetragen werden kann, eignet er sich gut für eine Verarbeitung in zwei Schritten: Erst mit mimimaler Auftragsmenge die zu klebenden Objekte fixieren, und danach genügend Material auftragen, dass eine genügend stabile Verbindung zustande kommt.
Nach dem Aushärten können Sie die Klebestelle schleifen oder feilen. Dazu enthält das Set die Schleifeinrichtung in Art einer Nagelfeile.
Die Möglichkeiten des UV-Klebers
Der neue Klebstoff ist recht universell einsetzbar, etwa beim Basteln oder für die schnelle Reparatur von allen möglichen Materialien. Weil er keine Lösungsmittel oder aggressiven Inhaltsstoffe besitzt, gibt es keine Einschränkungen bei den Materialien, wie etwa mit empfindlichen Kunststoffen oder Styropor.
Bondic eignet sich zum Kleben von Teilen, füllen von Löchern und Rissen oder dem Modellieren – zumindest im kleinen Maßstab.
Durch die Aushärtung schon dünner Schichten ist das Material außerdem auch gut dazu geeignet, Stellen mit einer Schutzversiegelung zu versehen, etwa nach kleine Beschädigungen.
Der gehärtete Kleber hat in etwa die Konsistenz von Hartplastik. Er wird also nicht so kristallartig hart, wie Sekundenbleber, sondern hat noch eine minimale Flexibilität. Das ist für Anwendungsgebiete nützliche, wo Vibrationen auftreten.
Die gezielte Aushärtung ist ein toller Vorteil. Mit Sekundenkleber erreichen Sie das nur mit einem teuren Aktivatorspray. Die Aushärtung von Heißkleber ist zwar auch einigermassen gut zeitlich definierbar, aber wird nicht so fest.
Weil der Klebstoff ohne UV-Licht nicht aushärtet, kann man ihn bedenkenlos lagern. Bei Sekundenkleber hat man ja oft das Problem, dass der Verschluss nicht ganz dicht ist, Feuchtigkeit eindringt und der Kleber dadurch in der Auslauftülle aushärtet.
Einschränkungen und Nachteile
Absolut wichtig ist, dass das Licht den ganzen Klebstoff erreicht. Teile, die im Schatten des UV-Lichts liegen, werden prinzipbedingt nicht hart. Er eignet sich also gut für punktförmige Verbindungen, nicht für flächiges Kleben.
Wenn Sie zum Beispiel eine leicht saugendes Material haben, wird die Aushärtung nur den Klebstoff an der Oberfläche erreichen und nur minimal in die Tiefe gehen.
Jede auch nur minimale Schmutz- oder Fettschicht auf dem Material stört die Festigkeit der Verklebung empfindlich.
Der UV-Kleber ist nicht ganz billig, so dass man ihn nicht jeden Tag verwenden wird, sondern nur gezielt für Problemfälle, wo andere Klebstoffe schlecht funktionieren,.