Der Wunsch scheint einfach: Sie haben viele Kontakte auf Ihrem iPhone und möchten diese gerne auf den PC oder Mac übertragen, um Sie anderweitig auswerten zu können, etwa für den Ausdruck einer Adressliste.
Das klappt allerdings in vielen Fällen nicht. Haben Sie zum Beispiel die Synchronisation mit der Cloud aktiv, dann verweigert das iPhone die Herausgabe der Informationen an iTunes oder Programme von Drittanbietern.
Aber auch wenn Sie die Synchronisation kurzzeitig abschalten, kann es sein, dass nur ein Teil der Informationen aus dem Smartphone auf den Computer gezogen werden kann. Das ist etwa dann der Fall, wenn Ihr iPhone sich für Mail, Kontakte und Erinnerungen mit einem Exchange-Server austauscht. Dann sind die in Exchange gespeicherten Adressdaten nicht zugänglich.
So kopieren Sie alle Kontaktdaten vom iPhone auf ein anderes Gerät
Je nach der speziellen Situation gibt es immer einen besonderen Weg, diesen Transfer doch hinzubekommen, im Fall von Exchange könnten Sie beispielsweise Outlook nutzen, um sich mit demselben Konto zu verbinden und die Daten dann darüber zu exportieren.
Mit Hilfe einer kostenlosen App schaffen Sie es aber in allen Fällen die Kontakte aus dem iPhone herauszukitzeln und in ein allgemein nutzbares Format zu bringen.
Dazu holen Sie sich das Programm Easy Backup. Es gibt davon auch eine Pro-Version für rund 3 Euro, die brauchen Sie für den Transfer Ihrer Kontakte aber nicht.
Starten Sie die App und überspringen den beim ersten Start angezeigten Screen, der zur Verbindung mit Google+ oder Facebook auffordert.
Danach klicken Sie die Schaltfläche Kontakte importieren an, worauf das iPhone von Ihnen eine Bestätigung anfordert, dass die App auf Ihre Kontakte zugreifen darf.
Nun tippen Sie auf den Knopf für das Backup. Je nach der Größe Ihres Adressbuchs dauert das ein wenig.
Danach erscheint ein Screen, der Ihnen die Anzahl der ermittelten Kontakte zeigt und verschiedene Optionen für die SIcherung anbietet. Wählen Sie hier das Symbol für E-Mail
Daraufhin öffnet sich der Dialog zum Versenden einer E-Mail mit vorausgefülltem Standard-Text und je einem Anhang für jedes Konto von Ihnen, das Kontakte enthält (also iCloud oder Exchange).
Geben Sie nun eine Ihrer E-Mail-Adressen als Empfänger an und versenden die Nachricht. Die Anhänge liegen in der Form von VCF-Dateien im Format VCF 3.0 vor. Für technisch Interessierte: Hier gibt es eine Spezifikation zu diesem Format: http://www.evenx.com/vcard-3-0-format-specification
So nutzen Sie die exportierten Kontaktdaten
Am Computer rufen Sie Ihr Postfach ab. Wenn Sie eine E-Mail erhalten haben, bei der die Anhänge fehlen, dann kann das an einem Sicherheitsmechanismus Ihres E-Mail-Providers liegen. Bei unserem Test hat beispielweise Google-Mail die Nachricht so manipuliert.
Wiederholen Sie dann den Vorgang mit einer E-Mail-Adresse bei einem anderen Provider.
Die Verwendung der Kontaktdatei ist gar nicht so einfach. Unter Windows öffnet ein Doppelklick auf diesen Dateityp zwar die Datei, zeigt aber ein Fenster je enthaltenem Kontakt an, statt einer Listenansicht (das macht schön viel Arbeit beim Wegklicken).
Thunderbird kann die Datei nur scheinbar problemlos in sein Adressbuch importieren. Denn das Programm schafft nicht, alle Felder dabei zu übernehmen – ein Teil der Daten bleibt draussen. Auch Outlook ist keine große Hilfe: Es importiert nur den ersten enthaltenen Kontakt.
So führt der beste Weg über Google: Sie gehen auf Ihre Kontakte dort und klicken auf den Menüpunkt Mehr – Import. Dort können Sie direkt die erhaltene VCF-Datei hochladen und ansehen oder per Drucken ein PDF erzeugen lassen.
Eine praktikable Methode die Daten anzusehen und weiterzuverarbeiten ist das Freeware-Tool vCard Grid. Mit seiner Hilfe konvertieren Sie die VCF-Datei in die Formate XLS und CSV. So können Sie dann Excel verwenden, um sich beispielsweise eine Liste auszudrucken.
Am einfachsten haben Sie es als Mac-User. Hier werden die Daten klaglos übernommen und Sie können eine Kontaktliste drucken oder für die Weiterverarbeitung als PDF speichern.
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