Mit dieser Anleitung gelingt das Verlegen von Parkettböden

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Mit der Herstellung von Klick-Parkett ist sind die Hersteller den Hobby-Handwerkern und sondern sogar dem handwerklichen Laien sehr entgegen gekommen. Diese Art des Bodenbelags läßt sich viel einfacher und schneller Verlegen, als verleimtes Parkett. Mit einer Grundausstattung an Werkzeug und Know-How können auch Sie damit professionell aussehende Bodenbeläge verlegen und so Ihre Räume verschönern.

Parkettboden Eiche - (Foto: Martin Goldmann)
Parkettboden Eiche – (Foto: Martin Goldmann)

Diese Werkzeuge brauchen Sie

  • Zollstock
  • Bleistift
  • Winkel
  • Stichsäge oder Fuchsschwanz
  • Hammer
  • Zugeisen (wird im Text erläutert)
  • Gehrungslade
  • Gehrungssäge

Falls Sie eine Kappsäge besitzen, können Sie sich Gehrungslade und -säge sparen und für den Großteil der Schnitte  auch die Stichsäge. Denn mit dieser Säge machen sie exakte Winkelschnitte in kürzerster Zeit. Sie müssen lediglich sicherstellen, dass die maximale Schnittbreite für die Breite Ihrer Paneele ausreicht.

Parkettverlegewerkzeug
Parkettverlegewerkzeug

Einkauf des Materials

Der Holzfachhandel oder die Baumärkte stellen in der Regel eine breite Palette verschiedener Parkettarten in ganz unterschiedlichen Farbtönen bereit.

Die teuerste Variante ist dabei das Echtholzparkett, das besonders fußwarm ist und mit edler Optik punkten kann. Die Nachteile sind eine meist hohe Emfpindlichkeit gegenüber Beschädigungen und Feuchtigkeit. Ein Laminatboden besteht aus Kunsstoffen und kommt bei hochwertiger Ausführung dem Echtholz recht nahe. Wenn Sie barfüßig oder in Strümpfen darauf unterwegs sind, fühlt es sich aber einfach kühler an, als Holz. Mit Vinylboden kam in den letzten Jahren eine neue Variante dazu, die sich besonders leicht schneiden läßt und Feuchtigkeit gegenüber resistenter ist, als Holzboden oder Laminat.

So finden Sie die passendste Farb- und Materialvariante

Wer sich dabei allein auf das Internet oder Hochglanzbroschüren verlässt, soll wissen, dass die Fotos unter bestimmten, günstigen Lichtverhältnissen aufgenommen werden und manchmal die Realität davon etwas abweichen kann. Es ist besser, wenn Sie das Material vor der Kaufentscheidung  persönlich in Augenschein nehmen und es einmal anfassen. Noch besser ist es, wenn Sie von zwei oder drei Parkettarten, die für Sie in die engere Wahl kommen, Muster mit nach Hause nehmen. Nur so können Sie unter  echten Lichtbedingungen prüfen, was am besten zur Situation vor Ort passt.

Maße und Mengen

Die einzelnen Elemente des Klickparketts sind in der Regel 2,20 m lang und ca. 18 cm breit. Die Stärke jedes einzelnen Brettes beträgt in etwa 14 mm, wobei die eigentliche obere Holznutzschicht typischerweise 2,2 mm stark ist. Die Fläche, die eine Packung mit beispielsweise 6 Brettern enthält, beträgt ungefähr 2,33 qm. Es gibt aber auch Packungsgrößen mit nur 4 Brettern (1,58 qm), auf jeden Fall ist die Fläche pro Packung immer eindeutig aufgedruckt, sodass Sie lediglich die Fläche des Raumes durch die Packungsfläche dividieren müssen, um zu wissen, wie viele Packungen Sie mindestens einkaufen sollten. Bitte kaufen Sie lieber eine Packung zuviel ein. Es entsteht bei der Arbeit immer Verschnitt, z. B. an komplizierten Ecken, wo Heizungsrohre durch Boden und Decke stoßen, oder Sie schneiden irrtümlicherweise die falsche Seite eines Brettes ab, das kommt immer wieder vor im Eifer des Gefechts.

Randleisten

Typische Maße für Randleisten, die auch als Sockelleisten oder (früher) Scheuerleisten bezeichnet werden, sind 2,60 m Länge, 6 cm Höhe, 2 cm Dicke. Ein Raum mit beispielsweise 20 qm und den Seitenlängen 4 x 5 m hat einen Umfang von 18 m, d. h. man würde hierfür theoretisch knapp 7 Sockelleisten benötigen. Dabei gewinnt man sogar noch ca. einen laufenden Meter an der Stelle, wo der Raum durch die Tür unterbrochen ist. Aber auch hier gilt, dass sich stets ein gewisser Verschnitt ergibt, z. B. werden die Leisten an den Ecken mit der Gehrungslade im 45-Grad-Winkel abgesägt. Es passiert sogar manchmal dem Profi, dass er die Leiste falsch herum in die Lade einlegt und die Schräge dann entgegengesetzt erzeugt wird.

Vorbereitung des Untergrundes

Es versteht sich von selbst, dass der Boden des Zimmers glatt sein muss, es dürfen keinerlei Estrichbatzen nach oben wie Gebirge aufragen. Falls das der Fall ist, müssen diese z. B. mit einem Stemmeisen entfernt werden. Kleinere Löcher im Untergrund sind weniger problematisch, wohl aber eine größere Kuhle. Sie müsste zuvor beispielsweise mit einem Estrich horizontal aufgefüllt werden. Zur Vorbereitung gehört auch das ordentliche Verlegen einer Trittschalldämmung. Dabei handelt es sich z. B. um eine (meistens weiße) PE-Schaum-Folie (Polyethylen), die es rollenweise in unterschiedlichen Stärken in jedem Baumarkt gibt.

Das Verlegen des Klick-Parketts

Unter der schwimmenden Verlegung versteht man zum einen, dass der gesamte Parkettboden frei auf dem Untergrund (auf der Trittschalldämmung) aufliegt, ohne an irgendeiner Stelle beispielsweise am unterliegenden Estrich fixiert zu sein. Zum anderen halten wir mit allen Paneelen einen gewissen Abstand zur Wand ein, ca. ein Zentimeter ist ausreichend. Sie werden beim Legen sehen, dass sich das nicht immer exakt einhalten lässt, weil die Wände meistens nicht so geradlinig verlaufen wie die Paneele. Zu diesem Zweck gibt es beim Einkauf von Laminat oder Parkett oftmals die Randkeile aus Hartholz gleich mit dazu.

Es gibt natürlich einen Grund für die Abstandshaltung. Da das Holz bekanntlich arbeitet, erfährt es Ausdehnungen oder Verkürzungen, je nach Temperatur und Feuchtigkeit. Bei Laminat ist dieser Effekt nicht so ausgeprägt, aber immer noch vorhanden. Wenn Sie die Paneele direkt bis an die Wände anlegen, würde eine Ausdehnung des Bodens an warmen Tagen hässliche Aufwölbungen zur Folge haben.

Die erste Zeile mit Paneelen wird oftmals parallel zur längeren (türlosen) Wand ausgerichtet. Dabei wird das nächste Paneel stets von schräg oben an das vorhergehende angesetzt, und beim Herunterdrücken in die Waagerechte klickt es sich bequem und sehr genau ein, das ist ein sehr praktisches Patent. Das letzte Paneel in der Reihe ist in aller Regel zu lang und muss unter Wahrung des Abstandes zur Wand abgesägt werden. Mühseliges Abmessen mit dem Zollstock können Sie sich hier sparen: Drehen Sie das Paneel einfach um, und legen Sie die aktuell einzuklickende Seite in der Nähe der Wand an. Jetzt können Sie auf der Rückseite die Sägelinie anzeichnen.

Mit etwas Augenmaß können Sie das Paneel auch durchsägen, ohne den Winkel anzulegen. Das abgesägte Paneelstück ist das erste Element für die nächste Zeile an der gegenüberliegenden Wand, auch dann, wenn es sich nur um ein sehr kleines Stück handelt. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass stets die nächste Zeile gegenüber der vorangegangenen etwas versetzt zusammengestellt wird, sodass sich eine Art stabile Ziegelstruktur bei den Paneelen ergibt. In den nun folgenden Zeilen muss jedes Paneel der Länge nach von schräg oben eingeklickt werden.

Um dann die Lücke bis zum bereits angeklickten Paneelteil zu schließen, kommt das Zugeisen zum Einsatz. Unter der Voraussetzung, dass die Paneele zur Wand hin ausreichend mit Hartholzkeilen gehalten werden, kann das neue Paneel jetzt mit vorsichtigen Hammerschlägen auf das Zugeisen in das Vorgängerpaneel hinein geschoben werden. Dafür brauchen Sie etwas Gefühl. Es ist nicht so schlimm, wenn Sie die ersten zwei oder drei Paneele dabei zerkloppen, also bitte nicht ärgern, immerhin haben Sie ja reichlich eingekauft. Aber dann haben Sie bald „den Bogen raus“, und das Parkettverlegen läuft wie geschmiert. Das macht Ihnen nachher so viel Spaß, dass Sie den Job gleich noch beim Nachbarn übernehmen.

Anbringen der Sockelleisten

Hier kann zuweilen der Teufel im Detail liegen, daher verlangt dies einen gesonderten Abschnitt. Wichtig ist an dieser Stelle nur, dass die Stärke der Sockelleiste nun ausreichen muss, um die Lücken zwischen den Paneelen und den Wänden zu überdecken. Umgekehrt gilt also: Haben Sie bei der Wahl des Abstandes zwischen Wand und Paneel immer auch die Stärke der Sockelleisten im Auge.

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Martin Goldmann

Martin ist seit 1986 begeistert von Computern und IT. Er arbeitete von 1986 bis 2011 als Autor und Redakteur für diverse Computer-Zeitschriften. Seit 2011 ist Martin Goldmann als Kameramann und Redakteur in der Videoproduktion tätig und hält Video-Schulungen. Doch das Thema Computer hat ihn nie los gelassen. Seine Schwerpunkte hier auf Tippscout.de: Apple-Software, Videoproduktion, Synthesizer.