Viele Blühpflanzen, Büsche und Bäume im Garten haben Bestandteile, an denen sich gerade kleine Kinder schwer vergiften können. Besonders gefährdet sind die Zwei- bis Dreijährigen, denn sie entdecken ihre Umwelt durch Lutschen und Kauen und nehmen dabei auch Unbekanntes in den Mund.
Richten Sie Ihren Garten gerade neu ein, dann sollten Sie „sich deshalb vor dem Pflanzenkauf gut darüber informieren, ob eine Pflanze giftige Bestandteile hat. Um diese Gewächse sollten sie einen weiten Bogen machen und nur Pflanzen kaufen, deren Wurzeln, Blätter, Blüten und Früchte ungiftig sind“, empfiehlt Susanne Woelk, Geschäftsführerin der Aktion DAS SICHERE HAUS (DSH), in Hamburg.
Haben Sie schon einen eingewachsenen Garten, gehen Sie mit offenen Augen hindurch und überprüfen Sie die verschiedenen Pflanzen auf ihre Giftigkeit. Finden Sie besonders gefährliche Kandidaten, sollten Sie diese aus Ihrem Garten verbannen.
Geeignete Kleidung tragen
Denken Sie aber daran, dass bei manchen Pflanzen schon die bloße Berührung von Pflanzenteilen reicht, um schwere Vergiftungen zu erleiden. Tragen Sie also unbedingt Handschuhe und bei Bedarf auch lange Ärmel beim Entfernen der Pflanzen. Entsorgen Sie die Pflanzen nicht auf den Kompost, sondern in die Biotonne.
Beliebte, aber giftige Pflanzen
So wirkt zum Beispiel das Gift des Fingerhutes und des Eisenhutes auch durch die unverletzte Haut und kann sogar bei Erwachsenen schwere Herz-Kreislaufstörungen verursachen. Auch der imposante Riesenbärenklau ist äußerst gefährlich. Werden Hautpartien die in Kontakt zu Teilen des Riesenbärenklaus gekommen sind, anschließend dem Licht ausgesetzt, kommt es zu gefährlichen Verbrennungen der Haut.
Zu den gefährlichsten Pflanzen hierzulande zählen die als Kübelpflanze sehr beliebte Engelstrompete, der Goldregen (stark giftiger Samen!) und die Tollkirsche. Aber auch vermeintlich harmlose Pflanzen haben es „in sich“: Die schwarzen Beerenfrüchte des Gemeinen Efeus führen, in größerer Zahl verzehrt, zu Übelkeit, Brechdurchfall und Hautausschlag. Auch die Rinde, Blätter und Früchte des Buchsbaums sind giftig.
Ein weiterer giftiger Baum ist die Eibe. Hier gilt besondere Vorsicht wegen der verlockenden roten Früchte, die giftige, schwarze Samen enthalten.
Vorsicht auch vor giftigen Nutzpflanzen
Doch nicht nur Zierpflanzen bergen Gefahren. Auch manche Nutzpflanze kann Kindern gefährlich werden. So ist zum Beispiel der Verzehr von rohen Bohnen äußerst gefährlich. Schon wenige rohe Bohnen können tödlich wirken. Auch die Samen des (vor allem roh genossenen) Holunders, unreife Tomaten oder Auberginen sind giftig.
Die Broschüre „Achtung! Giftig! Vergiftungsunfälle bei Kindern“ gibt es kostenlos gegen Einsendung einer Postkarte bei der: Aktion DSH, Stichwort „Gift“, Holsteinischer Kamp 62, 22081 Hamburg.
Viele Informationen zu Giftpflanzen gibt es unter: http://www.botanikus.de/Gift/ordnung.html
Gefahr auch für Haustiere
Viele Haustiere sind neugierig und fressen auch Dinge die nicht so gut für sie sind.
Eine Gefahrenquelle sind dabei Pflanzen, die Gift enthalten. Wollen Sie herausfinden, welche Pflanzen für Ihren Liebling giftig sind und ob eine Ihrer Topf- oder Gartenpflanzen eine Gefahr darstellt, haben Sie die Möglichkeit in einer Datenbank der Uni Zürich nachzuschauen:
Giftpflanzendatenbank der Uni Zürich
In dieser Datenbank können Sie auch nachschlagen, was Sie unternehmen können, wenn es doch einmal passier ist. Hier finden Sie sortiert nach Tierart und Giftstoff genaue Anweisungen was zu tun ist, bis der Tierarzt eintrifft.