Acrylfarbe auswählen und richtig verarbeiten

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Acrylfarben sind wegen Ihrer positiven Eigenschaften sehr beliebt. Bei der Verarbeitung müssen Sie allerdings einige Punkte beachten.

Daran erkennen Sie Acrylfarbe

Auf der Farbdose ist nicht immer gleich erkennbar, dass es sich um Acryllack handelt. Manchmal erkennen Sie erst auf den zweiten Blick, worauf der „Buntlack“ tatsächlich basiert.

Ein guter Hinweis, ohne dass Sie gleich das Kleingedruckte auf der Rückseite der Dose lesen müssen, ist jeder Hinweis auf Wasser, wie etwa „Aqua-Buntlack“, „wasserbasierend“, „wasserlöslich“ oder „wasserverdünnbar“. Der ganz korrekte Name lautet übrigens „Acrylatlack“. Eventuell steht auch der irgendwo in der aufgedruckten Beschreibung.

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Eigenschaften von Acrylfarben

Obwohl Wasser als Lösungsmittel verwendet wird, eignet sich Acryllack sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich. Der Verzicht auf Chemikalien macht den Lack sehr geruchsarm, so dass man ihn im Innenbereich verwenden kann, ohne für Dauerlüftung zu sorgen und auch dort einsetzen kann, wo sich Kinder tummeln. Die rasche Trocknung macht die lackierten Objekte schnell wieder benutzbar.

Durch die Wasserlöslichkeit können Sie Pinsel und anderes Werkzeug auch sehr einfach reinigen. Statt Nitroverdünnung wie bei Kunstharzlacken verwenden Sie einfach warmes Wasser, dem Sie vielleicht noch ein wenig Spülmittel beigeben, um die Reinigungswirkung zu erhöhen.

Zu den Nachteilen gehört, dass die getrocknete Farbe mechanisch nicht so belastbar ist, wie zum Beispiel ein Kunstharzlack, der mit Lösungsmitteln. Außerdem verläuft Acrylack so, dass man ihm unsauberes Arbeiten eher ansieht. Sie werden also etwa eventuell nach dem Trocknen Ihren Pinselstrich noch sehen.

Lackierte Flächen können verkleben

Ein Problem haben manche Acryllacke, wenn zwei damit lackierte Flächen sich später einander längere Zeit berühren, wie etwa Türblatt und Türzarge. Dann nämlich können beide Teile auch dann verkleben, wenn der Lack vollständig durchgehärtet ist.

Diesen unangenehmen Effekt weisen nur Acrylfarben nicht auf, die die Eigenschaft „blockfest“ besitzen. Falls die Gefahr der langfristigen Berührung besteht, sollten Sie bei der Auswahl der Farbe auf dieses Merkmal achten.

Ganz auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie beide Objekte mit verschiedenen Produkten lackieren. Also zum Beispiel die Türzarge mit Kunstharzfarbe und die Zarge mit Acryllack.

Wir haben auch noch mehr Tipps zum Lackieren von Türen.

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Unbehandelte Oberflächen vorbereiten

Ist das Objekt, dem Sie Farbe geben möchten, noch unbehandelt, dann müssen Sie es in der Regel grundieren. Das dient der besseren Vermittlung von Haftung und bei saugenden Materialien wie Holz der Sättigung, so dass dem Lack während der Trocknungsphase nicht die Feuchtigkeit entzogen wird, was den Vorgang stören würde.

Die Grundierung ist immer vom Material abhängig. Für Holz gibt es beispielsweise einen „Holzisoliergrund“ auf Acrylbasis.

Als Alternative finden Sie in den Baumärkten und Fachgeschäften aber auch so genannte „2in1“ Lacke, wo die Grundierung quasi schon enthalten ist. Lesen Sie hier aber die Beschreibung durch, ob das auch auf Ihrem speziellen Fall zugeschnitten ist.

Vorhandenen Anstrich vorbereiten

Praktisch: Da Acryllack keine aggressiven Lösungsmittel enthält, müssen Sie nicht wissen, woraus der Untergrund besteht. Die Farbe wird ihn auf jeden Fall nicht anlösen und so entstehen keine störenden Reaktionen wie Blasen.

Allerdings muss der Untergrund wie bei allen Lackierarbeiten staub- und fettfrei sein, sollte leicht angeraut werden, damit die neue Farbe gut haftet und darf keine lose haftenden Elemente haben. Abblätternde Altfarbe müssen Sie also soweit entfernen, bis nur noch ein stabiler Untergrund vorhanden ist.

Um dies zu gewährleisten, sollten Sie den alten Anstrich anschleifen. Sie brauchen dazu:

Schleifpapier mit einer Körnung von 120 oder 150

einen Schleifklotz oder eine Schleifmaschine

einen weichen Abstaubbesen

einen sauberen Lappen aus Baumwolle (etwa ein altes T-Shirt)

Im Prinzip genügt es, wenn Sie die vorhandene Farbe anschleifen, so dass sie etwas angeraut wird. Schleifen Sie nur  mehr ab, um den Untergrund gleichmäßiger zu machen oder wenn Sie merken, dass sich Teile des Altanstrichs lösen.

Danach verwenden Sie den Abstaubbesen, um den Schleifstaub abzukehren. Mit dem Lappen gehen Sie nochmals nach, damit wirklich alles entfernt ist. Denn der Staub kann dazu führen, dass die neue Farbe schlecht verläuft.

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So lackieren Sie

Mit einem Pinsel (Kunststoffborsten sind hier in Ordnung) oder einem Farbroller aus Schaumstoff tragen Sie die Acrylfarbe auf.

Arbeiten Sie gleichmäßig und hinterlassen keinen zu dicken Farbfilm. Denn sonst gibt es – vor allem an Kanten – unschöne „Nasen“ durch laufende Farbe.

Lassen Sie den Lack danach trocknen und beachten dabei die Herstellerempfehlungen auf dem Farbbehälter.

Vorsicht bei kalten Temperaturen!

Werden die Tage kürzer und die Temperaturen niedriger, dann ist allerdings Vorsicht geboten. Lassen Sie sich nicht von der raschen Trocknung zu Sorglosigkeit verleiten. Ist der Anstrich augenscheinlich trocken, so ist er deshalb noch lange nicht richtig durchgehärtet.

Neben dem Verdünnungsmittel Wasser gibt es noch eine Reihe von Inhaltsstoffen, die aus der Lackfarbe entweichen müssen. Gibt man denen nicht ausreichend Gelegenheit (z.B. dadurch, dass ein weiterer Anstrich zu rasch aufgebracht wird), so werden diese Stoffe im Untergrund festgehalten.

Das kann beispielsweise dazu führen, dass der Anstrich nach Wasserbelastung (Regen, Taufeuchtigkeit) über und über mit Bläschen übersät ist. Hat man Glück, so bilden sich diese Bläschen bei ausreichender Trocknung wieder zurück. Es kann aber durchaus sein, dass sich dieses Spiel noch über Wochen wiederholt, bis der Anstrich richtig durchgehärtet ist.

Empfehlungen bei kaltem Wetter

Deshalb also beachten Sie folgende Punkte für niedrige Temperaturen:

ausreichende Trocknungszeiten zwischen den einzelnen Anstrichen einhalten

nur bei gutem Wetter streichen

nicht bis in die Abendstunden streichen, denn der Abendtau kommt rasch und ihr Anstrich wird feucht

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Markus Schraudolph

Markus ist IT-Fachjournalist der ersten Stunde. Seine ersten Texte veröffentlichte er 1987 beim legendären Markt&Technik-Verlag. Seine Spezialität sind Datenbanken und Microsoft Excel. Als PHP-Experte programmierte Markus maßgeblich die erste Version des Tippscout und ist anerkannter Experte für PHP, MySQL und Wordpress.