Besonders Altbauwohnungen oder Häusern mit Retro-Charme haben oft tolle alte Türen – weil die oft aber schäbig aussehen, muss man sie zuerst lackieren, damit sie richtig zur Geltung kommen. Der Anstrich ist nicht schwierig, doch bevor es so weit ist, müssen die Türen richtig vorbehandelt werden. Mit unseren Tipps zum Renovieren von Holztüren und Rahmen kommen Sie dabei schneller zum Ziel
Verzichten Sie auf eine Vorbehandlung und lackieren einfach drauflos, macht das zwar wenig Arbeit, rächt sich aber bald: Die neue Farbschicht wird schlecht haften und vorhandene Unebenheiten sind auf der makellosen neuen Schicht viel auffälliger. Sie sollten darum immer den vorhandenen Untergrund auf den Anstrich vorbereiten.
Türen lieber zuvor ausbauen
Eine Tür sollte möglichst im ausgebauten Zustand vorbereitet und lackiert werden:
a) weil die Tür sich besser in den Türrahmen einpassen lässt (natürlich sollte der Rahmen auch lackiert sein) und sich auch an den Scharnieren einstellen lässt. Das bedeutet: sie schließt besser und dichter.
b) weil die Oberflächenbehandlung einfacher ist: wenn das Türblatt auf Böcken liegt, fällt das Lackieren leichter. Hängt die Tür dagegen in den Scharnieren, kann es zu hässlichen Verläufen beim Lackieren kommen.
c) liegt die Türe flach, ist die Beleuchtung gleichmäßiger und sie können sauberer arbeiten
Beschlagteile entfernen
Bauen Sie vor dem Schleifen einer Holztüre die Griffe und das Schloss nach Möglichkeit aus. So vermeiden Sie Kratzer auf den Metallteilen oder können bei sehr alten Beschlägen diese separat behandeln, etwa abbeizen.
Falls die Türscharniere geschraubt sind, können Sie diese auch ausbauen. Kennzeichnen Sie jedoch, welches Scharnier nach oben und welches nach unten gehört.
Die Stelle an der das Scharnier war, kleben Sie mit Tesaband ab, damit diese Stellen nicht lackiert werden. Passiert das nämlich, kann es sein, dass die Scharniere nicht mehr richtig passen und Ihre Tür nicht mehr schließt.
Können Sie das Schloss, oder die Scharniere nicht ausbauen, kleben Sie sie gründlich ab, so dass sie nicht zerkratzen.
Abschleifen ohne Stress
Alte Kassettentüren sind oft mit vielen Schichten Lack überzogen. Diesen Lack komplett abzuschleifen ist eine Plackerei.
Wenn allerdings die Tür wieder lackiert werden soll, muss man nicht unbedingt alle Lackschichten entfernen. Es reicht durchaus, den Lack mit einem groben Schleifpapier anzurauen, etwa mit einer 60 oder 80er Körnung.
Danach sollte man jedoch mit einem feineren Papier (120er Körnung) nachschleifen, um eine gleichmäßige und schöne Oberfläche zu bekommen.
Benutzen Sie einen Tellerschleifer oder Schwingschleifer für die größeren, ebenen Flächen. Für die Ecken und Profile eignet sich ein Dreiecksschleifer oder einen Schleifklotz.
Den Schleifstaub nehmen Sie mit einem trockenen Tuch oder einem Handfeger ab. Ist die Fläche relativ eben und sauber, kann sie lackiert werden.
Alternative zum Schleifen: Mit Heißluft entfernen
Mit einem speziellen Heißluftföhn, den man in der normalen Version inzwischen relativ günstig erwerben kann wird die Tür punktuell erhitzt, bis sich der Lack anlöst. Für größere Flächen gibt es auch größere Bauform, die Sie sich in einem Baumarkt ausleihen können.
Dann können Sie mit einem Spachtel oder einem breiten Stemmeisen an der erhitzten Stelle die Lackschichten entfernen.
Wenn der Lack so Schritt für Schritt von der Tür abgelöst ist, sollten Sie die Tür vor der Weiterbehandlung aber noch anschleifen.
In Härtefällen: Besser ablaugen
Sollen wirklich alle Lackschichten ab, bietet es sich an, die Tür abzulaugen.
In Baumärkten erhält man Mittel zum Ablaugen oder Abbeizen von Lacken, die nicht mehr ganz so giftig und umweltschädlich sind wie noch vor einigen Jahren. Dennoch ist dies keine ungefährliche Angelegenheit.
Darum sollten Sie die Gebrauchsanleitung genau lesen, Atemschutz, Handschuhe und Augenschutz tragen. Arbeiten Sie niemals in geschlossenen Räumen, sondern sorgen für ausreichend Zufuhr von Frischluft.
Sorgfalt ist hier auch extrem wichtig, da sonst doch Farbreste übrigbleiben. Falls Ihnen dies zu umständlich und langwierig ist, sollten Sie die Türe zu einer Ablaugerei zu geben. Die sorgen für eine professionelle Lackentfernung und sind oft günstiger, als man denkt. Die gelben Seiten oder Google helfen hier weiter.
So lackieren Sie Türen und Rahmen
Bevor Sie die Farbdose öffnen und ans Werk gehen, achten Sie noch ein wenig auf die Umgebung, Es sollte zum Beispiel kein Staub von anderen Schleifarbeiten, etwa von Gipskarton-Arbeiten in der Luft sein. Denn diese Staubpartikel setzen sich auf die frisch gestrichenen Flächen ab, kleben dort fest und stören dann das glatte Finish.
Verarbeiten Sie den Lack entsprechend den Vorgaben auf der Verpackung. Verwenden Sie für große Flächen möglichst einen Farbroller und Pinsel für Kleinteiliges, wie Falze oder Zierleisten.
„Viel hilft viel“ gilt beim Farbauftrag nicht. Haben Sie zu viel Farbe aufgebracht, neigt der Überschuss dazu, wegzulaufen und unschöne Nasen zu bilden.
Geben Sie dem Anstrich genügend Zeit, durchzuhärten. Ist die Oberfläche nicht mehr feucht, dauert es in der Regel noch lange, bis die Farbe wirklich durchgetrocknet ist. Beachten Sie hier die Produktinformationen auf der Dose, die üblicherweise die Aushärtezeit in Abhängigkeit von der Lufttemperatur angeben.
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