Abgefahrene Bremsbeläge stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. So gehen Sie vor, wenn Sie den Zustand der Bremsbeläge Ihres Autos erkennen wollen.
Bremsscheiben anschauen
Werfen Sie von außen einen Blick hinter die Räder Ihres Fahrzeugs. Vorn geht das sehr gut bei eingeschlagenen Rädern. Natürlich können Sie auch einen Radwechsel nutzen, um die Bremsen zu inspizieren.
Sie sehen eine etwa Pizza-große silberne Scheibe.
Rostspuren auf der Bremsscheibe sind harmlos, es handelt sich dabei um Flugrost, der wird einfach weggebremst.
Jede Bremsscheibe, die schon einige tausend Kilometer gefahren wurde, hat leichte Riefen, was dann etwa so aussieht, wie die Rillen bei einer Schallplatte.
Sind deutliche tiefe Rillen erkennbar, dann sollten die Bremsscheiben gewechselt werden, denn selbst wenn Sie neue Bremsbeläge einbauen lassen, verschleißen diese extrem schnell. Die defekte Bremsscheibe „frisst“ die neuen Beläge geradezu auf. Sicherer und auf Dauer billiger ist der Austausch der Scheiben samt Belägen. Der Grund für die Rillenbildung können Fremdkörper, wie etwa Steine sein, die sich zwischen Bremsscheibe und Bremsbelag eingeklemmt haben. Auch minderwertige oder abgefahrene Bremsbeläge führen zu diesem Problem.
Können Sie an den Hinterrädern auch bei genauem Hinsehen keine Bremsscheiben entdecken, dann fahren Sie vermutlich einen Kleinwagen, der hinten mit Trommelbremsen bremst. Eine Verschleißkontrolle bei Trommelbremsen ist Werkstattsache und nur bei abgenommenen Rädern möglich. Ein Trost: Die Beläge von Trommelbremsen halten gerade bei Kleinwagen extrem lange. Zehn Jahre und mehr bis zum ersten nötigen Belagwechsel sind keine Seltenheit.
Bremsflüssigkeit kontrollieren
Öffnen Sie die Motorhaube.
Kontrollieren Sie den Bremsflüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter.
Das ist der kleinste Behälter mit durchsichtigem Kunststoffgehäuse im Motorraum.
Der Stand der Bremsflüssigkeit sollte zwischen den Markierungen „min.“ und „max“ liegen.
Merken Sie sich – bei gerade stehendem Fahrzeug – den Flüssigkeitsstand (Beispiel „genau auf max.“ oder „zwei Millimeter unter max.“). Das ist wichtig, um später eine genaue Diagnose stellen zu können (siehe Schritt 4).
Testfahrt machen
Verlassen Sie sich auf Ihr Gehör. Mahlende reibende Geräusche bei leichter Betätigung des Bremspedals (keine Vollbremsungen!) deuten auf abgefahrene Bremsbeläge hin. Dies gilt nicht für die ersten Bremsungen nach etwas längerer Standzeit (eine Nacht reicht). Das sind Feuchtigkeit und Flugrost, die erst weggebremst werden müssen. Verschwinden die Geräusche auch nach mehrmaligem Bremsen nicht, sind die Beläge tatsächlich verschlissen.
Nochmals Bremsflüssigkeit kontrollieren
Um ganz sicher zu gehen, öffnen Sie wiederum die Motorhaube und kontrollieren Sie den Stand der Bremslüssigkeit. Ist er gesunken, sind die Beläge austauschreif. Der Flüssigkeitsverlust entsteht, weil die Bremskolben mangels Belagstärke näher zur Scheibe wandern. Das ist das Gefährliche an abgefahrenen Bremsbelägen: Der Pedalweg bleibt gleich!
Fazit: Bremsscheiben und Bremsflüssigkeitsstand regelmäßig kontrollieren lohnt sich!