Eine Innenreinigung des Autos ist immer ein wenig aufwändig. Aber es lohnt sich. Sie fühlen sich im Auto wohler, wenn es innen sauber ist. Dieser Beitrag zeigt, wie Sie Ihr Auto innen reinigen und pflegen.
Haben Sie keinen Stromanschluss in Autonähe und ist auch der Weg für ein Verlängerungskabel oder eine Kabeltrommel zu weit ist, dann fahren Sie am besten zu einer Autowaschanlage. Hier finden Sie im Regelfall Münzstaubsauger und Ausklopfroste für die Fußmatten und können schon loslegen.
Vorreinigung
Nehmen Sie alle losen Matten und Teppiche aus dem Wagen und klopfen sie am Rost gut aus. Dann saugen Sie den gesamten Bodenbereich. Wenn die Saugdüse sauber genug ist saugen Sie auch die Sitze, hier insbesondere auch diejenigen Stellen, wo Rückenlehnen und Sitzfläche aneinander stoßen sorgfältig ab. Vergessen Sie auch nicht den Kofferraumboden. Wenn Ihr Wagen das Reserverad im Kofferraum untergebracht ist, dann nehmen Sie es heraus und saugen auch die Radwanne aus.
Bei dieser Gelegenheit können Sie auch gleich den Wasserablauf am tiefsten Punkt des Kofferaumes auf Durchlässigkeit prüfen. Staut sich hier Kondenswasser, ist Rostbildung vorprogrammiert.
Wenn Sie schon dabei sind, prüfen Sie auch gleich den Druck im Reserverad. Füllen Sie es ruhig etwas über den Maximaldruck gemäß Bedienungsanleitung auf. Besser, Sie haben bei einem zukünftig etwas zuviel Druck im Reifen als zu wenig! Überdruck können Sie im Bedarfsfall an der nächsten Tankstelle wieder ablassen.
Jetzt kommen die Sitzpolster an die Reihe. Hat Ihr Auto Stoffbezüge und sind diese sichtbar verschmutzt, dann empfiehlt es sich, den Stoff mit Polsterschaum zu reinigen.
Grundsätzlich können Sie handelsüblichen Schaum benutzen. Polsterreiniger aus dem Autozubehörhandel funktioniert zwar meist teurer, funktioniert aber bei Problemstellen besser.
Für die Reinigung halten Sie sich am besten strikt an die Gebrauchsanleitung des verwendeten Produkts. Prüfen Sie auf jeden Fall die Verträglichkeit an einer unauffälligen Stelle. Theoretisch könnten sich Farbe oder Helligkeit durch den Schaum ändern.
Denken Sie daran, dass Sie bei der Reinigung in jedem Fall Feuchtigkeit in den Bezugsstoff bringen. Wenn Sie also den Wagen nicht in Wohnungsnähe stehen haben, nehmen Sie sich für die Heimfahrt ein kräftiges Handtuch mit, wenn Sie keinen nassen Hintern haben wollen!
Tipp: Das können Sie tun, wenn es im Auto stinkt.
Fugen und Ritzen reinigen
Beim Reinigen eines Autos von innen stößt man mit dem Lappen bald an Grenzen. Denn Fugen und Ritzen hinter Schaltern oder an den Einbaugeräten sind damit nur schwer zu erreichen.
Ein gutes Werkzeug ist ein Staubsauger mit einem passenden Aufsatz: Er sollte klein genug sein, um die Ritzen gut zu erreichen und mit einem kleinen Bürstenkopf ausgestattet sein.
Zusätzlich hilft feiner Maler-Pinsel. Achten Sie darauf, dass er weiche Borsten hat. Zu harte Borsten hinterlassen möglicherweise feine Kratzer im Kunststoff. Außerdem sollte die Halterung der Borsten aus Kunststoff und keinesfalls aus Metall sein. Sonst drohen Kratzer.
Mit dem Pinsel kommen Sie zumindest bei den Schaltern oder beim Autoradio gut an staubige Stellen und können sie so gut reinigen.
Ledersitze sauber bekommen
Haben Sie Teil- oder Vollleder-Sitze oder sonstige Lederbekleidungen wie ein Lederlenkad im Auto, dann wird die Reinigung und Pflege etwas aufwändiger.
Als erstes sollten Sie das Leder reinigen, weil Sie ansonsten natürlich vorhandene Verschmutzungen unter der Pflegeschicht einschließen. Hierzu eignen sich spezielle Lederpflege-Fluids , wie Sie im Autozubehörhandel oder im Reitsportbedarf zu finden sind.
Achtung: Sattelseife ist ungeeignet, da sie das Leder weich macht, so dass es sich verziehen würde.
Testen Sie das Pflegemittel immer erst an einer unauffälligen Stelle. Gerade bei hellem Leder kommt es schnell zu Verfärbungen.
Reinigen Sie die Lederflächen nach Gebrauchsanleitung und holen Sie den gelösten Schmutz mit Baumwolltüchern herunter. Am besten eignen sich alte Frotteehandtücher. Sie werden staunen, was Sie da alles im Tuch haben.
Viele dieser Lederpflege Produkte wirken rückfettend, so dass Sie sich die anschließende Pflege sparen können.
Achtung: Die oben beschriebene Lederreinigung eignet sich nur für Glattleder und nicht für Rauleder!
Leder im Auto richtig pflegen
Lassen Sie das Leder gut abtrocknen, bevor Sie mit der Pflege beginnen. Sehr gut bewährt haben sich Pflegemittel , die auf Wachs- oder Harzbasis hergestellt sind. Sie werden meist mittels eines Schwämmchens aufgebracht, wobei Sie darauf achten sollten, nicht zuviel des Produktes aufzutragen. Ansonsten müssen Sie nachher wieder viel Überschuss wegpolieren.
Bearbeiten Sie sorgfältig und systematisch in Teilabschnitten und vergessen Sie auch nicht die senkrechten Sitzverkleidungen. Je nach Produkt sollten Sie die behandelten Flächen gut trocknen lassen – am besten über Nacht.
Alle Lederflächen reiben Sie nun mit einem weichen Baumwolllappen, etwa einem sauberen Staubtuch, gut nach und bringen so ein schönes Finish auf die Lederoberflächen.
Kunststoffteile im Auto pflegen
Jetzt sollten Sie sich noch der restlichen Oberflächen Ihres Fahrzeugs widmen. Mit größter Wahrscheinlichkeit dürften Sie noch die eine oder andere Plastikfläche finden. Die reinigen Sie mit warmem Wasser und einem fusselfreien Mikrofasertuch . Spülen Sie das Tuch gut aus, tunken Sie es in das warme Wasser ein und wringen Sie es gut aus. Das Tuch sollte nur nebelfeucht sein. Damit wischen Sie über die Plastikarmaturen.
Falls Wasser und Mikrofaser nicht reichen, verwenden Sie Wasser, dem Sie ganz wenig Spülmittel hinzufügen. Achtung: Probieren Sie es besser erst einmal ohne Zusätze. Verwenden Sie keinesfalls scharfe Reinigungsmittel, auch keinen Spiritus. Das kann das Plastik beschädigen.
Anschließend können Sie zur Pflege noch eine Plastikpflege auftragen. Auch hier gilt: viel hilft nicht immer viel. Seien Sie darum sparsam. Achten Sie darauf, dass die Armaturen nicht zu sehr glänzen – denn dann können sie die Sicht behindern.
Polsterflecken nie isoliert behandeln
Weist ein Sitz in Ihrem Fahrzeug eine Verschmutzung auf, sollten Sie immer die gesamte umgebende Fläche mit reinigen. Also zum Beispiel die ganze Rückenlehne, Sitzfläche oder eine durch verschiedene Materialien abgegrenzte Einheit.
Der Grund: Durch die meisten Reinigungsmittel und sogar schon reines Wasser wird feinster Schmutz nach an den Rand der Flüssigkeit transportiert und zeichnet sich nach dem Trocknen als deutlich von den nicht behandelten Stellen abgehoben ab. Das kennen Sie als „Wasserflecken“.
Sie können dem Problem ansonsten lediglich dadurch beikommen, dass Sie bei kleinen Flecken ohne großen Einsatz von Reinigungsflüssigkeiten arbeiten oder sehr flüchtige Mittel wie Waschbenzin verwenden – vorausgesetzt natürlich, die Art des Flecks passt zum Reiniger.
Eine andere Methode wäre die Nutzung eines Tuchs zum Trocknen, wobei Sie von außen auf die Mitte der verschmutzten Stelle hin rubbeln.
Sollen auch die Felgen glänzen? Dann lesen Sie hier weiter: Autopflege: Felgen reinigen.