Wenn das Auto ruckelt, kann das eine Menge Ursachen haben. Wir haben für Sie die typischen Probleme und Defekte herausgesucht, die dafür sorgen können, dass das Auto beim Anfahren oder beim Gas wegnehmen ruckelt.
Auto ruckelt beim Anfahren
Wenn ein Auto beim Anfahren ruckelt, kann es daran liegen, dass versehentlich ein falscher Gang eingelegt wurde. Es kann aber auch sein, dass der Fahrer einfach nur zu wenig Gas gegeben hat. Wenn es aber nicht am Fahrer liegen sollte, können auch technische Probleme die Ursache dafür sein.
Ist der Kraftstoff-Filter ok?
Eine mögliche Ursache für ein beim Anfahren ruckelndes Auto kann ein Problem im Kraftstoffsystem sein. Da kann die Förderpumpe defekt sein oder der Kraftstofffilter ist verschmutzt. Dadurch gelangt nicht genug Kraftstoff in die Einspritzanlage.
Sobald der Motor nicht ausreichen mit Kraftstoff versorgt wird, entsteht das typische Ruckeln. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass ein Defekt in der Kraftstoffeinspritzanlage aufgetreten ist. Auf jeden Fall sollte unverzüglich eine Werkstatt aufgesucht werden, damit das Problem behoben werden kann.
Als Laie hat man kaum eine Möglichkeit, etwas an einer modernen Kraftstoffeinspritzanlage zu reparieren, weil dazu spezielle Diagnosegeräte nötig seind.
Zündkerzen defekt?
Eine andere mögliche Ursache können defekte Zündkerzen sein. Wenn diese zu sehr abgebrannt sind, kommt es zu Fehlzündungen, die ebenfalls ein Ruckeln auslösen können. Einen Wechsel der Zündkerzen kann jeder selbst ausführen. Dazu ist lediglich ein Zündkerzenschlüssel notwendig.
Es brauchen nur die Kerzenstecker abgezogen werden und die alten Zündkerzen herausgeschraubt werden. Anschließend werden die neuen Zündkerzen wieder eingeschraubt und die Stecker aufgesetzt. Es ist natürlich darauf zu achten, dass die Stecker nicht vertauscht werden. Deshalb empfiehlt es sich, jede Zündkerze einzeln auszuwechseln.
Elektronikschaden?
Sollte das Problem weiterhin bestehen, kann es auch ein Defekt in der Elektronik sein. Mitunter ist das Motorsteuergerät oder eine andere elektronische Komponente beschädigt. Oder ein Sensor, wie der Luftmassenmesser ist defekt. Das kann ebenfalls nur in einer Werkstatt repariert werden. Manchmal reicht schon ein Softwareupdate der Motorsteuerung.
Bei älteren Autos können auch oxidierte Zündkontakte für ein ruckelndes Auto verantwortlich sein. In dem Fall brauchen Sie nur den Deckel des Zündverteilers abzunehmen und etwas Kontaktspray an die Zündkontakte sprühen.
Eventuell die Kupplung?
Die Ursache für ein ruckelndes Auto liegt aber nicht immer im Motorbereich. Mitunter kann es auch an der Kupplung liegen. Beispielsweise kann die Kupplungsscheibe verschlissen oder verzogen sein. In dem Fall besteht keine gleichmäßige Reibung bei der Kraftübertragung, sondern die Kupplung „rupft“.
Eine andere, aber auch häufige Ursache, ist ein verschlissenes Ausrücklager oder ein defekter Nehmerzylinder der Kupplung. Falls das der Fall ist, wird ebenfalls ein Besuch in der Werkstatt nötig sein. Einige geschickte Handwerker trauen sich auch selbst an einen Austausch der Kupplung. Doch dafür ist schon etwas Fachwissen erforderlich.
Ansonsten wäre in dem Fall ein Besuch in der Werkstatt angebracht. Die Kupplung zu erneuern ist für eine Werkstatt keine große Aufgabe und wird in der Regel schnell erledigt.
Mehr zum Thema „Kupplung“ finden Sie im Tipp Auto: So erkennen Sie eine defekte Kupplung.
Kälte ist eine weitere mögliche Ursache
Besonders häufig tritt das Ruckeln beim Losfahren eines Autos auf, falls es draußen im Freien stand. Aufgrund von Nebel oder Regen kann sich Feuchtigkeit in der Zündanlage bilden. Das kann ebenfalls dazu führen, dass der kalte Motor für einen kurzen Zeitraum ruckelt. Sobald der Motor aber seine Betriebstemperatur erreicht hat, ist die Feuchtigkeit in der Elektrik verdunstet und alles sollte dann wieder einwandfrei laufen. In diesem Fall ist es nicht nötig, eine Werkstatt aufzusuchen.
Auto ruckelt, wenn ich vom Gas gehe
Der häufigste Grund dafür, dass ein Auto beim Gas wegnehmen ruckelt, ist eine falsche Motoreinstellung. Das Ruckeln entsteht dadurch, dass beim Gas wegnehmen die Stellung der Drosselklappe am Vergaser oder bei neueren Autos an der Einspritzanlage verändert wird. Dadurch wird die Ansaugluft reduziert. Das wiederum hat zur Folge, dass sich die Motordrehzahl verringert.
Ist beispielsweise das Mischungsverhältnis von Luft und Kraftstoff nicht korrekt eingestellt, so entsteht in der Phase, in der Gas weggenommen wird, ein Kraftstoffüberfluss. Das daraus resultierende überfettete Gemisch kann sich im Brennraum selbst entzünden. Dadurch ruckelt der Motor.
Werkstatt aufsuchen
Da das Ruckeln beim Gas wegnehmen nicht nur unangenehm, sondern auf Dauer auch schädlich für den Motor sein kann, sollte unbedingt eine Werkstatt aufgesucht werden, die den Motor wieder exakt einstellt. Bei älteren Fahrzeugen können Sie auch selbst versuchen, ein optimales Mischungsverhältnis einzustellen. Dazu ist es erforderlich, dass Sie die Gemischschraube an der Einspritzanlage so weit verstellen, bis das Ruckeln aufhört.
Dazu sind allerdings sehr viel Fingerspitzengefühl und auch etwas Übung nötig. Wer solche Arbeiten noch nie verrichtet hat, sollte es lieber bleiben lassen. Bei neueren Autos können derartige Einstellungen ohnehin nicht mehr selbst gemacht werden. Ohne die entsprechenden Diagnosegeräte geht meistens gar nichts mehr.
Erklären Sie der Werkstatt genau, wann das Ruckeln auftritt
Falls Sie Ihren Wagen aufgrund des Ruckelns beim Gas wegnehmen in die Werkstatt bringen, sollten Sie den Mechanikern ganz genau erklären, wann und in welcher Form dieses Phänomen auftritt. Dann ist es in der Regel relativ einfach für die Mechaniker, den Fehler zu beheben.