Bauchwickel: Hausmittel gegen Bauchschmerzen

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Zwickt und rumort es im Bauch, können warme Bauchwickel Abhilfe schaffen. Erfahren Sie im Folgenden mehr zum Thema und wie Sie einen Bauchwickel anlegen.

Der warme Bauchwickel

Warme Bauchwickel helfen gegen Beschwerden im Bauchraum, zum Beispiel Bauchschmerzen, Krämpfe, Koliken, Blähungen oder Verstopfung.

Man unterscheidet zwischen trockenen und feuchten warmen Bauchwickeln.

Durch die Wärme wirken die Wickel entkrampfend und entspannend.

Bei Fieber, Durchfall und starken Schmerzen sollten sie allerdings nicht angewendet werden.

Bauchwickel können auch mit heilenden Zutaten, zum Beispiel Leinsamen oder Kartoffeln, angelegt werden.

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Anleitung: Bauchwickel

Was Sie brauchen:

Eine wasserfeste Unterlage, die das Bettlaken vor Feuchtigkeit schützt.

Eine große Wolldecke oder ein Badehandtuch, um den Bauchwickel warm zu halten und ihn von außen zu fixieren.

Ein dickeres weiches Tuch aus Molton oder ähnlichem als Zwischeneinlage.

Ein dünnes Baumwoll- oder Leinentuch (zum Beispiel ein Küchentuch) als Innentuch. Es sollte so groß sein, dass es sich mehrmals zusammenzufalten lässt. Dieses Tuch müssen Sie je nach Rezept vorbehandeln.

Zusätzlich brauchen Sie je nach Rezept:

Für einen warmen trockenen Wickel: Wärmen Sie das Innentuch auf der Heizung oder im Backofen bei 150 °C etwa 10 Minuten vor.

Für einen warmen feuchten Wickel: Stellen Sie eine Schüssel mit warmen Wasser (35-40°C) bereit.

Für einen Leinsamenwickel: Kochen Sie eine Tasse Leinsamen mit der eineinhalbfachen Menge Wasser in einem großen Topf kurz auf und lassen Sie die Masse anschließend auf Handtemperatur abkühlen.

Für einen Kartoffelwickel: Waschen und kochen Sie ein bis zwei ungeschälte mehlige Kartoffeln. Geben Sie die weichen Kartoffeln in ein Küchenhandtuch und zerquetschen Sie sie dort. Lassen Sie die Kartoffelmasse im Handtuch auf Handtemperatur abkühlen.

So legen Sie den warmen Bauchwickel an

Legen Sie die wasserfeste Unterlage auf das Bett.

Falten Sie dann die Wolldecke oder das Badehandtuch der Länge nach und legen Sie es quer über das Bett.

Nachdem sich der Patient ins Bett und auf die Decken gelegt hat, kommt das Innentuch auf den schmerzenden Bauch. Dazu verwenden Sie je nach Rezept:Für den warmen, trockenen Wickel: das vorgewärmte trockene Tuch.Für den feuchten Wickel: ein feuchtes Tuch. Tauchen Sie dazu das Tuch vorher in die Wasserschüssel und wringen Sie es gründlich aus.Für den Leinsamenwickel: ein Leinsamenpaket. Packen Sie dazu die aufgequollenen, warmen Leinsamen in das Küchentuch und legen es auf.Für den Kartoffelwickel: das Küchentuch mit der Kartoffelpackung.

Auf das Innentuch legen Sie nun das dickere Tuch als Zwischenlage und wickeln Sie zuletzt das äußere Tuch möglichst faltenlos um den Bauch des Patienten. Der Wickel darf ruhig fest sein, aber nur so, dass er den Kranken nicht unangenehm einschnürt.

Vorsicht bei Kindern und älteren Menschen: Testen Sie die richtige Temperatur des Wickels, bevor Sie ihn anlegen. Legen Sie dazu Ihre Hand mit dem Handrücken nach oben zwischen Wickel und Bauch. Wird es zu heiß, müssen Sie den Wickel noch einmal abkühlen lassen, sonst drohen Verbrühungen oder Verbrennungen.

Anwendungsdauer

Die Anwendungsdauer des Bauchwickels hängt von seinem Ausgangsrezept ab.

Trockene Wickel dürfen einige Stunden angelegt bleiben.

Feuchte, warme Wickel nur 1-2 Stunden.

Leinsamen- und Kartoffelwickel dürfen 2-3 Stunden anbleiben.

Achten Sie beim Abnehmen des Wickels darauf, dass sich der Kranke nicht verkühlt. Da so ein Bauchwickel recht anstrengend sein kann, sollte er zudem danach noch ein wenig ruhen.

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