Mit zehn Tipps haben Sie mehr Erfolg bei Ihrer Bewerbung

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Richtig bewerben – da gibt es einiges zu beachten. Hier unsere Tipps zu einer guten Bewerbung.

Zehn Tipps für gute Bewerbungen

  1. Über den künftigen Arbeitgeber informieren.
  2. Nehmen Sie sich Zeit für die Bewerbung, sie muss zum jeweiligen Arbeitgeber passen!
  3. Anschreiben mit maximal 1 Seite. Erzählen Sie nicht, was Sie wollen, sondern orientieren Sie sich daran, was der Arbeitgeber braucht.
  4. Nennen Sie die zu letzt absolvierten Schulen, Fortbildungen und Arbeitsstellen zuerst. Danach geht es in der Zeit zurück weiter.
  5. Lassen Sie ein Foto von einem Profi machen. Schreiben Sie Ihren Namen auf die Rückseite.
  6. Nur zwei, höchstens drei Kopien wichtiger Zeugnisse beilegen.
  7. Zum Vorstellungsgespräch pünktlich erscheinen, maximal fünf Minuten zu früh, nie zu spät. Das Handy ist ausgeschaltet und die Kleidung entspricht jener, die man glaubt, im angestrebten Beruf zu tragen, im Zweifel eleganter.
  8. Nicht rauchen beim Vorstellungsgespräch, keine alkoholischen Getränke annehmen. Wasser möglichst ohne Kohlensäure ist perfekt (Rülps!).
  9. Im Interview nach Produkten des Unternehmens erkundigen, zeigen, dass Sie sich für das Unternehmen interessieren.
  10. Nach dem Interview Selbstcheck: Was war gut, was nicht so gut.

Das erwartet Sie im Bewerbungsgespräch

1. Phase – Kennenlernen

Das scheinbar zwanglose Geplauder hat den Zweck die Nervosität des Bewerbers abzubauen. Aber Vorsicht: Der Personalchef schätzt Sie jetzt schon ein. Mit einem freundlichen Auftreten können Sie die Situation nutzen und Sympathiepunkte sammeln. Keinesfalls sollten Sie sich verstellen. Markieren Sie nicht den forschen Jungdynamiker, wenn Sie es nicht sind. Ein erfahrener Personalchef wird merken, ob Sie etwas vortäuschen.

2. Phase – Selbstauskunft

Es wird ernst. Ihr Gegenüber wird Sie bitten etwas über sich selbst zu erzählen. Er wird wissen wollen, was Sie bisher gemacht haben, warum Sie Ihre Arbeitsstelle wechseln möchten und warum Sie in dieser Firma arbeiten wollen. Sie kommen hier am besten über die Runden, wenn Sie sich schon vorher auf die möglichen Fragen vorbereitet haben. Am besten Sie üben diese Phase gemeinsam mit einem Bekannten in einem Rollenspiel ein. So kommen Sie später nicht ins Schleudern und können besonders überzeugend auftreten.

3. Phase – das Unternehmen wird vorgestellt

Im letzten Teil des Gesprächs wird Ihnen der Personalchef das Unternehmen vorstellen. Entscheidend ist, dass Sie sich auch hier gut vorbereitet zeigen. Sie sollten möglichst viel über die Firma in Erfahrung gebracht haben, damit Sie die passenden Fragen stellen können. Sie zeigen damit, dass Sie sich tatsächlich dafür interessieren hier zu arbeiten. Ausserdem können Sie diese Phase nutzen um herauszufinden, ob dieser Arbeitgeber wirklich der Richtige für Sie ist.

Regeln für das Bewerbungsgespräch

Wer sich bei seinem künftigen Arbeitgeber vorstellt, sollte Wert auf einen gepflegten Umgangston legen und höflich auftreten. Dazu gehören:

  • Handy ausschalten
  • Falls das Handy versehentlich an geblieben ist und Sie einen Anruf erhalten, entschuldigen Sie sich und lehnen Sie den Anruf ab
  • Keine Staßenklamotten tragen
  • Auf festen Händedruck achten
  • Dem Gesprächspartner in die Augen sehen
  • Falls Sie Notizen machen, vorher fragen „Ist es recht, wenn ich mir ein paar Notizen mache?“
  • Gerade sitzen, Körperspannung bewahren. Das signalisiert Aufmerksamkeit und Interesse
  • Knapp und klar reden, den Gesprächspartner nicht an die Wand reden

Was bei Bewerbungsunterlagen nicht passieren darf

Wenn Sie sich für eine neue Stelle bewerben, dann sollten Sie peinlichst auf ordnungsgemäße Bewerbungsunterlagen achten. Absolute K.O.-Kriterien der Personalchefs sind:

  • Flecken auf dem Papier (Kaffee, Fett), Eselsohren, Knitterfalten
  • Rechtschreibfehler
  • Korrekturen im Anschreiben, etwa mit Tipp-Ex, Filzstift oder Kugelschreiber
  • veraltete Unterlagen, etwa ein Lebenslauf mit mehrere Monate (oder gar Jahre) altem Datum
  • statt eines professionellen Portraits, ein Urlaubsbild oder ein selbstgeschossenes Foto
  • Anschreiben, die nicht spezifisch auf die Firma eingehen, bei der Sie sich bewerben
  • Unterfrankierung, so dass dem Empfänger Kosten entstehen

Bewerbung individuell verfassen

Wenn Sie eine neue Arbeitsstelle suchen, sollten Sie die Bewerbungsunterlagen für jede Firma individuell verfassen. Wenn erkennbar ist, das es sich bei einer Bewerbung um einen Serienbrief handelt, dann ist das für viele Personalchefs ein K.O.-Kriterium.

Der Grund: Die Personalabteilung möchte wissen, ob sich ein Bewerber mit dem Unternehmen, für das er sich bewirbt, auseinandergesetzt hat. Außerdem möchten die Firma eine Begründung dafür haben, warum der Bewerber glaubt, für die ausgeschriebene Stelle geeignet zu sein.

Aus einer zwangsläufig allgemein gehaltenen Serienbewerbung läßt sich das jedoch kaum ableiten.

Bewerbung testen

Die Bewerbung ist frisch getippt, der Lebenslauf beigefügt und ein Passfoto liegt auch bereit. Kann die Bewerbung aber den Personalchef überzeugen?

Das können Sie mit einem kleinen Rollenspiel rasch herausfinden. Bitten Sie einfach jemanden den Personalchef zu spielen. Legen Sie ihm die Bewerbung vor und lassen Sie sich beschreiben, welchen Eindruck er von Ihnen anhand des Geschriebenen bekommt.

Das funktioniert am besten mit Personen, die Ihnen nicht zu nahe stehen. Etwa ein entfernter Verwandter oder der Freund eines Freundes.

Nach diesem kleinen Rollenspiel wissen Sie recht genau, wo Sie noch etwas hinzufügen und welche Formulierung Sie noch ändern müssen.

Handschriftlicher Lebenslauf

Viele Firmen verlangen bei der Bewerbung einen handschriftlichen Lebenslauf. Dieser dient nicht selten einer graphologischen Untersuchung. Dabei wird versucht, aus der Handschrift einer Person Rückschlüsse auf deren Persönlichkeit zu ziehen.

Keine Angst vor solchen Analysen — das beste Mittel heißt hier: Nicht verkrampfen. Nehmen Sie sich beim Schreiben des Lebenslaufs Zeit. Schreiben Sie vielleicht erst einmal alle Fakten auf dem PC zusammen. Hier haben Sie Gelegenheit, alles unsortiert zu erfassen und später zu ordnen.

Finden Sie heraus, mit welchem Schreibgerät Sie sich wohl fühlen: Füller, Kugelschreiber oder Faserschreiber. Achten Sie bei den Schreibgeräten aber auf Qualität — ein Billig-Kuli patzt.

Falls Sie länger nicht mehr mit der Hand geschrieben haben, nehmen Sie sich die Zeit und trainieren Sie ein wenig. Vielleicht schreiben Sie vorher noch einen kurzen Brief? Sobald Sie merken, dass Sie flüssig schreiben, gehen Sie ans Werk.

Drucken Sie dann den Computer-Lebenslauf aus. Nehmen Sie Papier und Stift und schreiben Sie. Verstellen Sie dabei nicht Ihre Handschrift, versuchen Sie sauber und leserlich zu schreiben, aber setzen Sie keine gekünstelte Schönschrift auf. Wenn Sie Fehler machen, beginnen Sie von Neuem — versuchen Sie nicht mit Tintenkiller oder Tipp-Ex Fehler zu kaschieren. Mit etwas Geduld werden Sie einen schönen Lebenslauf zusammenbekommen.

Hilfreich beim Schreiben auf weißem Papier ist ein Zeilenraster, das Sie unter das Blatt legen. Wenn Sie ein solches Raster nicht haben, bauen Sie einfach am Computer eins zusammen. Dazu verwenden Sie am besten Word und schreiben hier eine Seite voll mit Unterstrichen (das ist die Taste gleich rechts neben dem Punkt — drücken Sie zusätzlich [Umschalten].) Formatieren Sie die Linie fett und stellen Sie über Format — Absatz den Zeilenabstand auf 2,5 bis 3 Zeilen. Löschen Sie dann alle Zeilen, die über die erste Seite hinausgehen und drucken Sie das Zeilenraster aus.

Übrigens: Den auf dem PC geschriebenen Lebenslauf können Sie auch später noch für andere Bewerbungen verwenden sofern dort keine Handschriftenprobe verlangt wird.

Lücke im Lebenslauf kaschieren

Beim Schreiben einer Bewerbung sollten Sie dem Lebenslauf besondere Bedeutung beimessen. Viele Personalchefs reagieren allergisch, wenn sie dort Lücken finden.

Eine Phase ohne Beschäftigung, gewollt oder ungewollt, macht in jedem Fall einen schlechten Eindruck. Der Personalchef wird sich fragen, warum Sie nicht gleich im Anschluß an die alte eine neue Stelle bekommen haben. Er wird irgend einen Haken vermuten. Da er zig Bewerbungen auf dem Tisch liegen hat, landet Ihre Bewerbungsmappe ohne Umwege auf dem Stapel „Abgelehnt“.

Besser ist es, Sie greifen zu einer Notlüge. Wichtig ist, dass die Auszeit positiv umschrieben ist. Der Leser Ihrer Bewerbung muß den Eindruck gewinnen, dass Sie die Zeit sinnvoll genutzt haben.

Einige Beispiele:

  • Sie sind den durch Krankheit gehandicapten Eltern im Geschäft zur Hand gegangen und haben dabei Erfahrungen im Einzelhandel gesammelt.
  • Sie haben bewusst eine Auszeit für die Erziehung des Kindes genommen.
  • Sie hatten die Gelegenheit mehrere Monate auf ein Haus in der Toskana aufzupassen und konnten dort kostenlos wohnen. Da Sie engagierter Hobbymaler sind haben Sie die Zeit zum Malen genutzt.

Übrigens: Bezeichnen Sie die Stationen in Ihrem Lebenslauf immer unter Angabe von Monat und Jahr. Liest der Personalchef nur Jahreszahlen vermutet er, dass Sie eine Lücke kaschieren wollen.

Viel Glück bei Ihrer Bewerbung.

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Martin Goldmann

Martin ist seit 1986 begeistert von Computern und IT. Er arbeitete von 1986 bis 2011 als Autor und Redakteur für diverse Computer-Zeitschriften. Seit 2011 ist Martin Goldmann als Kameramann und Redakteur in der Videoproduktion tätig und hält Video-Schulungen. Doch das Thema Computer hat ihn nie los gelassen. Seine Schwerpunkte hier auf Tippscout.de: Apple-Software, Videoproduktion, Synthesizer.