Wenn Sie sich dem Motorradfahren im schweren Gelände verschrieben haben, finden Sie hier nützliche Tipps, mit denen Ihr Hobby noch mehr Spaß macht.
So klappt der Gangwechsel bei einer Enduro besser
Wer sein Enduro-Motorrad nicht nur zur Fahrt ins Café benutzt, sondern im Gelände fährt, braucht Sicherheitsausrüstung. Allem voran sind robuste Stiefel wichtig, die Fuß und Beine schützen.
Diese Endurostiefel haben aber den Nachteil, recht klobig zu sein. Wenn man dann das erste Mal damit fährt, fühlt man sich fast wie ein Fahranfänger. Denn durch die dicke Sohle und den dicken Schutz auf der Fußoberseite ist meistens die Ergonomie beim Gangwechsel dahin.
Vor allem beim Hochschalten muß man den Fuß extrem überstrecken, weil über dem Spann viel Protektionsschicht eingebaut ist.
Erschwerend hinzu kommt, dass man wegen dem Schutz generell viel weniger Gefühl im Fußbereich hat.
Das können Sie tun, wenn das Hochschalten mit Enduro-Boots schwerfällt
Die erste und einfachste Maßnahme ist die Verstellung des Ganghebels.
Merken Sie sich zuerst die aktuelle Stellung. Dann entfernen Sie die Schraube, die den Hebel auf der Welle festklemmt. Stecken Sie einen großen Schraubenzieher in den Schlitz und weiten damit den Klemmmechanismus vorsichtig, bis der Hebel sich ein wenig lockert.
Bewegen Sie mit der anderen Hand den Hebel vorsichtig vor und zurück und ziehen ihn zu sich heran. So wird er nach und nach von der Welle abgezogen.
Säubern Sie den Hebel und die Welle mit der Hilfe eines Lappens und Allzwecksprühöl.
Dann setzen Sie den Heben eine Rastung weiter oben wieder ein und schrauben ihn fest.
Probieren Sie es aus: Das Hochschalten sollte nun einfacher funktionieren, das Herunterschalten minimal umständlicher, aber das ist ja sowieso die einfachere Übung. Eventuell können Sie das ganze wiederholen, also den Ganghebel noch eine Rastung weiter nach oben setzen.
Wenn die Positionsänderung nicht hilft
Hat die Verstellung nichts gebracht, könnte Ihnen ein längerer Ganghebel helfen, den es im Zubehörhandel gibt. Er ist meistens 2-3cm länger als das Original.
Der Vorteil des längeren Hebels ist, dass damit die Enge im Spannbereich beseitigt wird, weil ja der Schaltknubbel weiter vorne sitzt.
Wichtig ist, dass der Hebel genau zu Ihrem Typ von Motorrad passt. Dabei kommt zwar vor allem die Größe der Aufnahme für die Schaltwelle an, aber auch die Form spielt eine große Rolle. Denn ansonsten kann es passieren, dass der Hebel am Gehäusedeckel oder einem anderen Teil des Motors schleift.
Im Zweifelsfall fragen Sie den Händler über die Eignung des Ersatzteils oder erkundigen Sie in einem passenden Forum, ob ein anderer Besitzer bereits erfolgreich einen bestimmten Ganghebel verbaut hat.
Die Montage des Ersatzhebels läuft genauso ab, wie das Verstellen des originalen Hebels. Wenn Sie sich die Position beim Abbau nicht gemerkt haben, bauen Sie das neue Teil zuerst so ein, dass die Oberseite von Fußraste und Hebel in etwa auf einer Linie liegen.
Das sollten Sie beim Kauf von Enduroboots beachten
Viele Waren kann man prima übers Internet kaufen. Bei Enduroboots ist dagegen der Gang zum Fachgeschäft fast immer die bessere Variante.
Denn der Stiefel muss wirklich gut passen. Dabei kommt es nicht nur auf die Größe an, sondern auch, wie die Fußform Ihrer Anatomie passt und ob der Stiefel Ihnen genug Flexibilität beim Fahren und Gehen bietet.
Stiefel muss zur Fußform passen
Beim Versandhandel ist die Gefahr einfach zu groß, dass Sie unpassende Stiefel einige Male zurückschicken müssen und dann wieder Tage auf den Ersatz warten.
Aus dem selben Grund ist es besser, in ein Geschäft mit großer Auswahl zu gehen. Sie sollten verschiedene Marken und Preiskategorien ausprobieren können, statt das geringste Übel zu kaufen, das vorrätig ist.
Ausrüstung zur Anprobe mitnehmen
Nehmen Sie zum Anprobieren am besten die Accessoires mit, die Sie auch auf dem Motorrad tragen würden, wie Socken, Hose, Handschuhe und Protektoren. Vor allem die Socken sind wichtig.
Denn im Einsatz tragen Sie die Stiefel ja eher mit dicken Strümpfen und der Fuß fühlt sich mit dünnen Socken ganz anders an, als mit dicken. Die Dicke der Socken kann einen Unterschied von einer ganzen Nummer in der Schuhgröße ausmachen.
Die Nutzung entscheidet über den Stiefeltyp
Wichtig is der Einsatzzweck: Wollen Sie die Stiefel nur im Gelände tragen oder planen Sie auch Touren? Für den reinen Cross-Einsatz ist der Schutz viel wichtiger als der Tragekomfort.
Haben Sie dagegen vor, auch mal auf Reisen zu gehen, sollten die Schuhe weicher sein und man einigermassen bequem darin gehen können.
Ein Schuh, der optisch wie aus einem Guß wirkt, ist oft keine gute Wahl. Denn um die richtige Mischung aus Schutz und Beweglichkeit bieten zu können, müssen Endurostiefel aus einem Mix verschiedener Materialien wie Hartplastik, Leder und Kunststoffgewebe hergestellt werden und sehen daher sehr nach Patchwork aus.
Die Paßform – Mix aus Sicherheit und Komfort
Ähnlich wie bei einem Skistiefel müssen Sie in Enduroboots zwar einen festen Halt haben, brauchen aber auch ein gutes Gefühl. Haben die Zehen noch genug Spiel? Ansonsten ist der Schuh entweder für Ihre Fußform ungeeignet oder einfach zu klein. Oft fallen die Größen hier anders aus, als bei normalem Schuhwerk.
Ein klein wenig wird der Schuh beim Eintragen noch nachgeben, aber wenn Sie schon bei der Anprobe unangenehme Druckstellen spüren, ist er für Sie nicht empfehlenswert, so cool oder günstig das Modell auch sein mag.
Wenn der Stiefel im oberen Bereich des Schaftes zu weit scheint, denken Sie daran, dass die meisten Endurostiefel so konzipiert sind, dass ein kombinierter Knie-/Wadenprotektor noch mit hineinpasst. Planen Sie nicht, so einen Schutz zu nutzen, dann wird Ihnen der Stiefel obenrum zu locker werden und sie sollten ein anderes Modell in Betracht ziehen.
Wenn der Laden auch Motorräder herumstehen hat, setzen Sie sich auf eines davon drauf und probieren, wie das Schalten und Bremsen funktionieren würde. Natürlich nimmt der dicke Schutz viel von dem Gefühl, dass man mit einem dünnen Schuh hat, aber ein wenig sollten Sie die Bedienelemente schon ertasten können.
Schnallen sind ein wichtiges Detail
Probieren Sie das Schliessen und Öffnen der Schnallen mit angezogenen Handschuhen. Natürlich werden Sie im Lauf der Zeit geschickter damit umgehen, aber es sollte auch mit klammen Fingern und ohne hinzusehen funktionieren.
Wie gut sich der Mechanismus zum Justieren der Schnallen bedienen lässt, ist eher zweitrangig. Denn nachdem Sie dies einmal eingestellt haben, müssen Sie danach selten nachkorrigieren.
Fragen Sie nach, ob es für die Befestigungslaschen der Schnallen Ersatzsets gibt. Denn diese Kunststoffteile reissen manchmal ab.
Neue Enduro- oder Motocross-Stiefel schneller einlaufen
Stiefel für das Fahren im Gelände sind wegen ihrer Schutzfunktion aus dicken und harten Materialien gefertigt. Erst nach einigen Stunden Gebrauch werden Sie an den wichtigen Stellen weicher, wie etwa am Fußgelenk.
Das hat zur Folge, dass Sie sich anfangs mit dem Schalten schwer tun. Denn die dazu notwendige Bewegung des Fußes wird behindert.
So werden die Motorradstiefel schneller weich
Durch eine einfache Maßnahme können Sie die Elastizität des Leders um das Fußgelenk herum stark verkürzen.
Dazu schliessen Sie zuerst alle Schnallen Ihres Stiefels. Das darf ruhig auf einer lockeren Stufe sein, wichtig ist nur, dass die Schnallen überhaupt zu sind.
Nun fahren Sie mit dem linken Arm ganz in den Stiefel hinein.
Mit der rechten Hand drücken Sie von der Sohle her den Fußteil so weit nach oben, wie möglich.
Lassen Sie los und wiederholen die Übung.
Nach 2-3 Minuten können Sie aufhören. Der Stiefel sollte nun deutlich an Flexibilität gewonnen haben.
Endurowandern: Kabelbinder sollten immer dabei sein
Wenn man mit dem Geländemotorrad auf einem Rundkurs unterwegs ist, sind kleine Defekte selten ein Problem, denn die helfende Werkzeugkiste ist meist nur wenige hundert Meter entfernt.
Anders sieht es beim Endurowandern aus. Hier ist man oft kilometerweit von jeglicher Hilfe entfernt.
Neben Werkzeug wie Gabelschlüsseln oder einer Ersatzkerze sollte man auf so einer Unternehmung unbedingt Kabelbinder mitführen. Denn mit Ihrer Hilfe können Sie so ziemlich alles am Motorrad befestigen, was bei einem Sturz oder wegen abgefallenen Schrauben locker ist.
So nehmen Sie Kabelbinder ganz einfach mit
Bei Enduromotorrädern, wo die Lampenmaske mit Gummibändern fixiert ist, können Sie die Kabelbinder ganz problemlos ständig dabeihaben.
Schieben Sie die Kabelbinder einfach entlang der Gabelrohre unter den Gummis durch. Am besten wählen Sie mehrere Verbinder unterschiedlicher Stärke aus, damit Sie bei der Reparatur eine Auswahl parat haben.
Motorrad: So bauen Sie sich eine Dreckspachtel selbst
Mit Wasser und Bürste alleine bekommen Sie ein schlammverkrustetes Geländemotorrad nicht gut sauber.
Gerade, wenn sich eine dicke und ausgetrocknete Dreckschicht unter den Kotflügeln angesammelt hat, müssen Sie ewig draufhalten, bis sich auch der letzte Rest abgelöst hat.
Damit die Reinigung nicht soviel Mühe kostet, brauchen Sie die richtige Taktik und das passende Werkzeug.
Vorreinigung spart Arbeit
Wichtig ist, dass Sie den klebrigen Belag möglichst bald nach dem Fahren loswerden. Denn ausgehärter Schlamm ist viel schwieriger zu entfernen.
Darum sollten Sie nach der letzten Runde noch im Gelände möglichst viel des Drecks abkratzen. Angenehmer Nebeneffekt dabei: Ihr Waschplatz zuhause bekommt nicht soviel Schlamm ab. Denn wenn Sie oft fahren, summiert sich ansonsten der Dreck im Laufe der Zeit zu ansehnlichen Mengen.
Die Schlammspachtel als Helfer
Zur Not können Sie den Schlamm auch mit Hilfsmitteln beikommen, die Sie vor Ort finden, wie kleinen Ästen. So richtig effizient funktioniert die Arbeit aber nur mit einer Spachtel, die einen langen Griff hat. Der sorgt dafür, dass Sie überall hinkommen und sich nicht selbst unnötig dreckig machen.
Eine Schlammspachtel selbst basteln
Verwenden Sie einen alten Heizkörperpinsel, den Sie ausrangieren wollen, weil er vielleicht eingetrocknete Borsten hat.
Mit einem Schraubenzieher hebeln Sie die Metallhülse ab, die den Holzgriff mit den Borsten verbindet. Nun haben Sie das blanke Holzende vor sich.
Mit einer Feile oder einem Hobel spitzen Sie das Ende nun auf beiden Seiten an, damit sich eine Art Schneide ergibt.
Verwenden Sie Schleifpapier, um beide Seiten schön glatt zu bekommen.
Behandeln Sie die selbstgebaute Schneide mit Lack, damit sie härter wird. Dazu eigent sich farbloser Möbellack oder Zaponlack ganz gut.
Weil das Holz von Pinseln oft saugfähig ist, wiederholen Sie den Lackauftrag nochmal, bis sich eine schöne glatte Oberfläche ergeben hat.
Nun haben Sie sich fast zum Nulltarif ein praktisches Hilfsmittel gegen die Schlammmassen gebaut.
Betriebsstundenzähler hilft zu erkennen, wann der nächste Motorradservice fällig ist
Für Strassenmotorräder ist der Kilometerzähler ein wichtiges Instrument, um den Zeitpunkt für die nächste Wartung festzustellen.
Bei Geländemaschinen, vor allem Enduros und Trial-Bikes, ist die Kilometerleistung aber gar nicht so entscheidend. Denn diese Motorräder werden oft auch bei langsamer Geschwindigkeit belastet. Da können 5 km für den Motor anstrengender sein, als 50 km auf der Landstrasse.
Eine bessere Grundlage für die Entscheidung, ob ein Ölservice oder die Kontrolle von Verschleissteilen notwendig ist bietet Anzahl der Stunden, die der Motor gelaufen ist.
Betriebsstundezähler sind günstig
Es gibt schon ab 20 Euro sinnvolle Meßeinrichtungen für die Erfassung der Motorlaufzeit. Die ganz billigen Geräte haben meistens Gehäuse das inklusive Batterie fest vergossen ist. Die soll laut den Herstellerangaben einige Jahre halten.
Teurere Geräte bieten Funktionen wie auswechselbare Batterie oder mehrere integrierte Zähler. Das hat den Vorteil, dass Sie zum Beispiel einen der Zähler für den Ölwechsel nutzen und immer wieder auf Null zurücksetzen, wenn die Maschine frisches Öl spendiert bekommen hat. Wenn Sie eine Art Servicebuch führen, reicht der billigste Zähler aber voll aus.
Zur Erkennung, ob der Motor läuft, muss ein Betriebsstundezähler nicht direkt mit der Motorradelektrik verbunden werden. Vielmehr funktioniert die Methode per Induktion. Das Gerät erkennt so die Zündimpulse und setzt die interne Uhr in Gang, solange es diese Impulse erkennt.
Die meisten Betriebsstundenzähler zeigen Stunden mit einer Nachkommastellen an. Die Genauigkeit ist also 1/10 Stunde oder 6 Minuten.
Einfache Montage
Sie montieren den Zähler an eine Stelle Ihres Cockpits, wo er nicht stört. Weil das Gerät nicht unbedingt beim Fahren im Blick sein muss, genügt auch eine Montage seitlich Beispiel am Tank oder hinter der Lampenverkleidung wie im Foto unten. Hauptsache, man kann im abgestellten Zustand die die Zeit gut ablesen.
Die mitgelieferte Kabelader muss lediglich einige Male um das Zündkabel gewickelt und dann gesichert werden. Das geht mit kleinen Kabelbindern oder – optisch ansprechender – mit einem Schrumpfschlauch.
Das Kabel führen Sie dann am Rahmen hoch zum Zähler, wo es in die Gehäuserückseite eingeklipst wird. Am besten führen Sie es nicht straff, sondern lassen etwas Luft. Insbesondere sollte sich der Zündkerzenstecker noch problemlos abnehmen lassen.
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