In jedem Haushalt und Garten fallen täglich kompostierbare, organische Abfälle an. Haben Sie die Möglichkeit in Ihrem Garten einen eigenen Komposthaufen anzulegen, sollten Sie dies nutzen. Denn wenn man es richtig macht, erhält man nach einiger Zeit gute, biologisch wertvolle Erde inklusiver bester Düngung. Gartenbesitzer die einen Komposthaufen anlegen, schlagen außerdem zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie vermeiden Müll und schaffen sich die Grundlage für eine hervorragende Gartenerde. Doch was darf in den Kompost und was nicht?
Garten: Kompost – wozu ist der gut?
Was macht den Kompost für den Garten so wertvoll?
- Kompost verbessert den Boden, indem er auflockert und entlüftet.
- Kompost verbessert die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern.
- Kompost erhöht die Fruchtbarkeit des Bodens. Deshalb ist es sinnvoll, Kompost als Dünger für Pflanzen aber auch für den Rasen einzusetzen.
- Kompost ist preiswerter und umweltfreundlicher als Kunstdünger.
- Rohkompost oder auch Mulch eignen sich gut als Schutz von Böden und Pflanzen im Winter.
Den Kompost richtig bestücken
Papier: In geringen Mengen stellt normales Papier kein Problem dar. Verzichten Sie aber darauf Hochglanzprodukte oder bunte Zeitungsseiten zu kompostieren, da die (oft bedenklichen) Stoffe in den Farben dem Gedanken des guten Biodüngers doch sehr widersprechen würden.
Asche: Asche aus dem Grill oder Kamin ist sogar empfehlenswert, denn sie ist ein hervorragender Dünger.
Stallmist: Ist für die Kompostierung sogar sehr geeignet. Ob man selbst (oder die Nachbarn) mit der Geruchsbelästigung klarkommen, sollten SIe im Einzelfall entscheiden.
Äste + Holz: Zerkleinern Sie größere Äste in handliche Stücke um den Zersetzungsvorgang zu beschleunigen. Späne aus unbehandeltem Holz dürfen ebenfalls auf den Kompost.
Laub und Pflanzenreste: Das Laub der meisten Bäume und Sträucher ist sehr gut kompostierbar. Dennoch sollten Sie den Kompost nicht mit riesigen Laubpaketen komplett zuschütten. Besser ist es, das Laub auch mit anderem Material (z.B. Zweige, Grasschnitt, alte Blumenerde) zu vermischen. Verwelkte Blumen oder Stauden können Sie bedenkenlos kompostieren.
Alternative: Verteilen Sie das abgeworfene Laub zwischen den Büschen und auf den Beeten. Dadurch werden die Pflanzen nicht nur im Winter vor Frost geschützt, sie erhalten auch wertvollen Dünger. Zudem bildet sich eine reichhaltige Fauna unter dem Blätterdach, die wiederum für eine gute Bodenqualität sorgt.
Grasschnitt: Noch stärker gilt das für den Grasschnitt. Größere und vor allem feuchte Graspakete fangen leicht an zu schimmeln und verbreiten dann einen sehr unangenehmen Geruch. Auch der Kompostiervorgang wird dadurch gestört. Nicht unerheblich ist auch die Brandgefahr, die von einem größerem Grashaufen ausgeht. Im Inneren großer Grashaufen können Temperaturen um die 60 °C entstehen, so manche Scheune ist durch Selbstentzündung des eingelagerten Heus schon abgebrannt. Daher: Gras also möglichst vor dem Kompostieren gut trocknen und mit Holz, Erde oder ähnlichem auflockern.
Alternative: Das abgemähte Gras eignet sich auch sehr gut zum Mulchen ihrer Sträucher, Stauden und Beete. Verteilen Sie dazu einfach das Schnittgut in einer Schicht über dem Wurzelbereich der Pflanzen. Pflanzen, Regenwürmer und Vögel werden es Ihnen danken.
Obst- und Gemüse: Aber nur ungekocht!
Kaffee- und Teesatz: …dürfen sogar mit Filterpapier kompostiert werden.
Diese Dinge haben auf dem Kompost nichts zu suchen
Schalen von Zitrusfrüchten: Die Schalen von Zitrusfrüchten wie Orangen, Zitronen oder Grapefruits sind stark mit Pflanzenschutzmitteln belastet und neigen zum Schimmeln. Eine Ausnahme bilden natürlich unbehandelte Früchte. Wenn Sie sicher sind, dass Orangen und Zitronen nicht gespritzt sind – zum Beispiel bei Bio-Produkten – können Sie die natürlich mict auf den Kompost geben.
Bananenschalen: Auch diese sind oft belastet, zudem brauchen sie eine Ewigkeit um zu verrotten.
Gekochte Speisen + Fleischreste: Dürfen grundsätzlich nicht auf den Kompost. Denn was für uns Menschen fruchtbar stinken würde, finden Ratten äußerst attraktiv.
Hausmüll: Material wie gebrauchtes Katzenstreu oder Staubsaugerbeutel sollten Sie aus hygienischen Gründen nicht in den Kompost geben.
Samenbildendes Unkraut nicht auf den Kompost werfen
Verbannen Sie Distel, Löwenzahn, Giersch, Hahnenfuß, Huflattich und Franzosenkraut aus Ihren Beeten. Jäten Sie diese samentragenden Pflanzen, bevor Sie zu blühen beginnen.
Werfen Sie das gepflückte Unkraut nicht auf den Komposthaufen. Bei warmer Witterung bietet dieser Platz zu gute Keimbedingungen für deren Samen. Die Unkräuter wachsen dann entweder direkt auf dem Erdhaufen weiter oder Sie verteilen die Samen mit dem Humus im Garten. Dort keimt es erneut und der Unkrautreigen beginnt von vorne.
So beschleunigen Sie den Kompostiervorgang
Schneller mit dem Verrotten geht es übrigens, wenn Sie sogenannten Kompoststarter aus dem Gartenfachhandel ziwschen Ihr Kompostmaterial mengen.
Auch in geschlossenen Thermokompostern verlaufen die Kompostiervorgänge durch die höhere Temerperatur im Inneren schneller als in einem einfachen Komposthaufen.
Decken Sie Ihren Kompost im Winter ab
Auch im Winter arbeitet Ihr Kompost im Garten weiter. Winzige Organismen zersetzen das Pflanzenmaterial und wandeln es um. Dabei entstehen hohe Temperaturen, die ihrerseits unerwünschte Keime abtöten.
Der einfachste Weg, die Wärme im Kompost zu erhalten ist, ihn vor dem Winter abzudecken. Ein paar dicke Bastmatten reichen hierfür aus. Alternativ verwenden Sie Schilfmatten oder Stroh. Kunststoffplanen sind nicht geeignet, da sie den Feuchtigkeits- und Luftaustausch unterbinden.
Ein weiterer Vorteil der Abdeckung ist, dass nicht so viel Feuchtigkeit in den Kompost vordringt. Das schützt vor Fäulnis, vor dem Auswaschen von Nährstoffen und davor, dass nasser Kompost durchfriert.
Um den Kompost in seiner Entwicklung noch besser zu unterstützen, sollten Sie ihn vor dem Winter auch einmal wenden. Das fördert den Verrottungsprozess und verhindert, dass sich übel riechende Fäulnis bildet.
Wenn Sie den Kompost wenden, können Sie auch gleich die gewonnene Erde herausholen und frostsicher lagern. So haben Sie im Frühjahr gleich perfekte Erde für Ihre ersten Pflanzen, die Sie aussetzen.