Habichtskraut – Wenn aus schönen Blumen eine Plage wird

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Die schönen gelb oder orange leuchtenden Blüten der Habichtskräuter haben schon manchen Hobbygärtner verführt die Pflanze im heimischen Garten anzusiedeln.

Doch wer dann nicht aufpasst, hat schnell eine Invasion von Habichtskraut-Pflanzen im Garten, denn die Pflanze ist nicht nur robust, sondern auch sehr ausbreitungsfreudig.

Viele Arten und Formen des Habichtskraut

Generell treten die Habichtskräuter sehr arten- und formenreich in einheimischen Gärten auf.

Neben den lokalen Varietäten mit gelber Blüte ist nicht selten das aus den Alpen als Zierpflanze eingeschleppte „Zottige Habichtskraut“ (H. villosum) mit orangefarben Blüten vorzufinden – es wurde einst wegen seiner Robustheit auch bei unwirtlicher Witterung eingebürgert.

Habichtskraut - (Foto: iStockphoto.com/DomD)
Habichtskraut – (Foto: iStockphoto.com/DomD)

Achtung Pusteblume, bloß keine verblühten Blüten stehen lassen

Der Erfolg der Habichtskräuter beruht auch auf ihren Ausbreitungsstrategien. So vermehren sich die Pflanzen vegetativ (durch Ausläufer) sehr schnell und konsequent. In einem guten Sommer kann aus einer Mutterpflanze ein dichter Pflanzenteppich von über einem halben Meter Durchmesser werden.

An manchen Stellen, wie zum Beispiel an lockeren Böschungen – etwa bei Neuanlagen von Gärten – mag diese Eigenschaft als „Bodenbefestiger“ durchaus willkommen sein, doch lässt man die Pflanze in diesem Tempo weiter wachsen, überwuchert sie schnell alles Grüne im weiteren Umkreis.

Doch während die Vermehrung über Ausläufer die Pflanze wenigstens noch auf einen Bereich des Gartens begrenzt, machen sich die Samen des Korbblütlers auf die altbewährte Art der „Pusteblumen“ selbstständig. Vom Wind erfasst können sie auch entlegenste Ecken des Gartens mühelos erreichen.

Jetzt müssen Sie sich entscheiden: Wollen Sie das Habichtskraut komplett aus dem Garten vertreiben oder nur seine Ausbreitung verhindern? Ersteres macht viel Arbeit, zweiteres erfordert viel Konsequenz.

Ärmel hochkrempeln – Das Habichtskraut muss raus

Wenn Sie endgültig genug von Habichtskraut im Garten haben, müssen Sie alle Pflanzen komplett ausstechen.

Da Habichtskräuter immer von besonders stattlichen Muttergewächsen ausgehend deren Umgebung erobern, bleibt die komplette Beseitigung eines Habichtskraut-Rasens übersichtlich und ist bei gründlicher Entfernung der kompakten Wurzeln ohne jedes chemische Hilfsmittel auch von dauerhaftem Erfolg gekrönt.

Als Standard-Werkzeug brauchen Sie dazu nur

  • einen soliden Spaten,
  • eine Grabegabel,
  • eine Handschaufel
  • sowie einen Unkrautstecher.

Wo das Habichtskraut bereits mit der Ausbildung regelrechter Teppiche von Ausläufern begonnen hat, lässt sich das recht einfach recht einfach mit Standard-Werkzeug entfernen.

Bei sehr alten Pflanzen müssen Sie allerdings darauf achten, dass das Habichtskraut sehr kräftige und umfassende Wurzelbündel ausbilden kann, die beim Ausstechen nicht oberirdisch abgerissen werden dürfen.

Geduldet aber streng überwacht darf das Habichtskraut bleiben

Soll nur die weitere Ausbreitung begrenzt werden, gilt es vor allem, eine Selbstaussaat auf andere Gartenbereiche konsequent zu verhindern. Steht die Pflanze im Beet, müssen verblühte Blüten regelmäßig und zügig bgeschnitten werden, um Samenansatz zu unterbinden.

Um auch die vegetative Ausbreitung zu verhindern und Ihre anderen Beetpflanzen vor der Übermacht des Habichtskrauts zu schützen, sollten Sie die Pflanzen in einen Topf umsetzen.

Wenn Sie den Topf im Beet eingraben wollen, trennen Sie vorher den Boden heraus um einen guten Ablauf des Wassers zu gewährleisten. Achten Sie aber beim Eingraben darauf, dass der Topfrand einige Zentimeter über die Erdoberfläche hinausragt, denn ansonsten wird die Grenze oberirdisch schnell von den Ausläufern der Pflanze überwunden.

Habichtauge sei wachsam – sonst kommt das Habichtskraut wieder

Auch wenn Sie scheinbar alle Pflanzen erwischt haben, ein wenig Überwachung des bearbeiteten Einzugsfeldes des Habichtskrauts ist in der Zeit nach der Bekämpfung aber dennoch angebracht. So mancher heimlich ausgebüxte, winzige Ausläufer mag Ihrem aufmerksamen Auge vielleicht entgangen sein.

Vielleicht hat auch eine unbemerkte Aussamung während des Sommerurlaubs für eine weitere Verbreitung gesorgt.

Nehmen Sie sich daher bei der Inspektion Ihres Gartens auch regelmäßig ein paar Minuten Zeit dafür, die zuvor vom Habichtskraut besiedelten Bereiche zu kontrollieren.

So kam das Habichtskraut zu seinem Namen

Wie viele Wildkräuter wurde auch das Habichtskraut in der Vergangenheit für Heilzwecke genutzt.

So fand es wegen seiner austrocknenden, blutstillenden und entzündungshemmenden Eigenschaften zum Beispiel bei Mund- und Halsentzündungen Verwendung.

Habichte schärfen der Sage nach ihre Sehkraft durch den Verzehr der Pflanze, wodurch das Habichtskraut zu seinem Namen kam. Auch Hildegard von Bingen und Martin Luther schrieben dem Milchsaft der Pflanze wohltuende Auswirkungen auf die Sehkraft zu.

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