Hunde sind niedlich. Aber sie sind auch eigenständige Wesen mit einem Willen, den es zu beachten gilt. Nicht jeder Hund freut sich über inniges Streicheln und Kraulen – vor allem dann nicht, wenn er gerade etwas anderes im Sinn hat.
Dieser Tipp zeigt Ihnen, worauf Sie achten sollten, wenn Sie den Hund nicht oder noch nicht lange kennen. Wer schon lange mit seinem Hund zusammen ist, sollte ohnehin wissen, wo und wann er seinen Hund kraulen und streicheln kann.
Finger weg beim Füttern
Wenn ein Hund gerade frisst, lassen Sie ihn einfach in Ruhe. Der Hund möchte fressen und braucht gerade keine Streicheleinheiten.
Falls Sie mit dem Hund nicht sehr vertraut sind, sollten Sie ihm und vor allem seinem Futter fern bleiben, wenn er frisst. Anderenfalls hat der Hund nur Stress und schnappt schlimmstenfalls mal zu, um sein Futter zu verteidigen.
In Ruhe lassen
Jeder Hund hat seinen Rückzugsort, an dem er seine Ruhe haben sollte. Sei es sein Körbchen oder eine Hunde-Transportkiste, in die sich das Tier zurückzieht, wenn es ausspannen will. Lassen Sie den Hund dort in Ruhe. Wenn er schmusen möchte, kommt er zu Ihnen.
Langsam annähern
Je weniger Sie den Hund kennen, desto langsamer sollten Sie sich ihm nähern. Falls Sie einen fremden Hund streicheln wollen, fragen Sie vorher den Besitzer.
Stürzen Sie nicht johlend auf den Hund zu – er versteht ihr Freudengeschrei nicht oder deutet es schlimmstenfalls falsch. Nähern Sie sich dem Tier langsam und sehen sie es dabei nicht direkt in die Augen. Das empfinden Hunde als unhöflich, sie weichen zurück oder fühlen sich schlechtestenfalls bedroht.
Nicht auf den Kopf fassen
Stellen Sie sich vor: Auf Sie kommt ein fünf Meter großes Wesen zu und fasst mit einer schaufelgroßen Hand nach Ihrem Kopf. Fühlen Sie sich bedroht? Gut so.
Also: Wenn Sie den Hund nicht gut kennen, nicht mit der Hand von oben auf den Kopf des Hundes fassen. Und auch nicht tätscheln. Oder mögen Sie es, wenn Ihnen jemand mit einer Schaufel auf den Kopf klopft?
Also gar nicht streichen?
Doch, natürlich. Gehen Sie dazu am besten mit dem Hund auf Augenhöhe. In der Hocke stellen Sie für den Hund keine so große Bedrohung dar. Sie vertrauen dem Hund nicht und möchten nicht in die Hocke gehen? Warum strecken Sie dann Ihre Hand zu ihm aus?
Also, ab nach unten. Den Hund nicht direkt ansehen, ein wenig warten, ob der Hund weg will. Wenn er in der Nähe bleibt, können Sie ihn beispielsweise vorsichtig hinter dem Ohr kraulen. Auch am Nacken und am Hals mögen die Hunde es gekrault zu werden.
Sie wollen immer noch nicht in die Hocke? Na gut. Aber dann stellen Sie sich zumindest so hin, dass Sie seitlich zum Hund stehen. Nach Möglichkeit beugen Sie sich nicht über den Hund. Das ist Hunden unangenehm (denken Sie wieder an das Fünf-Meter-Wesen, das sich über Sie beugt).
Wenn sich der Hund jetzt zu Ihren Füßen wirft und Ihnen Brust und Bauch hinstreckt, ist das ein großer Vertrauensbeweis. Dann können Sie auch seine Brust kraulen. Von der Kehle des Hundes sollten Sie aber lieber die Finger lassen, wenn Sie den Hund nicht wirklich gut kennen.
Besser warten
Wenn Sie den Hund noch nicht so gut kennen – auch wenn es Ihr eigener neuer Hund ist – lassen Sie sich und dem Tier Zeit, Vertrauen zu fassen. Liebe geht übrigens beim Hund durch den Magen. Ein paar Leckerli lassen Hemmschwellen fallen.
Wenn Sie mit dem Hund später wirklich vertraut sind, brauchen Sie diese Tipps nicht mehr. Dann wissen Sie nämlich, wann wie und wo Sie Ihren Hund anfassen und knuddeln dürfen. Aber bis dahin: halten Sie sich ein wenig zurück, lassen Sie den Hund kommen und bauen Sie eine Beziehung und Vertrauen auf.