So finden Sie die richtige Jacke für Ihren Zweck

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Gute Jacken sind teuer. Und die richtige zu finden, ist manchmal gar nicht so einfach. Denn je nach Einsatzgebiet und Klima muss eine Jacke ganz anders aussehen.

Eine Jacke für Wind und Wetter

Wenn Sie eine Jacke suchen, die Wind und Regen gut abhält, weil Sie zum Beispiel mit dem Hund bei jedem Wetter rausmüssen, sollte das Material sowohl wind- als auch regenfest sein.

Diese Funktionen erfüllen Jacken aus Tex-Materialien wie zum Beispiel Gore-Tex sehr gut. Tex-Jacken sind immer sehr strapazierfähig und dabei dauerhaft wasserdicht. Auch Wind hat bei Tex-Materialien keine Chance. Die Jacken aus diesem Material sind außerdem atmungsaktiv, was gerade bei Aktivitäten im Freien sehr wichtig ist.

Allerdings gibt es bei den Tex-Jacken doch einige Unterschiede, die für unterschiedliche Ansprüche gedacht sind.

Hardshell oder Softshell?

3-lagige Hardshell: Die dreilagigen Jacken Oberstoff, Membran und Innenfutter zu einer einzigen Schicht laminiert. Das Ergebnis ist eine leichte und sehr strapazierfähige, aber eher teure Jacke für den härteren Einsatz.

2-lagige Hardshell: Bei den zweilagigen Jacken werden nur Oberstoff und Membran fest verbunden, das Innenfutter ist lose eingenäht. Heraus kommt immer noch eine wasser- und winddichte aber atmungsaktive Jacke, die sich aber eher für kürzere und leichtere Touren eignet.

Softshell: Für Wintersportarten, wie Skifahren, Snowboarden und ähnliche Sportarten, sind Softshell Jacken sehr zu empfehlen. Diese Jacken bieten eine optimale Bewegungsfreiheit und schützen dabei zuverlässig vor Kälte. Ein spezielles Fleece-Innenfutter schützt Sie besonders effizient vor Kälte. Auch diese Jacken sind wasser- und winddicht.

Leichte Fleece-Jacke - (Foto: iStockphoto/Eliza Snow)
Leichte Fleece-Jacke – (Foto: iStockphoto/Eliza Snow)

Außenstoff

Nylon ist stabiler als Polyester, bei Rib-stop-Nylon (erkennbar am kleinen Karo-Muster des Oberstoffes) wachsen sich kleine Risse nicht gleich zur Katastrophe aus.

Nähte

Soll die Jacke wasserdicht sein, achten Sie auf die gute Versiegelung der Nähte.

Die Hersteller guter Outdoorjacken verzichten in der Regel auf Nähte an der von den Rucksachtragegurten stark belasteten Schulteroberseiten. Nicht nur, dass Nähte und den Schultergurten extrem unangenehm sind, sie würden auch schnell durchscheuern und die Jacke undicht machen.

Taschen

Taschen sollten an der richtigen Stelle sitzen und nicht auf Kosten der Wasserdichtigkeit gehen. Tragen Sie die Jacke mit einem großen Rucksack, sollten die Taschen oberhalb des Bauchgurtes liegen.

Kapuze

Kapuzen sollten verstellbar sein, um sich an unterschiedliche Kopfformen anzupassen. Ein Schirm an der Kapuze schützt das Gesicht vor Regen. Eine abknöpfbare Kapuze bietet mehr Wärme, als eine im Kragen versteckte. Diese Varianten sind nur als kurzfristiger Schutz vor Regen gedacht.

Beispiele

Eine Gore-Tex Active Shell Jacke ist zum Beispiel für extremere Sportarten gedacht. Sie sind sehr atmungsaktiv, und auch für großen körperlichen Belastungen geeignet.

Zusätzlich zu dem Wasser- und Windschutz bieten sie für extreme Sportarten ein ideales Klima, um nicht ins Schwitzen zu kommen. Dieses Material ist sehr zu empfehlen, wenn Sie bei gemäßigten Temperaturen Sport treiben wollen.

Wenn Sie Wert auf eine besonders leichte Jacke legen, liegen Sie mit einer Gore-Tex Paclite Shell richtig. Diese sind ebenfalls sehr atmungsaktiv und haben ein sehr geringes Gewicht.

Bei Kälte sportlich aktiv

Auch wenn es kalt wird, müssen Sie bei sportlichen Aktivitäten nicht auf Ihre lieb gewonnene Funktionsjacke verzichten. Ziehen Sie doch einfach nach dem Zwiebelprinzip eine weitere Jacke drunter.

Daunen: Ist immer noch die beste Wahl was das Verhältnis von Isolierung zu Gewicht und Volumen beträgt. Nur nass werden sollte sie nicht, dann verliert sie ihre isolierenden Eigenschaften. Fazit: In der aktiven Phase gehört sie in den Rucksack, um in den Pausen schön kuschelig warm zu halten.

Fleece: Da Fleece so gut wie kein Wasser annimmt, darf sie sogar mal anbleiben und bleibt auch bei schweißtreibenden Sportarten trocken, warm und kuschelig. Leicht, aber großes Volumen, daher ungern im Rucksack.

Für den Winterspaziergang

Daunenjacken sind sehr warm und für Winterspaziergänge besonders gut geeignet. Für Sport sind sie eher weniger gedacht, da die Bewegungsfreiheit doch eingeschränkt ist. Damit kein Wind hineinkommt, sollten alle Jacken einen doppelten Verschluss haben. Ideal ist es, wenn über einem Reißverschluss noch eine Knopfleiste geschlossen werden kann.

Eine abknöpfbare Kapuze bietet mehr Wärme, als eine im Kragen versteckte. Diese Varianten sind nur als kurzfristiger Schutz vor Regen gedacht.

Jacken für Spaziergänge und Bummel

Bei einer Jacke, mit der Sie Einkaufen gehen oder zur Arbeit fahren, ist es wichtig, dass sie gut aussieht. Hier steht die Funktionalität eher an zweiter Stelle. Trotzdem können auch modische Jacken so einiges leisten.

Besonders beliebt sind Jacken und Mäntel aus Schurwolle, die ein herausknöpfbares Futter aus Fleece oder Teddyfell haben. So können Sie selbst bestimmen, wie warm Ihre Jacke ist. Außerdem kann eine solche Jacke im Herbst und im Winter getragen werden. Je nach Temperatur wird das Futter einfach herausgenommen.

Wenn Sie Wert auf eine Taillierung legen, sind nicht nur Jacken mit Gürtel möglich. Es gibt Jacken, die etwas tailliert geschnitten sind. Aber auch Modelle mit innenliegender Kordel sind eine Möglichkeit.

Gesteppte Jacken sind häufig mit einem Gummizug auf Figur gebracht. Diese Steppjacken sind meist mit einer Nylonoberfläche, die auch einiges an Feuchtigkeit verträgt. Die Steppung aus leichter Vlieswatte hält angenehm warm.

Qualitätsunterschiede bei Outdoor-Jacken erkennen

Viele Hersteller bieten Outdoor-Jacken an. Am Preis kann man die Qualitätsunterschiede nicht immer erkennen, den Unterschied machen die Details.

Lesen Sie hier, wie Sie die Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis von Outdoor-Jacken beurteilen können. 

Klimaschutz-Membranen gehören zum Standard

Zum Standard gehören Wasser- und Winddichte bei gleichzeitiger Atmungsaktivität. Diese werden über verschiedene Membranen und Ausrüstungen hergestellt. Achten Sie deshalb auf die Wassersäule, die an der Jacke angegeben ist. Die hat Auswirkung auf die Atmungsaktivität und Regendichte. Je höher die Wassersäule, desto dichter hält die Jacke.

Allerdings gibt es auch gute Jacken mit ausgesprochen niedriger Wassersäule. Hier sorgen aufquellende Baumwolle und recycelte Polyestermaterialien für Atmungsaktivität, Wind- und Wasserdichte.

Wandernde Frau mit Outdoor-Jacke und Rucksack - (Foto: iStockphoto/Jacom Stephens)
Wandernde Frau mit Outdoor-Jacke und Rucksack – (Foto: iStockphoto/Jacom Stephens)

Reißverschlüsse müssen wasserdicht sein

Wasserdichte Reißverschlüsse sind für Outdoorjacken ein Muss. Gute Jacken haben zusätzlich auf der Innen- und Außenseite des Reißverschlusses eine Abdeckleiste.

Achten Sie außerdem darauf, dass die Zipper an den Reißverschlüssen ausreichend groß und gut zu greifen sind. Kleine Zipper sind mit Handschuhen oder nassen und klammen Händen schwer zu greifen.

Keine Nähte auf der Schulter

Flache Nähte sind zum Glück mittlerweile fast überall Standard. Qualitätsunterschiede können Sie deshalb an der Lage der Nähte erkennen: Tabu sollten Nähte an der Oberseite der Schulter sein. Sie sind mit einem Rucksack nicht nur unbequem, sondern können durch die Belastung auch rasch undicht werden.

Auf der Innenseite der Jacke sollten die Nähte versiegelt oder wenigstens verklebt sein, um kein Wasser durchzulassen.

Viele Taschen aber an den richtigen Stellen

Zwei Außentaschen und eine Innentasche gehören zur Pflichtausstattung jeder Jacke. Weitere Taschen wie Unterarmtaschen für die Liftkarte, Mediataschen mit Kopfhöreraushang, Handytaschen oder flauschige Taschen im Brustbereich zum Wärmen der Hände gehören zur Kür.

Alle Taschen sollten möglichst mit Zippern oder zumindest mit Klettverschluss gesichert sein.

Testen Sie die Jacke am besten mit einem Rucksack und schließen Sie den Beckengurt: Können Sie die Taschen immer noch erreichen, oder drückt der Tascheninhalt unter dem Gurt?

Auf gute Verstellbarkeit der Kapuze achten

Damit die Kapuze bei Wind und Wetter richtig sitzt, muss sie sich individuell an die Kopfform anpassen lassen. Ein Schild an der Vorderseite bietet guten Regenschutz.

Praktisch aber dünner sind in den Kragen einrollbare Kapuzen, nicht einrollbare Kapuzen sind dagegen meist wärmer.

Größe des Kragens mit Schal testen

Viele Hersteller schlampen auch beim Schnitt des Kragens, viele sind zu kurz oder zu eng. Hoch schließende und dicht anliegende Kragenkonstruktionen sind daher ein weiteres Qualitätskriterium. Ziehen Sie beim Anprobieren auch ruhig mal einen Schal an. Geht der Kragen immer noch zu?

Für den Komfort: Ein Jackenaufhänger

Wegen eines fehlenden Jackenaufhängers werden Sie Ihre Traumjacke vermutlich nicht im Laden lassen. Dennoch ist es deutlich komfortabler, wenn einer dran ist und wenn er einen stabilen Eindruck macht.

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