Zu den Dingen, welche die Freude am Autofahren auf die Dauer nachhaltig vergällen können, gehören neben Geräuschen aller Art sicherlich auftretende Vibrationen. Mancher mag sie nur als lästig empfinden und stellt das Autoradio lauter, andere Naturen schimpfen lautstark darüber oder nehmen das Phänomen gottergeben hin – helfen wird das alles wenig.
Vibrationen am Lenkrad sollten Sie überprüfen
Spätestens aber, wenn sich solche Vibrationen am Lenkrad bemerkbar machen, wird es Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen, denn ob nun nervtötend oder nicht: Hier kommen sicherheitsrelevante Aspekte ins Spiel, die Sie besser nicht außer Acht lassen sollten. Es liegt in Ihrem Interesse, die Ursache herauszufinden und nach Möglichkeit zu beheben – und einige einfache Test genügen, um das Problem einzugrenzen und nach dem Ausschlussverfahren zu beheben.
Grundsätzlich rühren solche Vibrationen in so gut wie allen Fällen von einer bestehenden Unwucht her. Das bedeutet: Irgendein sich drehendes Teil der nicht gefederten Masse ihres Fahrzeugs läuft nicht völlig rund und eiert oder „schlackert“ bei bestimmten Geschwindigkeiten gewissermaßen während der Fahrt. Kommen zu den Vibrationen noch gut lokalisierbare Geräusche hinzu, kann es sich um ein defektes Radlager handeln.
Mögliche Ursache sind die Reifen
Am häufigsten kommen solche Unwuchten bei schlecht oder nicht ausgewuchteten Reifen vor. Um den Sachverhalt zu prüfen, suchen Sie sich eine wenig befahrene Straße, idealerweise eine Autobahn ohne zu geringes Tempolimit, und beschleunigen Sie langsam hoch. Stellen Sie fest, ab welchem Tempo das Vibrieren im Lenkrad spürbar wird und, falls Sie gefahrlos schnell genug fahren können, ab welcher Geschwindigkeit es wieder verschwindet.
Typisch wäre ein Auftreten im Bereich von 80 bis 120 Km/h. Ist dies der Fall, so suchen Sie eine qualifizierte Werkstatt oder einen Reifenhändler auf und lassen Sie die Räder sorgfältig auswuchten. Bitten Sie darum, sowohl den Seiten- als auch den Höhenschlag zu prüfen, denn gelegentlich ist selbst ein neuer Reifen aus dem Werk nicht völlig rund.
Bremsscheiben können auch für Vibrationen sorgen
Bringt diese Maßnahme nicht den gewünschten Erfolg, so handelt es sich bei dem Übeltäter mit hoher Wahrscheinlichkeit um die Bremsscheiben. Diese laufen mit den Rädern mit und können sich aus diversen Gründen verzogen haben, etwa durch Materialfehler oder zu große Wärmeentwicklung, wie sie beispielsweise bei längeren Bergabfahrten durch falsches beziehungsweise zu langes Bremsen entsteht.
Ein Hinweis darauf gibt eine Bremsprobe: Beschleunigen Sie bis zum Auftreten der Vibrationen, vergewissern Sie sich, dass der nachfolgende Verkehr weit genug entfernt ist und betätigen Sie dann die Fußbremse. Verstärkt sich das Rütteln am Lenkrad, so ist das ein Indiz dafür, dass tatsächlich die Bremsscheiben zumindest Teil des Problems sind.
Weitere Untersuchungen kann jetzt nur noch eine Fachwerkstatt vornehmen. Dort wird man die Scheiben entweder auf ein planes, das heißt ebenes Maß abdrehen oder sie ersetzen. Damit sollte dem Übel dann endgültig abgeholfen sein – nur in seltenen Fällen liegt die Ursache in diffizileren Teilen wie den Antriebswellen oder ausgeschlagenen Lagerbuchsen. Aber auch das wäre ein Fall für die Werkstatt.