Wenn Sie sich langfristig über einen schönen Rasen freuen wollen, müssen Sie schon beim Anlegen des Rasens einige Punkte beachten. Denn ein schlecht angelegter Rasen wird auch bei der besten Pflege nicht perfekt. Haben Sie sich schon seit Jahren vergeblich bemüht, Ihren Rasen perfekt zu bekommen, sollten Sie deshalb über eine komplette Neuanlage nachdenken.
Rasen säen
Der ideale Zeitpunkt, einen Rasen anzulegen ist der Herbst. Zu dieser Jahreszeit hat sich der Boden genügend aufgeheizt und die Natur versorgt den jungen Rasen meist mit genügend Feuchtigkeit. Die optimale Keimtemperatur für Rasen liegt bei mehr als 10 Grad.
Vorbereitung des Bodens für den perfekten Rasen
Der erste Schritt ist es dem Boden vorzubereiten. Sie sollten den Boden etwa spatentief umgraben. Dabei entfernen Sie Steine, Wurzeln und andere Fremdkörper. Anschließend begradigen Sie den Boden und lassen ihn sich ein bis zwei Wochen setzen.
Achten Sie auf hochwertigen Rasensamen
Während dieser Zeit besorgen Sie sich die Rasensamen. Dabei ist es wichtig, qualitativ hochwertige Samen zu kaufen und die richtige Mischung zu wählen. Welche Grassorten für Ihren Garten geeignet sind, hängt vom Boden genauso ab, wie von den Lichtverhältnissen und der Belastung. Sollen die Kinder auf dem Rasen spielen, muss dieser robuster sein, als ein reiner Zierrasen. Lassen Sie sich also von einem Fachmann in der Nähe ihrer Heimatgemeinde beraten. Dieser ist in der Regel über die örtlichen Begebenheiten informiert.
Rollrasen verlegen
Das Anlegen eines neuen Rasens ist besonders einfach, wenn sogenannter Rollrasen verwendet wird. Das ist eine vorkultivierte Rasendecke, die beim Hersteller vom Boden abgeschält und zum Transport aufgerollt wird. Im Garten wird er anschließend wie ein Teppich verlegt.
Der Vorteil: Binnen weniger Stunden verwandeln Sie einen unansehnlichen Erdboden in saftiges Grün. Die langwierige Hege und Pflege des frischgesäten Grases entfällt.
Auch der Preis hält sich in Grenzen: Rund 10 Euro sind pro Quadtratmeter zu berappen. Angesichts der Zeitersparnis ist das akzeptabel.
Rollrasen können Sie über Gartenbaufirmen beziehen. Entsprechende Adressen und Telefonnummern finden Sie im Branchenbuch.
Boden verbessern
fester, lehmiger Boden: verteilen Sie pro 10 m² Fläche etwa 1 m³ Sand und arbeiten Sie diesen in den Boden ein.
sandiger, lockerer Boden: Mischen Sie nährstoffreichen, frischen Mutterboden oder Humus eventuell mit Dünger unter das vorhandene Erdreich.
Rollrasen auf ebenen Untergrund verlegen
Nach der Aufbereitung des Bodens muss der Untergrund nun sorgfältig gewalzt und anschließend mit einer Harke wieder leicht aufgelockert werden. Die Verlegefläche für den Rollrasen muss möglichst ebenerdig sein, damit sich der Rasenteppich überall mit dem Untergrund verbinden kann. An Stellen, die keinen Kontakt mit dem Untergrund haben, kann der Rasen nicht anwurzeln und geht in kürzester Zeit ein.
Prüfen Sie die gelieferten Rasenrollen
Bestellen Sie den Rasen erst, wenn der Untergrund komplett vorbereitet ist und die Witterung zum Verlegen stimmt. Rasenrollen reagieren empfindlich auf Austrocknen und zu hohen Druck. Nach der Anlieferung der Rasenrollen sollten deshalb möglichst nur wenige Stunden bis zum Verlegen vergehen. Abhängig von der Witterung ist das Gras nach 24 bis 36 Stunden verdorben.
Prüfen Sie bei der Anlieferung der Rasenrollen unbedingt ob sie noch gesund, also frisch sind. Braune, abgestorbene Grashalme an den Rändern ein deutliches Zeichen für kaputte Rasenrollen.
Tipps zur Lagerung von Rollrasen
Wenn sich eine Lagerzeit von einigen Stunden nicht vermeiden lässt, sollten Sie die Rasenrollen unbedingt kühl und schattig lagern. Auf keinen Fall dürfen Sie direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.
Nehmen Sie die oberen Rollenschichten möglichst von den Paletten herunter, um den Druck auf die unten liegenden Rollen zu verringern.
Wenn genug Platz vorhanden ist, können Sie die Rollen etwas ausrollen, um Hitzestau und Gärung des Rasens zu verhindern.
Rollrasen richtig verlegen
Unmittelbar vor dem Ausrollen des Rasens muss der Untergrund noch einmal sorgfältig angefeuchtet werden.
Verlegen Sie die einzelnen Rasenbahnen sorgfältig Naht an Naht. Die Endstücke der Reihen sollten jeweils etwas versetzt verlegt werden. Achten Sie beim Verlegen darauf, dass sich die Rasenstücke nicht überlappen oder Lücken entstehen.
Nach dem Verlegen sollte der Rasen mit Hilfe eines Bretts oder einer Walze gut angedrückt werden. Anschließend muss der Rasen mindestens 30 Minuten ausgiebig gewässert werden. Nach ein paar Tagen kann die Rasenfläche betreten werden. Regelmäßiges Wässern sorgt dafür, dass keine Schäden durch Austrocknen entstehen und die Grashalme gut anwachsen. Der erste Schnitt kann bei einer Höhe von rund acht Zentimetern erfolgen.
Richtiges düngen und säen fördert guten Wuchs
Für die erste Düngung sollte der Dünger viel Phosphor enthalten, das fördert das Wachstum von Wurzeln und Trieben.
Zum säen und düngen sollten Sie sich einen Streuwaagen besorgen, bei dem Sie einstellen können, wie viel Saatgut oder Dünger pro Quadratmeter gestreut werden soll. So bekommen Sie eine gleichmäßige Verteilung.
Säen Sie von Hand, achten Sie darauf, die Samen gleichmäßig und nicht zu dicht zu verteilen. Zum Ansäen reichen, je nach Mischung, etwa 20-25 g pro Quadratmeter. Auch der Dünger sollte nicht zu dicht gestreut werden, da er sonst die jungen Triebe gleich verbrennt. Halten Sie sich hier an die Angaben des Herstellers.
Sind Samen und Dünger verteilt, arbeiten Sie diese mit einem Rechen leicht in den Boden ein. Die Samen sollten dabei nicht mehr als einen Zentimeter unter der Oberfläche liegen, da sie sonst nicht keimen. Gras gehört nämlich zu den Lichtkeimern. Den Boden sollten Sie anschließend nicht glätten, da der aufgeraute Boden das Wasser besser aufnimmt und die jungen Pflanzen besser treiben können.
Pflege des jungen Rasens
In den ersten drei bis vier Wochen sollten Sie den Rasen gut feucht halten. Die ersten Pflänzchen zeigen sich nach etwa einer Woche. Bis alle Samen ausgetrieben haben vergehen etwa drei Wochen. In dieser Zeit sind die Rasenpflanzen sehr empfindlich auf Trockenheit. Bewässern Sie die Fläche also regelmäßig und gleichmäßig.
Achten Sie darauf, die Rasenfläche in dieser Zeit möglichst nicht zu betreten. Die jungen Pflänzchen sind noch sehr empfindlich und vertragen es nur schlecht, wenn der Boden plötzlich verdichtet wird.
Sind die Rasenpflanzen 8-10 cm hoch, können Sie den Rasen zum ersten Mal mähen.