Renovieren: Fenster besser ohne Klebeband anstreichen

Foto des Autors

Bei der Renovierung von Holzfenstern kneifen viele Hobbymaler. Zu diffizil erscheint die Aufgabe, einen sauberen Farbabschluss an die Fensterscheibe hinzukriegen.

So verlockend es auch erscheint: versuchen Sie’s nicht mit Klebebändern. Abgesehen davon, dass Sie’s kaum so gerade hinbekommen, wie erwünscht ist auch die ständig Gefahr, dass Farbe unter das Klebeband gerät und der Abschluss nach dem Abziehen der Bänder mehr als bescheiden aussieht.

Viel besser ist da schon die traditionelle Methode, mit den Pinsel zu „beschneiden“, wie der Maler sagt. Dabei geht es um nichts anderes, als den Pinsel mit der freien Hand so entlang der Trennlinie zwischen Kitt und Glas zu führen, dass eine saubere Kante resultiert. Folgendes sollten Sie beachten:

– Die Konsistenz der Lackfarbe:

Diese sollte weder zu dick noch zu dünn sein. Ein gutes Mittelmaß ist dann erreicht, wenn Sie das Rührholz, mit dem Sie die Farbe umrühren, rasch etwa 10 cm über die Farboberfläche hochziehen und die ablaufende Farbe dann beim Einlaufen in die Farbe knapp stricknadeldünn ist.

– Art und Qualität des Pinsels:

Zum Fensterlackieren eignet sich am besten ein Rundpinsel etwa in der Größe 8. Kaufen Sie nicht irgendein billiges Pinselsortiment im Baumarkt, sondern gehen Sie in ein Fachgeschäft, wo man Ihnen Qualität verkauft!

– Menge der Farbe:

Tauchen Sie den Pinsel nicht zu tief in die Farbe (1/3 bis maximal 1/2 der sichtbaren Borstenlänge genügt völlig. Damit nicht zu viel der Farbe außen am Pinsel hängen bleibt, machen Sie’s wie der Maler. Der schlägt nämlich den Pinsel nach dem Eintauchen noch seitlich an die Wandung des Streichgefäßes an, um den Überschuss etwas zu reduzieren. Es ist deshalb durchaus nicht unschicklich, sondern im Gegenteil sehr empfehlenswert, die Farbe aus einer gut ausgewaschenen (und natürlich auch trockenen) Konservendose heraus zu verstrichen, wobei sich Literdosen ideal eignen.

– Vorgehensweise beim Beschneiden:

Gehen Sie nicht sofort an die Glaskante heran, sondern verstrichen Sie den Farbvorrat im Pinsel erst etwas auf dem Fensterrahmen. Erst dann fangen Sie mit dem Beschneiden an, wobei es sich sehr empfiehlt, die Längsachse des Pinsels in etwa parallel zur Glaskante auszurichten (Pinselstiel natürlich in Zugrichtung) und den Pinsel etwa in einem Winkel zwischen 45 und 30 Grad zur Glasscheibe zu halten. Verzweifeln Sie nicht, wenn’s nicht gleich beim ersten Pinselzug eine saubere Kante gibt. Ziehen Sie noch mehrmals wie gehabt, dann wird’s schon. Streichen Sie vor allem ein klein wenig (vielleicht einen halben Millimeter) in die Glasscheibe. So wird die Kittfase noch zusätzlich gegen die Scheibe abgedichtet.

– Wenn was schief gegangen ist:

Sind Sie zu weit in das Glas gekommen, so ist das noch kein Beinbruch! Ist die Farbe noch ganz frisch, dann können Sie sie relativ problemlos mit einem Lappen wieder abwischen. Haben Sie diesen Zeitpunkt schon übersehen, dann lassen Sie das Ganze erst mal schön trocknen. Dann besorgen Sie sich im Baumarkt einen Glasschaber. Das ist ein Metallgriff, in dem vorne eine rasiermesserscharfe, etwa 10 cm breite Klinge befestigt ist. Mit der können Sie sowohl solche Malheure wie auch Farbspritzer und –tropfen völlig mühelos von der Glasscheibe entfernen.