Die wichtigsten Infos zu digitalem Sat-Empfang

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Wenn Sie eine analoge Satelliten-Anlage daheim haben, werden Sie damit ab dem 1. Mai 2012 nicht mehr fernsehen können. Denn ab diesem Termin wird der analoge Betrieb eingestellt und nur noch digital gesendet. Die Technik dazu heisst DVB-S.

Wenn Sie nicht auf eine prinzipiell andere Technik wie das terrestrische digitale TV (DVB-T) oder Fernsehen via Internet (IP-TV) umsteigen möchten, können Sie einen Großteil der installierten Sat-Technik behalten.

Das müssen Sie beim Umstieg auf digitalen Sat-Empfang beachten

Der LNB, also der Empfangskopf, der vor der Sat-Antenne montiert ist, muss die höheren Frequenzbereiche unterstützen, wo ein Großteil der Sender im Frequenzspektrum untergebracht ist.

Die notwendigen Module heissen Universal-LNB. Etwa seit dem Jahr 2000 werden fast nur noch diese digitalfähigen LNB-Varianten verkauft.

Um zu testen, ob Ihr LNB digitales Fernsehen beherrscht, leihen Sie sich am besten einen digitalen Sat-Receiver eines Bekannten aus und führen damit einen Sendersuchlauf durch. Werden insgesamt mehr als 300 TV-Kanäle angezeigt, ist Ihre Schüssel digitalfähig.

Ein Austausch des LNB ist sehr unproblematisch. Es reicht, den alten zu entfernen und einen neuen hinzuschrauben. Hauptproblem dabei ist eher die schwere Erreichbarkeit vieler Sat-Schüsseln auf dem Dachfirst.

Es werden zwar spezielle SAT-Kabel für digitalen Empfang angeboten, aber die werden Sie im Regelfall nicht brauchen. Der Unterschied macht sich nur bei starken Störquellen in der Nähe oder extremen Kabellängen bemerkbar.

Der Receiver muss auf jeden Fall getauscht werden. Wenn Sie kein Pay-TV und nicht unbedingt HD-Qualität sehen möchten, genügen einfache Geräte. Allerdings sollten Sie überlegen, ob sich nicht der Mehrpreis für einen Receiver mit eingebauter Festplatte lohnt. Dank der digitalen Technik können Sie damit die Sendungen in Originalqualität aufzeichnen und über den elektronischen Programmführer (EPG) kinderleicht programmieren.

Wenn Sie momentan einen Multischalter installiert haben, also eine Art Sat-Weiche, die die ankommenden Signale auf mehrere Stellen im Haus verteilt, muss diese auch auf digitale Technik eingerichtet sein.

Am sinnvollsten ist dann die Kombination mit einem Quattro-LNB, der den Betrieb aller vier Kombinationen von Frequenzvarianten (horizontale/vertikale Polarisation, niedriger/hoher Frequenzbereich) gleichzeitig erlaubt und immer die vom Empfänger gewünschte Art an dessen Anschluss durchschaltet.

Mehr Infos zur geplanten Abkehr von der analogen Technik finden Sie auf klardigital.de.

klardigital.de
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Diese 10 neuen freien HD-Sender gibt es seit Mai 2012 auf Astra

  • 3sat HD
  • BR HD
  • KiKa HD
  • NDR HD
  • Phoenix HD
  • SWR HD
  • WDR HD
  • ZDF neo HD
  • ZDF kultur HD
  • ZDF info HD

So stellen Sie die neuen Kanäle ein

Bei den meisten Sat-Empfängern funktioniert das in zwei Stufen:

Zuerst führen Sie einen Suchlauf durch, was manche Geräte sogar regelmässig automatisch machen. Damit kennt der Receiver prinzipiell die neuen Kanäle.

Im zweiten Schritt müssen Sie diese neuen Sender dann in Ihre Liste einbauen. Sinngemäß läuft das so ab, dass Sie im Menü des Geräts auf eine Sicht aller Sender schalten, sich die gewünschten heraussuchen und dann in Ihre „Favoriten“ oder ein „Bouquet“ integrieren.

Bei manchen Sat-Receivern ist das auch so gelöst, dass die neuen Sender beim Suchlauf automatisch eine (meist recht hohe) Programmnummer zugewiesen bekommen und sie diese dann durch Umsortieren in einen niedrigen Bereich bringen, wo ihre bisher genutzten Kanäle liegen.

receiver zeigt neue hd sender
receiver zeigt neue hd sender

Manuelle Senderwahl für ältere Receiver

Kennt Ihr Gerät keinen automatischen Suchlauf, müssen Sie ihm die neuen Sender manuell beibringen.

Dazu definieren Sie im Setup-Menü einen neuen Transponder. Das ist ein Datenkanal, der mehrere Programme beherbergt. Nach dem Sie einen neuen Transponder eingegeben haben, erkennt der Receiver alle enthaltenen Programme und integriert sie in seine Liste.

Frequenzübersicht für die neuen HD-Sender

Sender Frequenz Transponder Symbolrate Fehlerkorrektur
3Sat
KiKa
ZDF Info
 11347V  10   22000   FEC 2/3
ZDF neo
ZDF Kultur
 11362H  11   22000   FEC 2/3
SWR BW
SWR RP
 11494H  19   22000   FEC 2/3
BR Nord
BR Süd
NDR HH
NDR MV
NDR NDS
NDR SH
Phönix
 11582H  25   22000   FEC 2/3
WDR Dortmund
WDR Bielefeld
WDR Essen
WDR Köln
WDR Siegen
 12422H  101  22000  FEC 2/3

HD-Fernseher gibt es auch mit DVB-S

Besitzer einer Satellitenschüssel können sich bei der Anschaffung eines neuen Fernsehers den Extra-Receiver sparen. Denn viele Modelle gibt es mit einem zusätzlich eingebauten DVB-S-Decoder.

Das bringt der eingebaute DVB-S-Decoder

Mit dem eingebauten Decoder sparen Sie Platz – der Extra-Receiver fällt weg. Außerdem haben Sie eine Fernbedienung weniger auf dem Wohnzimmertisch herumliegen, falls Sie nicht ohnehin eine Universalfernbedienung nutzen.

Kleiner Nachteil des eingebauten Receivers: Er lässt sich nicht so einfach tauschen wie ein externes Gerät. Bei einem Defekt ist der TV erst einmal komplett in Reparatur.

Dennoch ist die Anschaffung eines Gerätes mit eingebautem Receiver eine Überlegung wert. Zur Not können Sie ja noch einen zweiten Receiver mit HD-Recorder an den TV hängen und haben dann noch einen Erstz-Empfänger.

Übrigens haben die Fernseher in der Regel auch noch einen DVB-T und DVB-C-Decoder eingebaut.

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Markus Schraudolph

Markus ist IT-Fachjournalist der ersten Stunde. Seine ersten Texte veröffentlichte er 1987 beim legendären Markt&Technik-Verlag. Seine Spezialität sind Datenbanken und Microsoft Excel. Als PHP-Experte programmierte Markus maßgeblich die erste Version des Tippscout und ist anerkannter Experte für PHP, MySQL und Wordpress.