Mit dem Zelt losfahren und einen naturnahen Urlaub verbringen – das ist für viele Menschen eine verlockende Vorstellung. Mit unseren Tipps zum Zeltaufbau verbringen auch Camping-Neulinge eine schöne Zeit.
Der richtige Platz zum Zelten
Bevor Sie Ihr Zelt aufbauen, sollten Sie sich Zeit für die Auswahl Ihres Zeltplatzes nehmen. Auf folgende Punkte sollten Sie achten:
Wählen Sie eine leicht erhöhte Stelle zum Zeltaufbau und nehmen Sie härteren und unebenen Boden in Kauf.
Auch wenn es verlockend wirkt: Moos oder weicher Boden ist meistens keine gute Wahl für den Zeltplatz. Ein solcher Untergrund entsteht dadurch, dass Wasser nach einem Regen an diesen Stellen besonders lange stehen bleibt – für einen Zeltplatz fatal.
In unseren Breitengraden kommen Wind und Regen meist aus nordwestlicher Richtung. Richten Sie daher ihr Zelt so aus, dass der Eingang nach Südosten zeigt. Auf der Wetterseite sollten Sie das Zelt besonders gut absichern. Unsymmetrisch gebaute Zelte, wie zum Beispiel Tunnelzelte, stehen mit der schmalen Seite zum Wind am stabilsten.
Wenn Sie in einer heißen Gegend zelten, sind Sie um jedes Schattenplätzchen dankbar. Gibt es Schatten spendende Bäume oder Büsche, dann überlegen Sie vorher, ob Sie gerne lange schlafen und das Zelt daher vormittags im Schatten stehen soll, oder ob Sie lieber den Nachmittag dösend im kühlen Zelt verbringen.
Stellen Sie ihr Zelt aber nie direkt unter einen Baum. Herabtropfendes Harz kann das Außenzelt verkleben, fallende Äste können das ganze Zelt zerstören und schlimmstenfalls die Zeltinsassen erschlagen. Nach einem Regenguss wird das Zelt außerdem durch vom Baum fallende Wassertropfen stundenlang nicht trocken.
Auch beim Zelten im Gebirge droht Gefahr von oben: Selbst kleine herabstürzende Steine können bei ausreichender Fallhöhe lebensbedrohliche Verletzungen verursachen.
Beim Zelten am Meer müssen Sie darauf achten, dass das Zelt oberhalb der Hochwasserlinie steht. Diese erkennen Sie an angeschwemmten Muschelschalen, Algenresten, Holzstücken und Zivilisationsmüll. Suchen Sie die Umgebung gewissenhaft auch nach älteren Hochwasserlinien ab. Planen Sie ausreichend Abstand für starke Wellen während eines Sturmes ein.
Flussbetten sind als Lagerplatz tabu. Selbst an einem strahlend schönen Tag kann es irgendwo flussaufwärts regnen. Die anrollende Flutwelle kommt mit großer Geschwindigkeit. Es bleibt bestenfalls Zeit sich selbst zu retten, die Ausrüstung ist verloren.
Ebenfalls tabu ist ein Zeltplatz neben einer Feuerstelle. Die Funken brennen in Sekundenschnelle winzige Löcher in das Außenzelt.
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Bereiten Sie den Zeltplatz vor
Beim Zeltaufbau ist es außerdem wichtig, vorher den Boden zu prüfen. Steine, Wurzeln und Äste schaden nicht nur dem Schlafkomfort, sondern können auch den Zeltboden beschädigen. Liegen Sie Ihren künftigen Schlafplatz zur Probe: stört eine Bodenwelle oder versteckt sich doch noch ein Stein? Oft reicht es in einem solchen Fall, das Zelt ein paar Handbreit zu verrücken und schon schläft es sich besser.
Tipp: Eine Unterlegplane unter dem Zeltboden schützt vor Beschädigungen.
Wassergraben beim Zeltaufbau nicht vergessen
Nach dem Zeltaufbau ist es sinnvoll, einen Regenabflussgraben um das Zelt zu ziehen. Das kostet zwar etwas Zeit und Schweiß, die Mühe lohnt sich aber spätestens, wenn es in der Nacht zu regnen beginnt.
Schon ein Graben von wenigen Zentimeter Tiefe und Breite verhindert, dass sich das Regenwasser einen Abfluss direkt unter dem Zelt hindurch sucht. Wenn das Zelt keinen absolut wasserdichten Boden hat, führt dies schnell zu einem feuchten Schlafvergnügen.
Am schnellsten ziehen Sie den Abflussgraben mit einem stabilen Stock. Ziehen Sie den Graben direkt am Außenrand des Zeltes. Dann wird auch das vom Zeltdach herabfließende Wasser abgeleitet.
Aber Achtung: Wenn Sie auf einem Campingplatz zelten, ist der Graben meist verboten. Fragen Sie in jedem Fall beim Platzinhaber nach, bevor Sie mit dem Graben anfangen.
Tipp: Nicht nur beim Zeltaufbau muss man auf einige Punkte achten. Auch beim Abbau gibt es etwas zu beachten. Und zwar dann, wenn das Zelt durch Regen nass geworden ist. In diesem Fall sollten Sie das Zelt nach der Heimreise möglichst gleich wieder aufbauen und trocknen lassen. Andernfalls drohen Stockflecken oder gar Schimmel.