Wenn Sie keinen Einfluss auf die Faktoren haben, die Ihr Ziel ausmachen, handelt es sich nicht um ein Ziel, sondern eher um einen Wunsch. Ihre Ziele müssen durch Sie selbst erreichbar sein. Wenn unser Ziel von anderen abhängt, liegt das Erreichen des Zieles nicht in unserer Hand.
Statt also Ihr Ziel so zu formulieren:
- Ich will, dass mein Chef gerecht ist.
- Ich will, dass das Wetter morgen schön wird.
Schreiben Sie lieber:
- Ich bleibe ab sofort bei den ungerechten Anschuldigungen meines Chefs ruhig und gelassen.
- Wie auch immer das Wetter morgen wird – ich habe gute Laune.
Das Ziel als Ergebnis formulieren
Sie haben sich eine Aufgabe vorgenommen und wollen sich dafür motivieren? Dann formulieren Sie das Ziel doch als Ergebnis. Stellen Sie sich vor, Sie stehen am vereinbarten Endtermin und beschreiben, wie das Ergebnis Ihres Projekts aussieht. Sie formulieren also nicht „bis x will ich y erreicht haben“, sondern „Am 30. September laufe ich 30 km in weniger als 3,4 Stunden.“
Probieren Sie es mit Ihrem Projekt aus. Sie werden feststellen, wie viel mehr Kraft in der zweiten Formulierung steckt. Nicht irgendwann in der Zukunft werden oder wollen (was noch schwächer ist) wir etwas erreicht haben. Sondern: Es ist der 30. September, und ich habe … erreicht.
Visualisieren Sie Ihre Ziele
Sie erreichen Ihre Ziele eher, wenn Sie diese vor Ihrem inneren Auge visualisieren, also sichtbar machen.
Denken Sie sich genau in die Situation hinein, die herrscht, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben:
- Wie sieht das Ergebnis aus?
- Wie wirkt sich das Ergebnis auf Ihre persönliche Situation aus?
- Stellen Sie sich vor, wie es ist, den neuen Arbeitsplatz zu haben, oder das fertige Projekt zu sehen.
- Wie reagiert Ihre Umgebung, Ihr Chef, Ihre Familie darauf? Versetzen Sie sich in die Situation einer Feier hinein.
- Worüber freuen Sie sich am meisten? Seien Sie schon jetzt stolz auf das, was Sie erreichen werden.
Wenn Sie das Ziel konkret visualisiert haben, können Sie sich auch vorstellen, wie Sie es erreicht haben.
Erkennen Sie den Trick? Auf diese Weise finden Sie vom Endpunkt aus rückwärts den idealen Weg zum Ziel.
Ziele erreichen, Nachteile vermeiden
Wenn es um die Selbstmotivation geht, spricht man meist von positiven Aspekten – also, welche Vorteile man hat, wenn man ein Ziel erreicht.
Aber auch vermeidbare Nachteile können motivieren. Eine hilfreiche Strategie kann es deshalb sein, sich einmal die persönlichen Nachteile auszumalen, falls man das Ziel nicht erreicht. Welche Probleme wird es geben, wo wird man zusätzlichen Aufwand investieren müssen, um die Nachteile auszugleichen.
Das kann Sie sehr motivieren, weiter am Ball zu bleiben. Die Gefahr bei dieser Strategie: Ängstliche Menschen können sich dadurch weiter demotivieren. Denn Angst blockiert.
Entscheidungsfindung: Was wollen Sie erreichen?
Mit einer Entscheidung verfolgen Sie ein bestimmtes Ziel (häufig sind es sogar mehrere). Und einige dieser Ziele können durchaus auch im Widerspruch zu anderen stehen.
Für die Entscheidungsfindung ist es zunächst einmal nur wesentlich, alle Ziele vollständig zu erfassen und dabei auch versteckte Ziele nicht zu übersehen. Schreiben Sie sich daher erst einmal alles auf, was Ihnen einfällt. In einer späteren Phase können Sie dann die wirklich wichtigen von den eher unwesentlichen Zielen trennen und die unwichtigen von der Liste streichen.
Die Ziele zu identifizieren ist freilich nicht ganz einfach – hier helfen gezielte Fragen wie die folgenden:
- Wo liegen die Probleme? Was ist falsch/defekt? Was stört – und warum?
- Welche Probleme kann es in der Zukunft geben? Was droht? Wovor müssen wir uns (bzw. das Unternehmen) schützen?
- Wie sehen die übergeordneten Ziele des Unternehmens oder meine persönlichen aus? Welche konkreten Ziele lassen sich daraus für das Problem ableiten?
- Gibt es externe Vorgaben (inhaltlicher Art, zeitliche Vorgaben, etc.)? Was erwartet mein Vorgesetzter bzw. unser Auftraggeber/Kunde?
- Wie sehen die Ziele anderer Firmen, Abteilungen oder auch Personen aus, die von der Entscheidung mit betroffen sind?
Mit Ihrer Entscheidung verfolgen Sie ein Hauptziel, manchmal auch mehrere. Um zu vermeiden, dass Sie sich auf ein weniger wichtiges Ziel konzentrieren und dabei das für Sie oder das Unternehmen wichtigere vernachlässigen, ordnen Sie die Ziele nach ihrer Wichtigkeit. Dazu sollten Sie auch festlegen, wie wichtig jedes einzelne Ziel ist. Wenn Sie mehrere Ziele ermittelt haben, versuchen Sie, diese in eine hierarchische Struktur zu bringen – so gewinnen Sie mehr Übersicht.
Wenn Sie Ziele verfehlen hilft korrigieren oder abbrechen!
Ob Sie nun ein Projekt für sich allein oder für Ihr Unternehmen planen: Das A und O ist es, Ihre Ziele genau auszuformulieren. Versuchen Sie, die Zielsetzung so präzise wie möglich zu beschreiben. Bedenken Sie dabei:
- Ziele müssen quantitativ und qualitativ bestimmt sein. Eine Angabe wie „Ich will wieder fit werden.“ ist nicht präzise genug. Konkreter ist ein Vorsatz wie „ich will 5 km am Stück laufen können“.
- Ziele müssen zeitlich bestimmt sein. Nicht: „im ersten Halbjahr 2006“, sondern „bis/am 30 Mai 2006“.
- Eine Folge aus Punkt 1 und 2: Ziele sind überprüfbar. Wenn zum Abschluss eines Projekts beispielsweise das qualitative Ergebnis nicht überprüft werden kann, dann wurde es höchstwahrscheinlich zu schwammig formuliert (unter „fit sein“ versteht jeder etwas anderes).
- Ziele werden an veränderte Rahmenbedingungen angepasst. Ändern sich zum Beispiel durch die wirtschaftliche und/oder technische Entwicklung die Voraussetzungen für ein Projekt, ist es meist notwendig, die Ziele anzupassen. Das bedeutet aber nicht, dass die einmal vereinbarten Ziele vollkommen unerheblich sind und bei der nächstbesten Gelegenheit über den Haufen geworden werden dürfen. Ziele sollten wirklich nur dann angepasst werden, wenn es notwendig ist. Jede nachträgliche Änderung wirkt sich schließlich sofort auf die Dauer und die Kosten des Projekts aus (meist negativ).
- Und nicht zu vergessen: Ziele sind realisierbar. Ein Projekt ist beispielsweise dann zum Scheitern verurteilt, wenn Ihr Auftraggeber völlig unrealistische Vorstellungen hinsichtlich des Fertigstellungstermins hat und Sie ihm nicht klar sagen, dass es nicht zu schaffen ist (oder ihm gar den Termin fest zusagen, um eine Ausschreibung für sich zu entscheiden).
Die Notbremse ziehen
Was tun, wenn Sie mitten in einem Projekt feststellen, dass die ursprünglichen Ziele nicht mehr zu erreichen sind? Dann ist es zumeist sinnvoll, das Projekt abzubrechen, eventuell noch einmal neu anzufangen.
Natürlich ist der Abbruch eines Projekts nichts, worüber sich ein Auftraggeber freuen würde. Aber bevor man dem bereits verbrannten Geld noch weiteres hinterher wirft, ist ein Projektstopp normalerweise sinnvoller.
Wenn mindestens einer der folgenden Punkte zutrifft, sollten Sie den Abbruch des Projekts ernsthaft in Erwägung ziehen:
- die Kosten ufern aus – je früher Sie abbrechen, desto besser;
- der Zeitrahmen ist bereits überschritten bzw. es ist abzusehen, dass der Termin nicht einzuhalten ist;
- die Ressourcen werden knapp, etwa durch Entlassungen oder weil andere Projekte gestartet und dafür Mitarbeiter abgezogen wurden;
- die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich geändert, beispielsweise durch einen Firmenzusammenschluss oder durch eine deutliche Verschlechterung der Konjunktur;
- der Kunde ist unzufrieden – etwa, wenn sich die Mitarbeiter weigern, ein neu entwickeltes System einzusetzen, weil es die Arbeit verkompliziert.