Ein Zinkblech zu lackieren ist eine der heikelsten Angelegenheiten. Wenn hier die Vorbereitung nicht stimmt, sind baldige Anstrichschäden vorprogrammiert! Damit die Farbe nicht schon nach wenigen Monaten wieder abblättert, sollten Sie unsere Anleitung befolgen.
Wenn Sie verzinktes Metall „einfach so“ streichen, also ohne Vorbehandlung der Oberfläche, wird es bald zu Problemen kommen. Meist treten schon nach kurzer Zeit großflächige komplette Abblätterungen auf. Die Farbe wird sich also so ablösen, dass man wieder den Zinkuntergrund sieht.
Zinkblech lackieren – hat das eventuell gar keinen Sinn ?
Angesichts dieser Probleme könnte man auf die Idee kommen, ganz auf den Anstrich zu verzichten, denn schliesslich verhindert die Zinkoberfläche die Korrosion, oder?
Das ist aber keine Alternative, denn die schützende Zinkschicht überzieht den Untergrund nur als äußerst dünne Schicht. Wenn nun über längere Zeit ein Anstrich unterbleibt, so wird das Zink langsam aber sicher von den aggressiven Bestandteilen in der Luft angegriffen und sukzessive abgebaut.
Dies kann nach einigen Jahren so weit gehen, daß das Zink stellenweise gänzlich verschwunden ist und der dann ungeschützte Eisen- oder Stahluntergrund kräftig zu rosten beginnt.
Sie müssen also ein wenig Zeit in die Vorbereitung investieren, soll die ganze Mühe nicht umsonst sein. Aber keine Angst: Arbeit und Kosten halten sich hier in Grenzen.
Beachten Sie bitte, dass Dachrinnen aus Zink wegen der chemischen Beanspruchung durch Laub und andere Pflanzenreste eine etwas andere Behandlung erfordert. Wie das geht, finden Sie im Tipp speziell zu Dachrinnen.
Die Vorbehandlung hängt vom Alter der Zinkoberfläche ab
Je nachdem, ob Sie einen neuen, noch ganz hellen Untergrund vor sich haben, das Metall schon eine Weile der Witterung ausgesetzt war oder Sie es mit einem alten und dunkel gewordenen Zink zu tun haben, müssen Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen. Das weitere Vorgehen ist dann wieder in allen Fällen identisch,
Einen neuen verzinkten Untergrund richtig vorbehandeln
Befreien Sie die Zinkoberfläche zunächst von Schmutz-, Fett- und Ölresten.
Dann unterziehen Sie die Fläche einer „Ammonikalischen Netzmittelwäsche“. Dazu verwendet man eine verdünnte Ammoniaklösung (auch unter dem Namen „Salmiakgeist“ bekannt), der man ein Netzmittel (etwa Spülmittel) zusetzt. Das Rezept für einen Liter Flüssigkeit:
Vermischen Sie diese Lösung und tragen sie mit Sprühflasche oder Schwamm auf die Zinkoberfläche auf. Haben Sie keine Lust, die Lösung selbst zusammenzustellen, können Sie die unter der Bezeichnung Zinkreiniger auch fertig kaufen.
Dann verwenden Sie ein Schleifvlies und reiben damit die Oberfläche kräftig ab, bis sich ein leicht gräulicher Schaum bildet.
Lassen Sie die Lösung noch 5-10 Minuten einwirken und waschen Sie dann mit klarem Wasser ab.
Ist das Wasser getrocknet, tragen Sie möglichst bald danach die Grundierung auf.
So behandeln Sie leicht gealterte Zinkflächen
Die vorstehenden Ausführungen sind in erster Linie für neue verzinkte Flächen gedacht. Waren die Flächen dagegen schon für längere Zeit der Witterung ausgesetzt, besteht die Hoffnung, daß die fabrikationsbedingten Rückstände auf dem Zink bereits abgebaut sind. Einige Wochen in Regen und Sonne sollten dafür reichen.
Als Vorbereitung sollten Sie nur dafür sorgen, dass der spätere Anstrich auf einer schmutz- und fettfreien Oberfläche stattfindet. Dazu können Sie zum Beispiel Wasser mit Allzweckreiniger versetzen und mit Schwamm oder einer härteren Bürste die Oberfläche säubern.
So gehen Sie mit alten Zinkoberflächen um
Wenn die Zinkoberfläche schon stark nachgedunkelt ist, dann sollte sie nach der Entfernung von Schmutz mit einem Schleifpapier mittlerer bis feiner Körnung geschliffen werden, um die dunklen Korrosionsprodukte zu entfernen, die sich auch haftungsstörend auswirken können.
Die Methode ist aber insofern gefährlich, dass bei einer dünnen Zinkschicht die Gefahr besteht, dass Sie die Schicht teilweise ganz wegschleifen, was dann wieder die Haltbarkeit beeinträchtigt. Sie müssen also vorsichtig arbeiten.
So grundieren Sie verzinktes Blech
Nach der altersgerechten Vorbereitung Ihrer verzinkten Oberfläche muß Sie grundiert werden. Dazu stehen Ihnen mehrere Alternativen zur Wahl.
Standardgrundierung für normale Anwendungen
Für normale Anwendungsfälle nutzen sie dazu einfach eine Allzweckgrundierung. Wichtig ist nur, dass Beschreibung explizit auch die Eignung für Zinkuntergründe nennt.
2k-Grundierung für bessere Haltbarkeit
Möchten Sie einen besonders langlebigen und widerstandsfähigen Anstrich erreichen und sind dafür auch bereit, etwas mehr Geld auszugeben, dann verwenden Sie eine 2K-Grundierung mit Eignung für Zink . Diese 2 Komponenten-Anstriche, meist auf Basis von Epoxydharz, haben besonders gute Haftung und Festigkeitseigenschaften. Ihr einziger Nachteil ist die Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung. Sie sollten also bei den grundierten Oberfläche nicht zu lange mit dem Anstrich warten. Gut geeignet als endgültiger Anstrich ist beispielsweise ein PU-Lack.
Farbe, die keine Grundierung benötigt
Es gibt Farben, die als „2in1″aufgebaut sind, also bereits die Grundierung enthalten. Dazu gehören die bekannten Metallschutzlacke von Hammerite. Ein besonders hochwertiger 2in1-Lack ist SikaCor 6630 der Firma Sika.